Bardigiano-Pony
(Bardigiani)

Erscheinungsbild:
  • dichtes Langhaar, kleiner Kopf, Augen und Ohren, kompakter Körper, kleine, harte Hufe, kräftiger Rücken, hohe Knieaktion, steile Schulter

Herkunft:
  • heimische Ponys
Verbreitung:
  • Apennin - Italien
Größe:
  • Hengste 139- 149 cm, Stuten 135- 147 cm
Eignung:
  • Freizeit, Fahren, Tragtier, Wanderreiten
Farben:
  • nur braun, Abzeichen unerwünscht
Charakter:
  • ausgeglichen, ruhig, etwas eigenwillig


Ursprung

Zuchthengst Das Bardigiano-Pony ist bei uns noch relativ unbekannt, obwohl es für Freizeitreiter sehr interessant ist. Die Heimat dieser Rasse liegt in den nördlichen Bergen des Apennins in Italien. Dort leben die Ponys etwa neun Monate im Jahr in völliger Freiheit, dabei müssen die Tiere mit Klimaschwankungen und sehr schwierigen Gelände zurechtkommen.
 Die Rasse verdankt ihren Namen einem Ort dieser Region. Der Ort heißt Bardi und liegt im oberen Ceno-Tal. Die nähere Umgebung der Ortschaft gilt als Hauptzuchtgebiet.
Kopfstudie Der Ursprung der Rasse ist unbekannt, einige vermuten Ponys der Germanen als Ursprung der Rasse. Die Germanen kamen bei ihrer Völkerwanderung im Jahr 476 in dieses Gebiet. Eine Bezeichnung hatte die Rasse lange Zeit nicht, dabei wurden die kleinen Ponys sowohl von den Bauern als auch vom Militär genutzt.
 Offiziell erwähnt wurde die Rasse erstmals 1864, sie wurden als homogene Arbeitspferde der einheimischen Bauern aufgeführt. Zu dieser Zeit wurden die Ponys vom Militär nicht mehr verwendet, dieses war auf größere Rassen umgestiegen.




Weltkriege

seltener brauner Zuchthengst Zwischen den beiden Weltkriegen wurde die Rasse vor allem zur Zucht von Maultieren verwendet und damit wurde die Rasse bedroht, da immer mehr reinrassige Ponys verloren gingen.
  Der Zweite Weltkrieg brachte wieder Aufschwung in die Rasse. Die Ponys waren vor allem durch ihre Zähigkeit, Ausdauer und Robustheit für die sehr harten Bedingungen besonderst gut geeignet.
 Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte der Bestand wieder vergrößert und die Rasse verbessert werden. Es wurden verschiedene Rassen eingekreuzt und die ursprünglichen Eigenschaften gingen verloren. Kurz darauf begann auch hier die Modernisierung der Landwirtschaft und die Rasse war auf einmal akut vom Aussterben bedroht.




Rettung

Privathengst Im Jahr 1972 kam es zur Rettung der Rasse. Die Italiener besannen sich wieder auf ihre Robustponys und suchten nach reinrassigen Zuchtpferden. Sehr viele Kleinbauern in den Bergen behielten ihre Ponys in den schwierigen Zeiten und hielten dabei auch eine hohe Reinzucht ein. Mit diesen Pferden wurde sehr schnell ein Neuaufbau der Rasse erfolgreich gestartet.
  Die Rasse wurde im Jahr 1975 zum ersten Mal der öffentlichkeit wieder präsentiert. Bereits zwei Jahre später, erfolgte am 2. August 1977 die Gründung des Zuchtbuchamtes per Ministerbeschluss.




Zuchtorganisation

Deckhengst Heute sind im Zuchtbuch "Libro Genealogico del Cavallo Bardigiano" des "Ufficio Centrale del Libro Genealogico" etwa 2500 Ponys erfasst, das Buch wird durch den Zuchtverband "Associazione Nazionale de Cavallo Bardigiano" geführt und dem Zuchtbuchamt "Associazione Provinciale Allevatori di Parma" verwaltet.
  Die Ponys sind für Freizeitreiter sehr interessant, da sie relativ klein, sehr stark und robust, trittsicher und besonderst ausgeglichen sind. Leider ist der kauf eines Ponys dieser Rasse relativ kompliziert, da sich weder italienische noch deutsche Züchter gern von ihnen trennen.







Informationen:
  • Milgitta Vetter, Freiamt
  • Sandra- Goldschmid, Freiburg- Oberried
  • Rolf Harter, Donaueschingen
  • Luca Marcora, Verbandspräsident Bardigiano- Ponys, Parma