Das Deutsche Reitpony wird seit den 1960er gezüchtet, es sollte ein sehr gutes Turnierpferd für Kinder und Jugendliche darstellen. Im Jahr 1965 wir der Grundstein für die heutige Zucht gelegt, bei der Jahrestagung der "Arbeitsgemeinschaft der Ponyzuchtverbände" in Bad Harzburg gab ein Vortrag den Ausschlag. Ein niederländischer New Forrest Züchter vermittelte Kenntnisse zur Zucht größerer Reitponys, er zeigte auch den wachsenden bedarf an Jugendreitpferden auf. Sein Vortrag inspirierte anwesende Züchter zu eigenen Zuchtversuchen, in dieser Zeit führt das Wirtschaftswachstum wieder zu vermehrten Interesse am Reitsport. Zuchtanfänge
In der Zucht wurden die verschiedensten Rassen eingesetzt z.B. Hannoveraner, Holsteiner, Araber, Haflinger, alle englischen Ponyrassen, Trakehner oder Englische Vollblüter. Die eingesetzten Pferde mussten nur über gutes Aussehen und sportliche Erfolge verfügen und dazu relativ klein sein, die Zuchterfolge blieben aber aus. Zu Beginn der 1970er wurden britische Zuchtponys importiert, importierte Sportponys lösten einen Aufschwung aus.
Im Jahre 1975 begann die gezielte Reitponyzucht in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hannover, Niedersachsen und Weser-Ems. Ausgangsrassen waren die britischen Welsh Ponys und andere Ponyrassen bzw. die westfälischen Wildbahnpferde. Diese Pferde wurden mit Vollblütern, Anglo Arabern und Arabern gekreuzt. Das Zuchtziel bestand in einem Pony mit dem Exterieur eines Reitpferdes und dem Charakter sowie Leistungswillen eines Ponys. Erfolge und Zuchtvorschriften
Zunächst in Norddeutschland entwickelte sich die Zucht rasant und Zuchtschauen zeigten die Qualitäten der neuen Rasse auf. Bereits in den 1980er überzeugten die Zuchtergebnisse auf den Turnieren und wurden bald darauf dominierend. Innerhalb von 20 Jahren gelang es ein Sportpferd für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, auch international gewann es erst Aufmerksamkeit und wurde schließlich weltweit verbreitet.
Zu Beginn der 1990er sollte die Leistungsfähigkeit der Ponys erhöht werden. Zu diesem Zweck wurden Trakehner, Holsteiner und Hannoveraner Hengste in der Zucht eingesetzt. Auf der einen Seite kam es zu Leistungsverbesserungen aber auf der anderen ging der Ponytyp verloren. Es dürfen seit 2001 nur noch Connemara-, Dartmoor-, New Forrest- und Welsh- Ponys, Arabisches sowie Englisches Vollblut und zugelassene kleine Warmblüter eingekreuzt werden. Eigenschaften
Die Pferde sind charakterlich unterschiedlich. Die stark Vollblutgeprägten Ponys sind weniger für Anfänger aber dafür für sehr gut reitende Kinder und leichte Erwachsene geeignet. Ihr oftmals feuriges Temperament überfordert oftmals Anfänger oder ängstliche Reiter, dafür sind die Ponys dadurch besonderst für ehrgeizige Reiter gut vorbestimmt. Es gibt aber auch Deutsche Reitponys mit sehr gutem Charakter und ausgesprochen guter Anfängereignung. Man sollte daher Vertreter dieser Rasse genau sichten, man kann aber durchaus sein Traumpferd unter ihnen finden.