Connemara

Erscheinungsbild:
  • muskulös, kräftiges Fundament, gerader bis konvexer Kopf, kleine und harte Hufe, kleine Nüstern und Ohren, dichtes Langhaar, gut ausgeprägter Widerrist, Knieaktion

Herkunft:
  • einheimische Pferde mit spanischen, Arabern, Hackney u.a.
Verbreitung:
  • Irland und viele Zuchten weltweit
Größe:
  • 132- 148 cm und mehr
Eignung:
  • Fahren, Dressur, Springen, Gelände, Vielseitigkeit
Farben:
  • vor allem Schimmel sonst alle Grundfarben, Schecken und große Abzeichen werden nicht toleriert
Charakter:
  • sehr ausgeglichen, ruhig, gelehrsam, gutmütig aber auch sehr schlau


Ursprung

Zuchtstute  Die Rasse kommt aus dem westirischen Landstrich Connemara und stammt von den alten Keltenponys sowie nordischen Ponys ab. Sie wurde im 14. und 15. Jahrhundert mit spanischen Pferden gekreuzt, welche durch den regen Handel mit Spanien und die westirische Hafenstadt Galway kamen. Damals war die Rasse unter dem Namen "Hobby" sehr bekannt, dieser Name drückte ihre Eignung in allen Bereichen aus.




Einflüsse

Jungtier Später wurden sehr viele verschiedene Rassen eingekreuzt, unter ihnen Araber, Berber, Welsh Cobs, Andalusier, Englische Vollblüter, Hackneys und sogar Irish Draught Horses. Sie alle sollten das Erscheinungsbild der Kelten und deren Nachkommen die Connemaras, je nach den Vorstellungen der jeweiligen Züchter und Vorlieben einer bestimmten Zeit verbessern. Die Andalusier kamen höchstwahrscheinlich im 16. Jahrhundert durch den Untergang der spanischen Armada vor der Küste Englands in die Zucht. Dabei überlebten nicht nur Menschen, sondern auch einige Tiere die Katastrophe.
  Einige der überlebenden Pferde kamen auch nach Irland und wurden dort mit den einheimischen Ponys gekreuzt. Die Nachkommen dieser Kreuzung sollen nur etwa 145 cm groß gewesen und oftmals Goldfalben gewesen sein.
 Sehr gute Andalusier wurden zudem im 17. und 18. Jahrhundert durch irische Händler direkt importiert, neben den Andalusiern wurden aber auch Araber importiert. Dadurch veränderte sich das Aussehen der Rasse, die goldfalbene Fellfarbe ging verloren und Schimmel traten vermehrt auf.
 Die andalusischen Vorfahren vererbten höchstwahrscheinlich die Merkmale, welche heute bei den Connemaras sehr oft auftreten. Viele Connemaras besitzen einen gewellten Behang, deutliche Knieaktion, Ramsköpfe oder Bügeln leicht.
Stute mit Fohlen  Die Rasse entwickelte sich größtenteils unbeeinflusst von durchdachten züchterischen Maßnahmen, allein die natürlichen und wirtschaftliche Begebenheiten nahmen auf die Rasse Einfluss. Es entstand eine lokale Ponypopulation mit sehr großer Widerstandsfähigkeit, Fruchtbarkeit und ohne jegliche Erbefehler.




Zucht

  Im Jahr 1923 wurde die "Connemara Pony Breeders Society" gegründet, diese stellte genaue Zuchtrichtlinien auf und begann eine genaue Zuchtdokumentation. Bis dahin gab es keine zielgerichtete Zucht und die Rasse wurde sehr vernachlässigt.
  Das erste Zuchtbuch wurde 1926 herausgegeben und durch seine Schließung im Jahr 1967 begann die Reinzucht der Rasse.
Zuchhengst Um 1940 begann eine Umzüchtung des Connemaraponys, die Rasse sollte etwas größer und vor allem eleganter werden aber dabei seine Robustheit und Kraft behalten. Es kamen verstärkt Arabisches und Englisches Vollblut für die höhere Eleganz zum Einsatz, Irish Draughts kamen als genetisches Gegengewicht für den Erhalt der Kraft und Robustheit in die Zucht.




einflussreiche Hengste

  Aus dieser Zeit stammen sieben Hengste, welche die Zucht stark beeinflussten. Die Hengste waren:




Hengstlinien

Ponyherde  Zu den Linienbegründer- Hengsten gehört ein Arabisches Vollblut. Der Araberhengst Naseel gründete eine bis heute für ihre Eleganz bekannte Linie, eine andere stammt von dem Connemara-Hengst Cannon Ball. Viele moderne Zuchtpferde führen den Hengst Cannon Ball in ihren Papieren. Insgesamt gab es sieben Hengstlinien, welche auch nach Farben benannt wurden:

 Zurzeit gibt es nur noch von drei Hengstlinien ausreichend Tiere, da in letzter Zeit nur noch nach Exterieur gezüchtet wurde. Die wichtigsten Zuchtkriterien für einen erfolgreichen Rasseerhalt und ausreichender genetischen Basis wurden nicht beachtet, dies sind das Pedigree und die Leistung der Zuchtpferde.




Bekanntheit

 Die Rasse wird heute in Deutschland und anderen Ländern vor allem reinblütig gezüchtet aber die Veredlung der Tiere mit Englischen Vollblütern wird in Irland, England, Frankreich und anderen Ländern praktiziert.
  Es gibt einige berühmte Vertreter der Connemaras. Der Hengst Stroller gewann 1970 das Deutsche Springderby und holte bei den Olympischen Spielen von Mexiko Silber, mit einem Stockmaß von nur 147 cm. Auch der Ausnahmehengst und sehr schöne Schimmel Milton soll Connemara-Blut in sich führen und Milton gilt als das beste Springpferd des 20. Jahrhunderts.




Heimat

Kopfstudie Die Pferde leben wie seit Jahrhunderten unter dem freien Himmel von Irland und müssen sich ihr Futter selber suchen. Durch diese harte Aufzucht und den schwierigen steinigen Boden, haben die Pferde ihre große Robustheit und Trittsicherheit erworben. Durch den Boden hat sich mit der Zeit eine hohe Aktion erhalten und Ausbalanciertheit herausselektiert.




Einsatzgebiete

  Die Connemaras besitzen vor allem im Spring- und Vielseitigkeitsbereich ihre Stärken aber man findet auch Dressurcracks und Westernpferde unter ihnen. Im Springsport gelten sie als die besten aller Kleinpferderassen, wodurch sie sehr oft im hochkarätigen Juniorensport oder als Kinderreitpferd beim Jagdreiten anzutreffen sind.
irischer Zuchthengst Als Fahrpferde bieten sie nicht nur einen wunderbaren Anblick, sondern holen sie holen sich auch regelmäßig Platzierungen im vorderen Teil der Teilnehmer. Die Pferde sind wegen ihrer Größe sehr gut im Kinder- und Jugendreitsport einsetzbar aber auch Erwachsene können auf ihnen viel Spaß haben. Wegen ihrer hohen Intelligenz sind sie aber nur bedingt für Anfänger geeignet, da sie nicht immer leicht zu handhaben sind, dazu Aufmerksamkeit und genügend Arbeit verlangen.







Informationen:
  • CV - Connemarapony Vereinigung
  • IG - IG Connemara