Irish Draught Horse
(Irisches Zugpferd)

Erscheinungsbild:
  • schwer und dabei elegant, kräftiger, gut bemuskelter Körper, gerader und eleganter Kopf, mittelanger Hals, lange und schräge Schulter, gut ausgeprägter Widerrist, langer und starker Rücken, leicht abfallende Kruppe, trockene, stabile Gliedmaßen, große und runde Hufe
Herkunft:
  • einheimische Rasse, Connemaras, Orientalen und Spanier, verschiedene Kaltblutrassen
Verbreitung:
  • Irland
Größe:
  • 153- 173 cm
Eignung:
  • Freizeit, Fahren, Dressur, Springen
Farben:
  • alle, keine Schecken
Charakter:
  • ausgeglichen, leistungsbereit, temperamentvoll


Ursprung

Zuchthengst  Diese Rasse gehört zu den ältesten in Irland, schon vor Christi Geburt wurde von einem irischen Zugpferd berichtet. Diese heimische Rasse wurde sehr oft mit Connemaras gekreuzt, später kamen noch orientalische und spanische Hengste zum Einsatz. Dadurch erhielt die Rasse ein sehr edles und elegantes Aussehen. Bis in das 16. Jahrhundert wurden die Pferde vor allem von den Bauern verwendet, sie stellten elegante Zug- und Tragtiere dar.
 Im 18. Jahrhundert wurden die vorhandenen Stuten mit Englischen Vollblütern gekreuzt, bis dahin war es ein eher kleines und schweres Pferd mit starken Röhren, steiler Schulter und kurzen Rücken. Die Vollblüter vergrößerten die Pferde, verbesserten die Schulter und brachten mehr Adel in die Rasse.




Gefährdung

 Am Ende des 19. Jahrhundert kam es durch eine starke Verarmung der Bauern zu einem starken Zuchtrückgang, da viele Pferde beim Metzger landeten. Die wenigen verbliebenen Pferde wurden mit Clydesdales und anderen Kaltblutrassen gekreuzt. Dadurch entstanden sehr starke Zugpferde, welche noch immer benötigt wurden.
Kopfstudie Durch die Einkreuzung der Kaltblüter veränderte sich das Aussehen der Rasse sehr negativ, die Pferde sahen eher nach einem Kaltblut als nach einem Warmblut aus. Man erkannte dieses Problem sowie des starken Bestandsrückgang und im Jahr 1907 handelte die irische Regierung, sie stellte die Rasse unter Schutz. Es wurde mit staatlicher Unterstützung zu den bewährten Zuchtmethoden zurückgefunden und es begann eine Kaltblutverdrängungszucht.




Zuchtbuch

 Das Zuchtbuch wurde 1917 eingerichtet, darin wurden nur Pferde mit deutlichem Warmblutcharakter eingetragen und das waren 374 Stuten und 44 Hengste. Damals und heute werden die Pferde einer strengen Prüfkommission vorgestellt, ehe sie in das Stutbuch aufgenommen werden.




Zweiter Weltkrieg

 Im Zweiten Weltkrieg wurden sehr viele Tiere vom Militär beschlagnahmt und eingesetzt, da sie immun gegen fast alle Hufkrankheiten und kaum anfällig für Mauke waren. Die meisten der Tiere kehrten aus dem Krieg nicht zurück und die Zucht erhielt dadurch einen herben Rückschlag.




Schlachtungen

kraftvoll Die Rasse benötigte einige Jahre, um sich wieder zu erholen. Kaum erholt kam es zur nächsten Katastrophe für die Rasse, die Tiere wurden als ideale Fleischlieferanten für den Kontinent entdeckt. Es kam zu dem Verlust vieler hervorragender Zuchtpferde, z.B. wurde die Mutter des Super- Champion- Hengstes "Work of Art" und des Champions "Teneriffe" an den Metzger verkauft bevor man die Ausnahmeklasse der Stute erkannte.




IDHS

Stute mit Fohlen Mit einem Pferdebegeisterten Landwirtschaftsminister endete der Wahnsinn. Der Minister beauftragte eine Kommission mit der Begutachtung des Ranges der Pferde- und Ponyzucht in Irland. Dadurch wurde der Export von Arbeitspferden 1964 verboten und seit 1965 ist der Export von Schlachtpferden untersagt. Im Jahre 1976 wurde die "Irish Draught Horse Society - Ireland" gegründet und bereits 1979 folgte die "Irish Draught Horse Society GB".




Irish Hunter und Zuchtorganisation

Lebensfreude Heute stellt das Irish Draught wieder ein schweres Warmblutpferd dar, dessen Zukunft einigermaßen gesichert ist. Die Stuten werden seit Beginn der (Englisches) Vollblutzucht in Irland für die Zucht der Irish Hunter eingesetzt und Halter guter Stuten werden durch kostenlose oder sehr kostengünstige Bedeckungen von registrierten Vollbluthengsten belohnt. Gleichzeitig aber nehmen die reinrassigen Pferde ab, für diese zahlt die irische Regierung inzwischen Prämien und so dürfte deren Erhalt sicher sein.
 Die Zucht des Irish Draught wird von dem "Irish Horse Board", der Irischen Pferdekammer in St. Maelruanīs Tallaght (Dublin) und der "Irish Horse Breederīs Society" in Harcourt House (Dublin) organisiert. Inzwischen gibt es weltweit Zuchtorganisationen mit der Mutterorganissation "The Irish Draught Horse Society - Ireland".




Eigenschaften

Zuchhengst mit hohem Fremdblutanteil Innerhalb der Rasse gibt es aufgrund der verworrenen Zuchtgeschichte verschiedene Pferdetypen, von relativ leicht bis besonders schwer. Die Pferde werden heute in allen Bereichen eingesetzt und stellen genauso gute Springpferde wie Fahrpferde dar. Gerade Familien und Freizeitreiter sind von diesen vielseitigen Pferden begeistert, auch wenn ihr Aussehen nicht manchmal gewöhnungsbedürftig ist.







Informationen:
  • IDHS-I - "Irish Draught Horse Society - Ireland"
  • IDHS-GB - "Irish Draught Horse Society GB"