Arenosa

Erscheinungsbild:
  • feingliedrig, gut Größenverhältnisse, trockener Körperbau, schräge Schulter, abfallende Kruppe, kleine und harte Hufe, kleine Ohren, feines Langhaar, gut ausgeprägter Widerrist, große Augen und Nüstern
Herkunft:
  • Shetlandponys
Verbreitung:
  • USA
Größe:
  • ca. bis 86 cm (34 inches)
Eignung:
  • nur Fahren, Hobby
Farben:
  • alle Farben, auch Schecken
Charakter:
  • nervenstark, ausgeglichen


Ursprung

Zuchthengst  Bei dem Arenosa handelt es sich eigentlich um keine Rasse sondern um eine spezielle Miniaturpferdeart, diese zeichnet sich durch besonderen Adel und großer Araberähnlichkeit aus. Die Zucht entstand vor allem aus sehr eleganten Shetland Ponys und weist bis heute eine enge Verwandtschaft zu diesen auf, es gab nur sehr selten Einkreuzungen anderer Rassen.
 Das Pony Gestüt entstand 1941, als Audrey Barrett und ihr Mann Clinton nach Victoria in Texas umzogen. Audrey Barret züchtete vorher in Arkansas sehr elegante Reit- und Ranchpferde, sie besaß eine Reitakademie und galt als Pferde-Expertin. Es war in mitten der Zweiten Weltkrieges und die meisten Männer leisteten ihren Dienst an der Front, Frauen und Kinder mussten ihre Arbeit übernehmen. Oftmals erhielt Audrey Besuch von Kindern, welche von ihr die Arbeit mit Pferden und Kühen lernen wollten. Da die Nachbarskinder nicht auf ihren teuren Cow- und Zuchtpferden reiten sollten, besaß sie einige sehr gute Ponys. Um den Bedarf an Ponys für die Kinder kostengünstig auszugleichen begann sie ihre Stuten zu decken lassen und ihre Liebe zu diesen Ponys begann.




Zuchtbeginn

 In Texas angekommen war die neue Ranch bald wieder von Kindern umlagert und erneut wurden für diese gute Ponys benötigt. Daher begann sie mit der Zucht kleiner und besonderst edler Ponys, am Anfang nutze sie dafür nur Tiere aus eigener Zucht. Zur Qualitätsverbesserung kaufte sie zwischen Ende der 1950er und Anfang 1960er bekannte und erfolgreiche nationale Showponys für ihre Zucht. Unter diesen befand sich auch der Hengst „C-Jo Topper“ von Richardson, ein berühmtes Fahr- und Showpferd und Sohn des 56.000 Dollar Hengstes „C-Jo's Topper“. Dazu kamen die Hengste “Atkinson’s Hillswicke Dark Fancy” von “Hillswicke Oracle”, von&xnbsp; Richardson ein weiterer Hengst namens „Pete of Fable Stables“ und einer Größe von unter 40 inch (ca. 101 cm) sowie Sohn des sechsfachen National Grand Champion „Curtiss-Frisco Pete“. Ferner der Hengst „Supreme’s Gold Nugget of Royal Crescent”, ein Sohn des 85.000 Dollar Hengstes „Supreme’s Bit of Gold” und außerdem „Fran R.’s Althea Cody“, ein National Futurity Sieger von „Silver Mane’s Frisco Cody“.
 Die Barrets kauften ganze Herden von guten Shetlandponys auf, selektierten sie und veräußerten die schlechten weiter. Einige der besten Pferde stammten von Mrs. Lloyd Richardson aus Aransas Pass in Texas, welche den Barrets die Erstauswahl zum Kauf überließ bevor sie die gesamte Zucht auflöste.





Arenosa

Kopfstudie  Die Herkunft des Namens ist etwas seltsam, denn er ist mit einem Fehlschlag verbunden. Die Barrets wollten eines Tages ihre Pferdezucht verlagern, Ziel war die Farm von Mr. und Mrs. J.E. Redding am Arenosa Creek. Der Plan scheiterte aber einige Ponys waren unter der Arenosa Flagge bereits bei Shows aufgetreten und der Name blieb an ihnen haften.
 Die Arenosa Ranch beeinflusste viele Kinder des Städtchens Victoria, Audrey vermittelte auch den falschen Pfad geratene Kinder die Liebe und das Können für Arbeit mit den Shetland Ponys. Hunderte Kinder lernten die Liebe zu den Tieren kennen und einige wurden später selber als Reiter und Trainer bekannt.





Kewpie Doll´s Oracle

 Einen großen Einfluss auf die Zucht hatte auch ein Shetlandponyhengst namens „Kewpie Doll's Oracle 27889A“. Dieser exzellente 39 inch (etwa 99 cm) große, schwarz-weiß gescheckte Hengst wurde 1950 geboren und stammte von der Stute „Streamliner’s Kewpie Doll 25066A“, welche die beste Showstute ihrer Zeit war und Siegerin bei dem National Shetland Congress von 1948 und 1949 wurde. Der Hengst ging durch viel Hände ehe er bei den Barrets ankam, er wurde 1954 durch Dr. E.S. McClelland aus Aledo in Illinois bei der Perry Carlile Auktion gekauft. Später wurde er für 5.100 Dollar an E.C. Adams Senior aus Blue Springs in Missouri verkauft, dort begann er eine erfolgreiche Show-Karriere in den Model- und Fahrklassen.
 Erst in dem Besitz von J.A. Stovall aus Era, Texas, von 1959 bis 1967 wurde er als Zuchthengst eingesetzt. Von 1961 bis 1963 dominierte er verschiedenste Klassen bei Wettkämpfe, an diesen Erfolgen war besonderst J.W. Griffith aus Longview in Texas beteiligt. Von den Stovall’s gelangte der Hengst zu Bob Reinhardt in Louisiana und dann zu dem Texaner Buck Bucheit, welcher ihn der jungen Nancy Barrett als Geschenk überreichte und 1973 kam er in die Arenosa Zucht.




Hillswicke Oracle

 Der Hengst „Kewpie Doll's Oracle 27889A“ war der Vater von „Hillswicke Oracle 24491A“. Dieser wurde Stempelhengst der Arenosas und ein Meister an der Hand und beim Fahren. Über „Kewpie Doll's Oracle“ erzählt man sich, das er auch Feinde der Miniaturpferdezucht beeindruckte, er besaß eine sehr natürliche raumgreifende Bewegung, hervorragende Sprunggelenke und eine außergewöhnliche Schubkraft der Hinterhand. Weitere bekannte Söhne von ihm waren „Kewpies Topper of Arenosa“ und “Kewpie Dolls Diablo” (nicht aus der Arenosa Zucht sondern von der Stovall Farm, aber bei den Barrets seit 1969), beide wurden Väter von vielen Champions in der Shetlandpferdzucht und bei den Miniaturpferden. Selber waren sie über Jahre hinweg beherrschend in verschiedenen Showklassen und in den gesamten USA bekannt.




Verbreitung

ausdrucksvoller Trab  Als besonderer Geniestreich in der Zucht erwies sich die Kreuzung von Nachfahren der Halbbrüder „Kewpies Topper of Arenosa“ und „Kewpie Dolls Diablo“. Intensive Linienzucht und sehr strenge Selektion wurden durch Audey Barrett bedingungslos durchgeführt. Dies bildete einen einheitlichen Typ und der „Arenosa Typ“ war entstanden.
 Die große Dominanz der Hengste aus der Barret Zucht führte zu einem züchterischen Vorsprung der Barrets und hohen Bekanntheitsgrad der Arenosas in den USA, aber es führte noch weiter. Die Barrets erlangten mit ihrer Zucht internationale Anerkennung und sie wurden Hauptexporteure für Shetland Ponys in den USA für die nächsten Jahre. So gelangten Arenosa Pony nach Deutschland, Israel, Mexiko, Guatemala und andere Mittel- und Südamerikanischen Staaten.




Erfolge in Südamerika

 In den 1970er war die Zucht und der Export von Pferden nach Lateinamerika sehr erfolgreich, zu dieser Zeit ging die Zucht in den USA gerade zurück. Senor Perotti aus Guatemala importierte in einem Zeitraum von über 20 Jahren die besten Tiere aus den USA und Europa, darunter befand sich eine große Anzahl Arenosas. Aus seiner Zucht stammt „Painted Indian“, dieser wurden Champion bei der Mittelamerikanischen Meisterschaft. Züchter dieser Pferde waren zudem der Bürgermeister von Monterrey in Mexiko und der Präsident von Honduras.




Reinzucht und Miniaturerfolge

 In den 1970er grassierte die Einkreuzung von Hackneys in der Shetlandponyzucht, Audrey Barrett lehnte diese Kreuzungszucht strikt ab. Stattdessen intensivierte sie ihre Linienzucht, dadurch sollten ihre Ponys genetisch engst möglich zu “Kewpie Doll’s Oracle“ stehen. Die Ponys der Barrets waren durchschnittlich etwa 100 cm groß, aber viele waren klein genug um zusätzlich als Miniaturpferde eingetragen zu werden.
 Zwei der bekanntesten Miniaturpferde der Aranosa Zucht waren der mehrfache Champion „F.W.F. Charro of Arenosa“ und die Stute „Juana Machete of Arenosa“. Drei Arenosas wurden direkt in die Ausgabe I des „American Miniature Horse Registry Stud Book“ mitsamt ihrer vollständigen Shetlandpony- Pedigrees eingetragen.




Classic American Shetland Pony

 Die Barret Zucht befand sich in vorderster Linie, als zu Beginn der 1980er die Entstehung und Zucht des Classic American Shetlandpony ihren Anfang nahm. In den 1980er erhielt Audrey Barret einige lukrative Angebote von bekannten Miniaturpferde- Züchtern für die gesamte Herde ihrer Classic American Shetlandponys, sie lehnte alle kategorisch ab. Sie erklärte dazu, dass sie ohne ihre Shetlandponys nicht leben können und das Vergnügen mit ihnen mit keinem Geld der Welt bezahlbar sei.
 Im Jahr 1983 wurden die ersten „National Classic American Shetland All Star“ -Champions verkündet, drei der ersten fünf Hengste, drei der ersten fünf Stuten und zwei der besten fünf Fahrpferde waren aus Arenosa Zucht und Besitz. Die Stute „Kewpie’s Gabriella of Arenosa 132389A” wurde die erste “National All-Star Champion Classic Mare” und der Hengst&xnbsp; „Kewpie’s Topper of Arenosa“ wurde Reserve Champion Classic Stallion.




Erhalt der Arenosa Zucht

typische Showaufstellung  Bei der jährlichen Sitzung des „American Shetland Pony Club“ wurde 1992 Audrey Barrett in die „ASPC People Hall of Fame“ aufgenommen, zur Lebenszeit eine Ehrung für ein Leben für die Zucht bester Classic American Shetland Ponys. Im Jahr 1997 verstarb Audrey Barret, ihre Zucht wird aber fortgesetzt und soll für immer in möglichst großer Reinzucht erhalten bleiben. Auch die Rivenburgh Farm engagiert sich hierbei. Dort sind die reinsten und rarsten Blutlinien der Arenosa Zucht zu finden innerhalb der AMHA (American Miniature Horse Association), durch die Kreuzung sehr guter 50% Arenosa Stuten mit dem ebenfalls 50% und exzellenten Hengst „Flaby's Supreme“. Dieser 77,5 cm große Hengst stammt von „Charro of Arenosa“ der Flying W Farm ab und ist damit ein Enkel von „Kewpie's Topper of Arenosa“. Ein besonderer Arenosa Hengst jüngerer Zeit ist „Kewpie's El Monterry of Arenosa“, ein Ausnahmehengst und nie besiegt in den verschiedenen Showklassen.




Eigenschaften

 Wer sich für Miniaturpferde interessiert oder gar mit dem Kauf eines solchen Tieres Liebäugelt, für den käme ein Arenosa auch in Betracht. Diese besondere Linie in der Zucht von Miniaturpferden und Classic American Shetlandpony weist einen besonderen Adel und Eleganz auf, die Tiere verfügen zudem über einen ausgezeichneten Charakter.







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