Campolino
(Campolina)

Erscheinungsbild:
  • kräftige Gliedmaßen, gut bemuskelte und abfallende Kruppe, gerader bis ramsiger Kopf, kleine Ohren, quadratisch, breite Brust, runder und muskulöser Hals, dichtes Langhaar, schräge Schulter, kurzer und starker Rücken, trockener Körperbau
Herkunft:
  • Andalusier, Sorraias, Lusitanos und Berber
Verbreitung:
  • Brasilien
Größe:
  • 145 bis 165 cm
Eignung:
  • Western, Freizeit, Gangreiten
Farben:
  • alle
Charakter:
  • ausreichend Temperament, gehorsam, intelligent


Entstehung

Kopfstudie  Diese Rasse entstand am Ende des 19. Jahrhunderts in Brasilien, genauer in Entre Rios de Minas im Süden des Bundesstaates Minas Gerais. Die Zucht hat ihren Ursprung bei Sr. Cassiano Antonio da Silva Campolina (1836-1904) und seiner Fazenda Tamque/ Tanque, er begann mit der Zucht im Jahr 1857 aber erst 1870 kam es zum richtigen Start der Zucht. In diesem Jahr erwarb C. Campolina die schwarze Stute „Medéia“ von einem Freund, diese brasilianische Stute mit viel Berberblut wurde von einem reinrassigen Andalusierhengst im Besitz von Mariano Procópio gedeckt, dieser erhielt den Hengst als Geschenk des Königs Dom Pedro II.
 Die Stute brachte ein sehr schönes dunkelgraues Hengstfohlen zur Welt, es wurde eine halbes Jahr später auf den Namen „Monarca“ getauft. Dieses mit viel Liebe und Sorgfalt aufgezogene Fohlen wurde der Gründerhengst der Rasse. Der Züchter C. Campolina selektierte in seiner Zucht sehr stark, er versuchte genetisch die Veranlagungen für ausreichende Größe, bequeme Bewegung und gute Ausstrahlung zu festigen.




Züchter und Einflüsse

Scheckhengst  Nach dem Tod von Campolina führten andere Züchter mit der Erschaffung der Rasse fort, sie kreuzten um das Ziel zu erreichen andere Rassen ein. Zu den wichtigsten Züchtern wurden Joaquim Pacheco auf der Tanque Farm und Colonel de Andrale auf der Campo Grande Farm. Zum Einsatz kamen folgende Hengste, „Menelike“ (Anglo- Normanne), „Golias“ (¼ Clydesdale), „Teffer“ (Holsteiner), „Yanke Prince“ (American Saddle Horse), und „Rio Verde“ (Mangalarga Machador). Im Jahr 1934 wurde das Stutbuch geschlossen und es dürfen keine andere Rasse mehr eingekreuzt werden.




Töltarten

ausdrucksvoller Gang  Im Jahr 1951 wurde die „Associacao Brasileira de Criadores de Cavalo Campolina“ mit Sitz in Bela Horizonte gegründet, ihr Ziel ist die Festigung der Rasse und Sicherung der Zuchtstandards. Der Rassestandart wurde 1970 nochmals neu definiert und ist seitdem für alle Züchter verbindlich. Es entstand eine kompakte und gleichzeitig elegante Rasse mit natürlicher Töltveranlagung.

Eigenschaften

Zuchthengst  Diese bei uns relativ unbekannte Rasse findet immer mehr Anhänger, da sie anspruchslos und sehr gut zu reiten ist. Es sind sehr gute Freizeitpferde durch ihre Gangveranlagung, diese ist aber auch für Gangpferdeturniere geeignet. Die Pferde sind nicht so temperamentvoll wie ihre engen Verwandten die Mangalarga Marchador, aber sie können bei Bedarf durchaus explosiv reagieren.







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