Donpferd

Erscheinungsbild:
  • schräge Schulter, gut ausgeprägter Widerrist, trockene Gliedmaßen, rechteckiger Körperbau, langer Hals, gerader bis ramsiger aber kleiner Kopf, feste Hufe
Herkunft:
  • einheimische Steppenpferde, Nogaier, Berber, Turkmenen, Orlow Traber, Englisches Vollblut, Karabagh, …
Verbreitung:
  • Russland
Größe:
  • 155- 160 cm
Eignung:
  • Trekking, Distanz, Freizeit
Farben:
  • alle, außer Schecken,
  • vor allem Füchse, manchmal Goldschimmer
Charakter:
  • klug, ausgeglichen und gleichzeitig temperamentvoll


Ursprung

Goldschimmer Diese Pferderasse wurden von den Kosaken aus heimischen Steppenpferden und orientali-schen Pferden gezüchtet, die Pferde der Kosaken sind seit dem 18. Jahrhundert für ihre Härte bekannt. Der Ursprung der Rasse liegt wahrscheinlich bei der sehr unbekannten und ausgestorbenen Rasse der Nokaier, sie wurden von dem gleichnamigen Tataren-Volksstamm im Kaukasus gezüchtet und galten als sehr hart und ausdauernd. Die Pferde fanden in den fruchtbaren Steppen rings um den Don-Fluss ideales Weideland. In diesem Gebiet gab es sogar noch viele frei lebende Tarpane, welche wahrscheinlich dadurch auch in die Rasse eingingen.
Zuchthengst&nbs Die Kosaken erbeuteten auf ihren Feldzügen sehr viele verschieden Pferde anderer Rassen, wenn diese Tiere ihre Leistungsfähigkeit unter beweis stellen konnten wurden sie in der Zucht eingesetzt. Dadurch wurden Berber, Araber, Turkmenen (Achal-Tekkiner) und Karabakh in der Zucht eingesetzt und diese veredelten und beeinflussten die Rasse sehr positiv. Das dama-lige Don Pferd war relativ klein, mit leichtem Ramskopf, kräftigen und trockenen Beinen, die Pferde waren sehr ausdauernd und wenig anspruchsvoll.




Ataman Platow

Kopfstudie Als offizielles Datum der Rasseentstehung gilt das Jahr 1770, damals gründete der Kosakena-taman M.I. Platow das erste Gestüt am Don. Der Ataman hatte an Feldzügen gegen Türken und Perser teilgenommen und brachte als Beute Araber, Perser und Türken mit nach Haus, wo diese in der Zucht eingesetzt wurden. Platow begleitet Zar Alexander I. nach England und erhielt von diesem fünf Englische Vollblüter als Geschenk, diese Hengste wurden als erste ihrer Art zur Veredlung des Donpferdes eingesetzt. Pferde dieser Rasse wurden auch kurze Zeit später in den Gestüten von W.D. Ilawajski, I.J. Korolkow und anderen eingesetzt.




Umzüchtung

Zuchttier  Am Anfang des 19. Jahrhunderts brauchte Russland Militärpferde und man züchtete daher die Donpferde um, aus der privaten wurde eine Staatliche Pferdezucht. Man bildete Stutenherden um einen einzelnen sehr guten Zuchthengst und es wurde eine Verordnung zur Bildung von Zuchtherden in den Stanizas (Kosakendörfer) erlassen. Die "Verordnung über die Armeegestüte der Donarmee" im Jahr 1842 verlangte die Veredlung der Herden, Bereitstellung von Kavalleriehengsten und die Verbesserung des eigentlichen Kosakenpferdes (Donpferd). Es wurden Orlow Traber, Streletzer, Orlow-Rostopschiner und Englische Vollblüter eingesetzt, dadurch wurde die Rasse größer und edler.
Kasacher Zuchthengst Die Pferde dieser Rasse zeichneten sich schon damals durch ihre besondere Härte, Mut und Ausdauer aus. So ritten 1883 vier Offiziere der russischen Armee und 14 Kosaken bei -11 Grad und tiefen Schnee in elf Tagen von Nishnij Nowgorod durch Moskau bis nach Petersburg und das sind über 1.300 km. Die Pferde sind besonderst für den Sport begehrt, da sie nur sehr selten vor Publikum und Lautsprechern scheuen und auch sehr ungewöhnliche Hindernisse voller vertrauen zu dem Reiter überwinden.




20. Jahrhundert

Kirgisischer Zuchthengst  Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gilt wieder die Reinzucht und die Rasse bildete seitdem ihr heutiges Aussehen heraus. Die Rasse überstand den Bürgerkrieg von 1918 bis 1922 genauso gut wie den Zweiten Weltkrieg, waren sie doch immer in allen Bereichen einsetzbar. Das Überleben des Bürgerkrieges verdankt die Rasse den Soldaten der "Ersten Reiterarmee" des späteren Marshalls der Sowjetunion, Semjon Michajlowitsch Budjonny, welche die besonderen Leistungen ihrer Kriegskameraden sehr wertschätzten. Die Soldaten sammelten 1921 und 1922 die Restbestände des Donpferdes und brachten diese in extra neu gegründete Gestüte am Don, dort begann S.M. Budjonny mit seiner eigenen Zucht von Kavalleriepferden, den Budjonys. Die Hauptgestüte sind das Zimownikowski-Gestüt und das Gestüt S. M. Budjonny im Rostow-Gebiet. Diese Rasse wird auch in den Betrieben von Kasachstan (Lugowoj) und Kirgisien (Issyk-Kul) gezüchtet.




2. Weltkrieg

trotz Stellungsfehler ausgezeichneter Zuchthengst  Im Jahr 1941 erreichte der Zweite Weltkrieg die Sowjetunion und sehr viele Industrieanlagen wurden hinter dem Ural in Sicherheit gebracht. Auch die Pferdebestände der Gestüte in den Salischen Steppen am Don wurden dorthin verlegt, sehr viele gute Pferdezüchter begleiteten die Herden und setzen die Zucht fort. Noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrten die Donpferde und Budjonnys in ihre Gestüte zurück.




Gegenwart

Stute mit Fohlen  Heute will man vor allem ein Sportpferd und versucht die Rasse daraufhin zu selektieren, aber es besitzt immer noch zwar energische aber nicht raumgreifende Gänge, welche durch den zu geraden Rücken und die steile Schulter bedingt sind. Das Donpferd ist sehr temperamentvoll was man unbedingt vor einen Kauf beachten sollte, im Jahre 1922 bemerkte dazu Professor K.A. Jurassow "die Lebhaftigkeit, die das Donpferd von seinen persischen und östlichen Ahnen geerbt hat, übertrifft viele andere Halbblüter. Eher sollte man Halbblutrassen mit dem Donpferd veredeln als umgekehrt.". Das Einsatzgebiet ist vor allem das Trekking- und Distanzreiten, da sich dort die Gene der Steppenpferde am positivsten auswirken. Hengste dieser Rasse erzielten Ausnahmeleistungen von 283,5 km/ Tag (Kagal und Sashim 1948), 305 km/ Tag (Sinus, Bandurist, Dobryi und Derbist am 22. Oktober 1950) und Zenit schaffte am 20. Oktober 1950 sogar 311,6 km/ Tag.







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