Galloway Pony

Erscheinungsbild:
  • kräftiger Körperbau, schräge Schulter, abfallende Kruppe, dichtes Langhaar, kleine Ohren und große Augen, kurzer Rücken, leine, harte Hufe mit Behang, trockenes Fundament
Herkunft:
  • einheimische Ponys, Araber, Berber, Italiener
Verbreitung:
  • Schottland
Größe:
  • 133 bis 142 cm
Eignung:
  • Reiten, Fahren, Lasttier
Farben:
  • nur Dunkelbraune und Rappen
Charakter:
  • ausgeglichen, ausreichend Temperament, arbeitswillig


Entstehung

dieser Fellhengst zeigt viele Merkmale eine Galloways  Diese Rasse wird erstmals im 2. Jahrhundert vor Christus erwähnt, seine Heimat war das schottische Galloway, in den Gegenden von Nithsdale und Mull of Galloway, und bereits einhundert Jahre später war es weit verbreitet. Julius Cäsar beschreibt bei seiner Invasion Großbritanniens von 55 bis 54 vor Christus diese Pferde und lobte die sehr guten Reitkünste der englischen Gegner.




Veredlung

 Ab dem 12. Jahrhundert begann eine Veredlung der Ponys, es wurden arabische Pferde, Pferde aus dem Orient und norditalienische Pferde eingesetzt. Vor allem durch die Araber und Berber bekamen die Galloways einen sehr edlen Kopf und trockene Gliedmaßen. Im 14. Jahr-hundert kamen nochmals 50 Hengste aus Italien nach England und beeinflussten die dortige Zucht.




Heinrich VIII

so lebten wohl die Galloways Der damalige König Heinrich der VIII. verordnete einen Erlass, welcher der Entstehung eines einheitlichen Pferdetyps dienen sollte. Dieser Erlass führte aber fast zur Vernichtung des Galloways, denn alle Hengste unter 153 cm und alle Stuten unter 133 cm sollte vernichtet oder zumindest in der Zucht nicht mehr eingesetzt werden. Aber der Erlass brachte auch noch weitere Vorschriften, nach diesen durften bestimmte Bevölkerungsschichten und des Adels nur Pferde mit zu ihnen passender Größe halten. Damit beanspruchten der Adel und die anderen Ausgewählten große und edle Pferde für sich.
 Mit diesem Erlass fand die erste strenge Selektion der Ponys statt. Nur kurze Zeit später fanden die ersten Pferderennen statt, womit eine weitere Selektion nach Größe und Schnelligkeit einherging. Es fanden später noch weitere Selektionen statt und andere Rassen wurden eingekreuzt.




Englische Vollblut

 Im 17. Jahrhundert gelangten die "Royal Mares" aus dem vorderen Orient nach England, diese Stammten wahrscheinlich aus Tanger und wurden wegen ihrer neuen Heimat in den königlichen Marställen so genannt. Weitere orientalische sowie arabische Stuten und Hengste folgten im 18. Jahrhundert, diese wurden mit dem einheimische Bestand gekreuzt und ihre Nachkommen streng selektiert. Aus diesen stark selektierten Galloways entwickelte sich nun das Englische Vollblut, von seinen Vorfahren erbte es unter anderem das noch heute auftretende Nasenbluten bei plötzlicher Belastung.




Überleben des ursprünglichen Types

Sahen so die Galloways aus? In den Zeiten der strengen Selektion im 16. bis 18. Jahrhundert lebten viele andere einheimische Galloways noch halbwild in den schottischen Wäldern. Diese Pferde blieben von den Einkreuzungen bei den anderen Galloways fast völlig unbehelligt und konnten ihr Aussehen über die Jahrhunderte hinweg bewahren. Im Jahr 1745 wurde der Rapphengst "Lingcropper" in den Mooren Schottlands eingefangen, es handelte sich bei ihm wahrscheinlich um einen Galloway und begründete die Zucht von Fellponys und Dales. Weitere Galloways waren bei der Entstehung anderer schottischer Ponyrassen und bei der Entstehung des Neufundlandp-nys beteiligt.




Aussterben

 Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts starben die Galloways aus. Man brauchte immer weniger Ponys in der Landwirtschaft zudem waren andere Pony- und Kaltblutrassen entstanden, mit denen die Galloways in enger Konkurrenz standen. Der Boom des Englischen Vollbluts vernichtete zudem das letzte große Einsatzgebiet der Galloways, die Pferderennen.







Informationen: