Florida Cracker Horse

Erscheinungsbild:
  • edler, gerader bis konkaver Kopf, kurzer und starker Rücken, abgerundete Kruppe, breite Ganaschen, klare, ausdrucksvolle Augen
Herkunft:
  • Araber, Berber, Andalusier, Sorraia
Verbreitung:
  • Florida, USA
Größe:
  • 135 bis 150 cm
Eignung:
  • Freizeit, Western
Farben:
  • alle, vor allem Schimmel (und keine Schecken)
Charakter:
  • ausgeglichen, sehr intelligent, ruhig


Ursprung

Zuchthengst  Neben dem Namen Florida Cracker Horse ist die Rasse auch als Chickasaw (Indian) Pony, Seminole Pony, Marsch Tackie, Praire Pony, Florida Horse, Florida Cow Pony, Grass Gut, Woods Pony und andere bekannt. Das Chickasaw Pony ist aber eine selbstständige Rasse, seine Geschichte ist mur eng mit der des Florida Cracker verbunden.
 Die Geschichte dieser Rasse beginnt mit der Besiedlung des amerikanischen Kontinentes im 16. Jahrhundert. Sie entwickelte sich genauso wie Spanish Mustang, Paso Finos, Criollos oder andere Rassen aus den entlaufenen und freigelassenen Tiere der Siedler, dies waren vor allem iberische Pferde in denen Rassen wie Andalusier, Sorraias, spanische Geneten , Araber und Berber vereint waren. Aufgrund seiner geographischen Lage und der Isolation von anderen Pferden nahm die Entwicklung dieser Rasse einen anderen Verlauf als zum Beispiel beim Spanish Mustang. Die Umweltbedingungen bei der natürlichen Selektion der Rasse waren viel schwieriger als anderswo, es musste sich an hohe Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit anpassen, es gab genauso Sumpfgebiete wie Trockengebiete und es kam immer wieder zu plötzlichen und extremen Wetteränderungen.




Namensgebung

  Die Pferde wurden schon bald von den Indianer und Siedlern verwendet, da sie ideal an die Umwelt angepasst waren. Im Laufe der langen Zeit wurde immer wieder spanisches Zuchtmaterial aus Kuba eingekreuzt, da die Heimat der Pferde zwischen Florida und Kuba dafür ideal war. In Florida wird seit über 500 Jahren Viehzucht betrieben und bis heute blüht diese. Der Name Cracker für die Pferde bezeichnet dabei den Peitschenknall, welcher ständiger Begleiter der Viehhirten ist.




vor der Ausrottung

Kopfstudie  In den 1930er kam es fast zum Aussterben der Rasse, die Große Depression in den USA führte zur Erschaffung von Hilfsprogrammen. Eines davon förderte den Transport von Vieh nach Florida, mit diesem kam aber auch der Screwworm Parasit nach Florida und veränderte so die Viehzucht. Davor benutzen die Cowboys die Pferde nur zum hüten und treiben des Viehs, jetzt aber musste das Vieh eingefangen und tierärztlich behandelt werden. Für diese Arbeit wurden größere und stärkere Pferde benötigt, die Rancher kauften American Quarter Horses und das Florida Cracker Horse wurde sehr selten.




Rettung

 Das Überleben der Rasse in den letzten Jahrzehnten ist dem Engagement einiger Familien zu verdanken, welche einige reinrassige Blutlinien in ihren Herden erhielten. Einige dieser Hauptlinien der Zucht sind Ayers, Harvey, Bronson, Matchett, Partin und Whaley. John Law Ayers aus Brooksville begann 1930 mit der Zucht einer eigenen Herde, er spendete 1984 seine Herde dem „Florida Department of Agriculture and Consumer Services“ und so begann die Zucht der Rasse im „Agricultural Museum and Withlacoochee State Forest“. Im Jahr 1985 kauften Freunde der Paynes Prairie, Inc. sechs Ayers Stuten und einen Hengst und spendeten diese dem „Florida Park Service“, sie wurden in dem „Paynes Prairie State Preserve“ freigelassen wo einmal tausende dieser Pferde die Wildnis durchstreifen sollen.




FCHA und Zucht

Zuchtstute  Im April 1989 wurde die „Florida Cracker Horse Association“ gegründet, als Bob Barry aus Newberry, Bobby Hall aus San Antonio und Doug Partin aus Kenansville andere Farmer kontaktierten und nachfragten ob sie Pferde dieser Rasse besaßen und an der Rasse interessiert sind. Die erste Aufgabe der Organisation bestand in der Suche nach Restherden dieser Rassen, dabei konnten nur noch 3 Herden mit etwa 100 Tieren aufgefunden werden.
 Es wurde im Mai 1991 ein Zuchtbuch gegründet, darin werden alle Pferde entsprechend ihre Eigenschaften und Herkunft erfasst. Die ersten erfassten Pferde stammten von den Mitgliedern der Organisation, bei ihnen war ihre Herkunft bekannt und sie stammten aus seit langem bestehenden Blutlinien. Am 30. Juni 2000 wurden 139 Pferde von Mitgliedern und 285 derer Nachkommen als registrierte Pferde gezählt, Ziel der Organisation waren im Jahre 2005 insgesamt 750 registrierte Pferde.




Gegenwart

 Das strenge Einhalten der Rassestandarts hat eine sehr homogene Rasse erschaffen und heute sind etwa 500 Tiere registriert. Die Organisation ist heute für Bewahrung der Rasse als einzigartiger Typ der spanischen Kolonialrassen verantwortlich. In Florida wurde die Rasse als wertvolles und schützenswertes Glied der heimischen Flora und Fauna ernannt und seine Zucht wird damit staatlich unterstützt.




Eigenschaften

Arbeitspferd  Die Rasse eignet sich besonderst als Kinderreitpferd und Freizeitpferd, es sind alle Grundfarben vorhanden und in historischen Aufzeichnungen werden auch Schecken erwähnt, diese können noch immer in unbekannten Herden dieser Rasse auftreten. Die Pferde weisen folgende Gangarten auf Schritt, Trab, Galopp und dazu beherrschen einige den Running Walk und Single Foot bzw. Coon Rack. Beim Running Walk handelt es sich um einen klaren Viertakt wie Schritt, aber drei Beine bleiben am Boden und beim Coon Rack handelt es sich um eine Töltart. Sie sind sehr stark und ausdauernd, besitzen zudem Cow Sense und große Schnelligkeit.







Informationen:
  • FCHA - Florida Cracker Horse Association