Brandenburger

Erscheinungsbild:
  • edel, gerader Kopf, gut ausgeprägter Widerrist schräge Schulter, gut angesetzter Hals, trockene Gliedmaßen, mittellanger Rücken
Herkunft:
  • einheimische Pferde, Araber, Halbblüter, Trakehner
Verbreitung:
  • Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern
Größe:
  • ab 160 cm (durchschnittlich 165 cm bis 170 cm)
Eignung:
  • Dressur, Springen, Freizeit
Farben:
  • alle, außer Schecken
Charakter:
  • ausgeglichen, arbeitsfreudig, temperamentvoll


Ursprung

Zuchthengst Das Brandenburger/ Mecklenburger Warmblut entstand am Ende des 18. Jahrhunderts als Militärpferd, im Jahr 1787 wurde für seine Zucht das Friedrich- Wilhelm Gestüt in Neustadt an der Dosse gegründet. Seit 1788 stand die Zucht des Brandenburgers im Mittelpunkt des Gestüts, vorher wurden an dem gleichen Ort seit dem 14. Jahrhundert erfolgreich Maultiere gezüchtet.
 Zuchtziel war ein vielseitiges Fahr- und Reitpferd, welches vor allem für die Kavallerie ein-gesetzt werden konnte. Dazu kreuzte man in die einheimischen Stutenstämme englische Halbblüter und Araber ein, zusätzlich wurde seit 1845 eng mit den Gestüt Trakehnen zusammengearbeitet und es kamen sogar Achal Tekkiner, der Hengst "Turcmainatti" war lange Zeit Hauptbeschäler des Gestüts, zum Einsatz.
  Man begann etwa 1840 mit der Einkreuzung von Oldenburgern und Kaltblütern, beides bewährte sich nicht. Etwa einhundert Jahre später wurden Hannoveraner in der Zucht eingesetzt, sie hinterließen sehr gute Nachkommen und hatten starken Einfluss auf die Zucht.




Nach den 2. Weltkrieg

Kopfstudie Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Ostpreußen, Mecklenburger und Hannoveraner eingesetzt, mit ihnen begann der erfolgreiche Neuaufbau der Zucht. Mit der Gründung der DDR, begann man seit 1950 das Edle Warmblut zu züchten und Neustadt an der Dosse wurde zum Volkseigenen Gestüt. Grundlage für das Edle Warmblut waren vor allem Brandenburger und das leichtere Mecklenburger Warmblut. Dadurch gab es in der gesamten DDR nur noch eine Warmblutrasse und die regionalen wurden nicht mehr weitergezüchtet.
 Bei der Zucht des Edlen Warmblutes wurden Hannoveraner, Trakehner und Englische Vollblüter eingesetzt. Es entstand ein sehr edles Sportpferd, wobei die besten Tiere in den "Westen" exportiert wurden.




Heute

 Nach der Wiedervereinigung entstanden wieder die regionalen Zuchtverbände und man versucht die einzelnen Rassen wieder getrennt zu züchten, ihre individuellen Merkmale sollen wieder herausgezüchtet werden. In Brandenburg wurde die Zucht mit Westdeutschen Vererbern fortgesetzt vor allem Hannoveraner und Hessen waren im Einsatz.
Sportpferd Heute stellt das Brandenburger Warmblut wieder eine edle Pferderasse dar, welche vor allem im Freizeitreiterbereich eingesetzt wird und teilweise hervorragende Sportpferde hervorgebracht hat. Bekannt geworden sind vor allem die Springpferde "Kolibri" und seine Söhne "Kolibris As" und "Kolibri II". Bei den Stuten muss "Poetin" aus dem Gestüt Neustadt/ Dosse erwähnt werde, sie war 2000 Siegerin beim Bundeschampionat in Warendorf in der Sekti-on Reitpferde und Altersgruppe 3 jährige Stuten und Wallache, später wurde sie Weltmeisterin bei den jungen Dressurpferden. Im Dezember 2003 wechselte die Stute für 2,5 Mill. € bei der PSI Auktion in Ankum in den Besitz der Niederländerin Petty van der Zwan, damit war sie das teuerste bei einer Auktion verkaufte Dressurpferd der Welt (der Veranstalter der Auktion, P. Schockemöhle, kaufte sie kurz vorher dem Gestüt für etwa 12.000 € ab).
  Das Brandenburger Warmblut ist sehr vielseitig einsetzbar, es zeigt als Freizeit-, Sport- und Fahrpferd gute Leistungen. Vom Charakter her sind sie intelligent, zuverlässig und gelehrig. Durch die deutliche Anlehnung an die Hannoveraner Zucht ähneln sich beide Rassen deutlich, diese Pferde sind relativ billige Freizeit- und Sportpartner von guter Qualität.







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