Dølepferd
(Gudbrandsdaler)

Erscheinungsbild:
  • gerader Kopf, schräge Schulter, gut bemuskelte Kruppe, trockene und kurze Gliedmaßen, dichtes Langhaar, langer Rücken, harte sowie große Hufe, breite Brust, deutliche Knieaktion
Herkunft:
  • Friesen, Englisches Vollblut, Araber, Traber
Verbreitung:
  • Norwegen
Größe:
  • ca. 145 bis 155 cm
Eignung:
  • Fahren, Freizeit, Dressur
Farben:
  • vor allem Braune, Schimmel nicht erwünscht, keine Schecken
Charakter:
  • ausgeglichen, ruhig


Ursprung

Kopfstudie Die Herkunft der Dölepferde wird in dem gleichen Urpferdetyp wie bei den Nordeuropäi-schen Ponyrassen vermutet und ähnelt stark Dales, Friesen und Fellponys, ihr Ursprung liegt in dem Gudbrandsdal in Südnorwegen. Es stellt ein leichtes Kaltblut dar obwohl sein Köperbau oftmals eher einem Warmblut ähnelt. Neben dem heutigen Namen wurde es auch Gudbrandsdaler oder Østlandspferd genannt.




Einflüsse

schwerer Typ  Beeinflusst wurde die Rasse stark durch Friesen, diese gelangten mit der friesischen Pferdehändlern im 5. und 9. Jahrhundert in großer Anzahl nach Norwegen. Ein Englisches Vollblut wurde erfolgreich in der Zucht eingesetzt und brachte mehr Adel und Ausdauer in die Rasse. Dieser Hengst hieß "Odin" und sein Enkel "Balder" ist in vielen Pedigrees heutiger Pferde zu finden. Für den Einsatz als schwere Zugpferde kamen auch Kaltblüter zum Zuchteinsatz. Später wurden immer wieder verschiedene Traberrassen in der Zucht eingesetzt, bis heute weisen die Dölepferde daher eine eindrucksvolle Trabverstärkung auf. Als besonders einflussreiche Traber gehören die Vererber "Dovre" und "Toftebrun" erwähnt.




Typen

  Durch die verschiedenen Einsatzgebiete und in der Zucht eingesetzten Rassen bildeten sich verschiedene Typen heraus:

Höhepunkte

Zuchthengst In der Mitte des 16. Jahrhunderts beschrieb Erzbischof Olaus Magnus diese Rasse, schon damals ähnelte sie stark den heutigen Tieren. Im 18. Jahrhundert wurde die Rasse als Kulturrasse offiziell anerkannt. Im Jahr 1857 wurde die erste Zuchtveranstaltung durch das Landwirtschaftsministerium im Liliehammer veranstaltet, bis heute findet diese jährliche Veranstaltung über drei Tage statt.




Zuchtstandart und Döle Traber

leichter Typ Etwa im Jahr 1870 erfolgte bereits die Festlegung des Standarttyps für das Dölepferd, man entschied sich damals für den schwereren Typ. Von 1962 bis 1869 durfte der Hengst "Veikle Balder 4" als erster mit den Stuten frei in Heimdalen und Sikkilsdalen in die Berge gehen, er gilt seitdem als Stammhengst der Zucht. Im Jahre 1902 erschien das erste eher unoffizielle und 1914 erschien das erste offizielle Stutbuch dieser Rasse.
 Der Döle - Traber entwickelte sich im 19. Jahrhundert unter Beeinflussung von Englische Vollblütern aus dieser Rasse, seit dem Jahr 1942 besitzt es ein eigenes Stutbuch. Im Jahre 1934 kam es zu einer erneuten Veredelung der Rasse durch den Araberhengst "Partisan/ Mazarin", besonderst das große Auge der Dölepferde und die trockenen Gliedmaßen erinnern an diesen Vorfahren.




Höhen und Tiefen

Freizeitpferd Bis zum Beginn der Modernisierung der Maschinen in den 1950er waren die Dölepferde sehr bekehrt und im Zweiten Weltkrieg erlebten sie mit 100.000 Tieren einen Bestandshöhepunkt, anschließend verringerte sich der Bestand sehr stark. Im Jahr 1947 entschied das norwegische Landwirtschaftsministerium, dass die Rasse offiziell Dölepferd heißen sollte. Seit dem Jahre 1962 steht die Zucht unter staatlicher Kontrolle und es wurden für sie extra Gestüte eingerichtet. Das Dölepferd macht heute etwa zwei Drittel des gesamten Norwegischen Pferdebestandes aus aber das sind nut etwa 4.000 Pferde, in der Zucht wird streng nach Trableistung selektiert.



Hengstprüfung

eindrucksvoller Hengstkopf Es werden zur Zucht nur Hengste zugelassen, welche bei der der Zuchtveranstaltungen, dreijährig und bei nicht Bestehen noch mal vierjährig, prämiert wurden. Nachkommen nicht zugelassener Hengste müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um doch Zuchtpapiere zu erhalten. Am ersten Tag der Veranstaltung werden die Hengste geröntgt, damit sollen Fehler in der Knochenstruktur und -masse aufgedeckt werden, dazu kommt das Vermessen der Widerristhöhe und des Gewichts. An den nächsten Tagen folgen der Test der Fahreigenschaften, eine Vorstellung des Hengstes an der Hand und eine Charakterbeurteilung. Die Hengste werden von jeweils vier Richtern beurteilt, sie durchqueren dabei die Halle der Länge nach. Vierjährige Hengste müssen zum Schluss noch einen einmonatigen Eignungstest mit Fahren, Reiten und mehr erfolgreich absolvieren. Mit sechs und neun Jahren werden die Hengste nochmals geprüft und bei schlechten Ergebnissen aus der Zucht genommen.



Registrierung sowie Gegenwart

Döletraber Alle Dölepferde sind mit Angabe ihres Bluttyps und DNS registriert, man begann damit in den 1980er. Pferde mit einem Alter über vier Jahre tragen alle einen Mikrochip. In Norwegen ist es seit über 130 Jahren Tradition zwischen den 15. Juni und 1. September werden kleine Stutenherden gemeinsam mit ausgewählten Zuchthengsten frei in die Berge entlassen.
 Die ersten Dölepferde kamen im Sommer 2005 nach Deutschland, neben den Schimmelhengst "Heimrums Blåtind" wurde der braune Wallach "Ruben" durch Leiv Otto Barlaup importiert. Durch ihr Aussehen und ihren ausdrucksvollen Trab mit Aktion hat diese Rasse schon viele Liebhaber gefunden, auch in Deutschland sind diese Pferde für Freizeitreiter und -fahrer interessant. Ihr Charakter ist sehr gutmütig und gleichzeitig sind sie eifrig bei der Arbeit, manche beherrschen die Hohe Schule und machen dabei eine gute Figur.







Informationen:
  • Dölepferd - Site zum ersten Dölehengst in Deutschland
  • Landslaget - Norwegischer Zuchtverband