Englisches Vollblut

Erscheinungsbild:
  • langer Rücken und Beine, schlank, muskulös, ausgeprägter Widerrist, trockene Gliedmaßen, große Augen, kleine Ohren, feines Langhaar, schräge Schulter
Herkunft:
  • englische Landrasse, Araber, Berber (Achal- Tekkiner)
Verbreitung:
  • ganze Welt
Größe:
  • ca. 150 cm bis 170 cm
Eignung:
  • Rennreiten, Distanz, Trekking, Western, Freizeit, Springen
Farben:
  • alle, außer Schecken
Charakter:
  • sehr sensibel, hochintelligent, feurig


Entstehung

Zuchthengst In England wurden schon immer Pferde für Rennen gezüchtet, wobei Kreuzungen aus Galloway Pferden und orientalischen Rassen bevorzugt wurden. Etwa 1730 beginnt die Entstehungsgeschichte des Englischen Vollbluts. Zu dieser Zeit wurden die drei Gründerhengste der Rasse importiert.

Orientalische Einflüsse

Kopfstudie  Ihre Namen deuten auf ihre Herkunft, aber dafür gibt es keine genauen Beweise. Die Hengste machten nach ihrer Ankunft oft erst eine abenteuerliche Odyssey durch, bevor sie zur Zucht eingesetzt wurden oder sich unabsichtlicht vermehrten. Der Hengst "Godolphin Barb" bzw. "Godolphin Arabian" kam wahrscheinlich als Geschenk eines arabischen Herrschers nach Frankreich, dort schien er einfach zu klein und schwach für die anstehenden Arbeiten und wurde einfach verkauft. Er landete wurde ein Fahrpferd und musste alles vom Kohlewagen bis Droschke ziehen, dort in Paris wurde er von einem englischen Rennpferdezüchter entdeckt sowie direkt gekauft. voller EnergieSeine Nachkommen mit Englischen Stuten gewannen unzählige Rennen, obwohl er selber gar nicht so schnell gewesen sein soll. Die Nachkommen der drei Hengste zeichneten sich durch eine außergewöhnliche Schnelligkeit aus. Schon kurze Zeit später wurden nur noch Pferde aus dieser Kreuzung zur Zucht eingesetzt. Ob noch andere Hengste aus dem Mittelmeerraum eingesetzt wurden ist nicht bekannt, es gibt noch nicht einmal genaue Aussagen über die Anzahl aller nach England importierten orientalischen Pferde.




Zucht

Rennpferd Im Jahr 1791 wurde das erste Stutbuch, das "General Stud Book" für Englische Vollblüter gegründet und 1791 veröffentlicht. Alle heutigen Pferde können bis dahin ihre Vorfahren nachweisen, die Rasse wurde zuvor in Großbritannien Courser und in Deutschland Wettläufer genannt. Aufgrund ihrer Schnelligkeit, Ausdauer und Härte wurde die Rasse schon bald als Veredler eingesetzt.




Verbreitung

ausdrucksvolle Augen  Auf der ganzen Welt finden Rennen mit englischen Vollblütern statt und es werden sehr hohe Gewinne beim Wetten und in der Zucht erzielt. Dafür müssen die Pferde aber oft schon als zweijährige ihr erstes Rennen bestreiten und werden so früh verheizt oder erweisen sich als untauglich. In den verschiedenen Ländern haben sich verschiedene Zuchtmethoden herauskristallisiert, so werden englische, amerikanische, französische, russische und deutsche Englische Vollblüter von Kennern klar unterschieden.
weiterer Zuchthengst  Heute kann man in fast allen Rassen Englische Vollblüter als Veredler finden, so in Quarter Horses, Trakehnern, Holsteiner, Brumbys oder gar Deutschen Reitponys. Bei den Englischen Vollblütern ist weltweit nur der Natursprung für die Vermehrung zugelassen, dies geschieht vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.




Eigenschaften und alternative Verwendung

Bewegungsstudie Durch die ausschließliche Selektion der Pferde auf Renngeschwindigkeit wurde das Exterieur vernachlässigt, es gibt sehr unterschiedlich gebaute Pferde vom kleinen Kraftpaket bis zum großen Windhund. Gemeinsam haben alle Englischen Vollblüter die schlechten Hufe, welche sehr pflegeintensiv und anfällig sind. Die Gangarten reichen von sehr flach bis ausdrucksvoll, einige Pferde besitzen zudem eine natürliche Töltveranlagung und für diese gibt es in USA extra Rennen für Rennpasser.
seltener Schimmel Immer mehr für die Rennbahn als untauglich erwiesene Pferde finden bei Sport- und Freizeitreitern neue Liebhaber. Besonderst Tiere, welche sich schon früh als ungeeignet zeigten, sind noch nicht so sehr auf Rennen geprägt und können relativ schnell umgeschult werden. Am besten eignen sich natürlich Pferde, welche nicht im Renntraining und auf der Rennbahn waren für alternative Verwendungsmöglichkeiten. Vor allem Trekking und Distanz sind für Englische Vollblüter gute Einsatzmöglichkeiten, der Westernsport kommt ihrer Sensibilität entgegen. Die Rasse ist für Hochleistung gezüchtet worden und daher eher nicht für Robusthaltung geeignet, zudem sind sie oftmals schlechte Futterverwerter. Charakterlich muss sich ein Interessent auf das hohe Temperament und Sensibilität einstellen, welche viele Besitzer schon überfordert haben aber es sind keine reine Nervenbündel, da sie doch den Stress auf der Rennbahn aushalten müssen und dort recht gelassen zum Start marschieren.







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