Arabisches Vollblut/
Vollblutaraber

Erscheinungsbild:
  • trockener Kopf, sehr große Augen, große, bewegliche Nüstern, kleine Ohren, langer, anmutiger Hals, schräge Schulter, kurzer, kraftvoller Rücken, harte und trocken Gliedmaßen, sehr kleine Hufe, dünnes aber langes, glattes und feines Langhaar, Schweif wird oft hoch getragen, federnde und lockere Gänge

Herkunft:
  • arabische Halbinsel
Verbreitung:
  • weltweit große Zuchten
    • Ägypten: El Zahaar
    • Deutschland: Marbach
    • Polen: Janow Podlaski
    • Ungarn: Bábolna
Größe:
  • ca. 152 cm
Eignung:
  • Freizeit, Distanz, Show, Fahrsport
Farben:
  • meist Schimmel auch Füchse, Braune und Rappen, keine Schecken
Charakter:
  • sehr sensibel und klug, lernbegierig, temperamentvoll und sanft zugleich, cool und klar im Kopf, nehmen Fehler aber sehr übel



Ursprung

Araber am Strand Der Araber gilt als die älteste Pferderasse der Welt, obwohl dies nicht gerade korrekt ist Seine Historie beginnt erst im siebten Jahrhundert nach Christus, als die Beduinen begannen Pferde planmäßig zu züchten. Schon ca. 1.100 Jahre vorher war der Berber in Südeuropa bekannt.
  Es gibt kaum eine Pferderasse, die nicht durch den Araber begründet oder beeinflusst wurde. Der Araber selber hingegen wurden gar nicht bzw. nur selten durch andere Rassen genetisch verändert.
 Der Araber wurde in seiner langen Geschichte immer nur als Reitpferd eingesetzt, er war für den Nomaden das wichtigste Besitztum.




Geschichten

 Es gibt zwei Erzählungen über die Entstehung der Rasse:

  1. Der Prophet Mohammed ließ alle seine Stuten lange dursten. Schließlich durften sie ihren Durst an einem Brunnen stillen. Da rief er die Stuten zu sich, aber nur sieben der ganzen Herde ignorierten ihren Durst und kamen sofort zu ihren Herren. Diese sieben Stuten sollen die Stammütter des Arabischen Pferdes sein.
  2. Lange Zeit vor Mohammed sah der Uururenkel des Noahs, welcher die Sintflut überlebte, die herrliche Stute "Baz" im Jemen und fing diese ein. Er kreuzt die Stute mit dem Hengst "Hoshaba" und diese beiden wurden die Eltern der arabischen Rasse,




Umwelteinfluss

Araberhengst Die Härte des Arabers entwickelte sich auf der arabischen Halbinsel, er musste mit der großen Hitze des Tages genauso fertig werden, wie mit der Kälte der Nacht. Er lebte von dem kargen Boden ohne energie-und eiweißreichen Futter.
Araberstute Als Pferd von kriegerischen Nomaden lebte es immer in der Nähe seines Herren, welcher auf seine Schnelligkeit angewiesen war. Je besser ein Pferd war, je schneller, genügsamer, gesünder, ausdauernder und gehorsamer, um so mehr war es wert und wurde besser behandelt.
 Es kam dadurch zu einer sehr starken Selektion. Der Prophet wusste um die Bedeutsamkeit dieser Pferde für sein Volk und empfahl seinen Anhängern gute Pferde zu züchten und diese auch gut zu halten. Noch heute ist ein Vollblutaraber der Stolz eines jeden Nomaden.




Siegeszug in Europa

 Vor 1200 Jahren kamen die Araber nach Europa, wo es bisher nur kleine, ponyartige Rassen gab, welche kaum als Kriegspferde taugten. Schon bald galt der Besitz eines Arabers bei den Reichen und Mächtigen als etwas besonderes.
amerikanischer Zuchthengst Spanier, Franzosen und Germanen erkannten, das durch das Einkreuzen des Arabers, ihre Pferde größer, schlanker, leistungsfähiger und mutiger wurden. Man erkannte, das einfache Landpferde durch Araber veredelt werden konnten. Dies wurde weltweit bekannt, so dass arabisches Blut in den meisten heutigen Rassen, auch Ponyrassen, zu finden ist.
 Im Mittelalter kamen die Araber bis in den hohen Norden, es kann also auch in Norwegern oder Highlandponys arabisches Blut vorhanden sein, betrachte man sich nur die eindrucksvollen Köpfe einiger Tiere.




Englisches Vollblut

  Die wichtigste Rasse, welche durch die Einkreuzung von Arabern entsprang, ist das Englische Vollblut. Schon von jeher waren Pferderennen in England beliebt und man züchtete kleine, schnelle Pferde. Vor zweihundert Jahren kam es eher zufällig zur Kreuzung von Araberhengsten und englischen Rennpferdstuten, deren Nachkommen waren viel schneller als die bisherigen Pferde. Das Englische Vollblut war entstanden.




WAHO

  Im Jahre 1969 wurde die World Arabian Horse Organisation (WAHO) von den Zuchtverbänden aus 13 Ländern in Sevilla gegründet. Das Ziel des Weltverbandes besteht aus dem Erhalt und die Reinzucht des Vollblutarabers.
spanischer Vollblutaraber  Vor über 100 Jahren wurden viele Araber gezüchtet, die nicht reinrassig waren und es gab immer weniger reinrassige Vollblutaraber weltweit.
 Im Jahr 1974 zog die WAHO daher einen Schlussstrich unter diese unprofessionelle Zucht. Dadurch wurden aber auch sehr moderne und typvolle Araber aus der Zucht genommen.




Anerkennung

Zuchthengst  Laut des Weltaraberzuchtverbandes (WAHO) ist ein Vollblutaraber ein Pferd, welches in einem vom WAHO anerkannten Zuchtbuch oder Register eingetragen ist. Das Stutbuch ist durch diese Vorschrift geschlossen wurden, so wie bei dem Englischen Vollblut. Seine Vorfahren müssen alle Vollblutaraber und im WAHO eingetragen sein, und damit ist kein Fremdblutanteil möglich.
 Die Definition des Vollblutarabers durch den WAHO wird von allen Mitgliedsländern akzeptiert und die Abstammungsnachweise werden innerhalb der WAHO-Mitgliedsländer anerkannt.
 Ein Araber kann nicht nachträglich in den WAHO eingetragen werden, man erkennt Vollblutaraber an dem ox hinter dem Namen.




Linien und Familien

 Im Laufe Jahrhunderte langer züchterischer Bearbeitung der Rasse sind drei Hauptlinien und sechs wichtige Familien erhalten geblieben: