Die Geschichte dieser Rasse beginnt in 1890er, damals kamen verschiedene Siedler aus den Rocky Mountains zurück nach Virginia. Sie führten dabei mindestens ein Hengstfohlen mit sich. Bei einer Übernachtung in der Nähe der Red River Brücke in Kentucky verkauften sie dieses Hengstfohlen. Es gelangte schließlich in den Besitz von Sam Tuttle. Tuttle sprach in der Zukunft immer von seinem Rocky Mountain Horse.Sam Tuttle
In der Zucht von Sam Tuttle wurden später auch American Saddlebreds, Tennessee Walking Horses und andere Pferde eingesetzt, welche über eine Gangveranlagung besaßen und den Exterieur Vorstellungen Tuttles entsprachen. Sein Zuchtziel war ein Gangpferd mit sehr gutem Exterieur, Interieur und von vielseitiger Einsetzbarkeit. Schon bald waren seine Pferde auch für ihre Stärke, Ausdauer und leichte Ausbildung bekannt. Diese genügsamen und auch harten Pferde, gingen vor Pflug oder Wagen und trugen ihre Reiter im sanften Naturtölt.Bridge State Park
Mit dem Beginn der Industrialisierung verschwanden auch in Kentucky viele Pferde, die Tiere aus Tuttles Zucht fanden in dem Bridge State Park im Estill County, Kentucky, eine neue Heimat. Dort galten sie bald als ein lokaler Schatz. Überall in Kentucky überlebten auch andere Pferde dieser Art, alles Nachfahren eines Hengstfohlens aus den Rocky Mountains."Kentucky Mountain Saddle Horse Association"
Diese Rasse wird erst seit 1986 planmäßig gezüchtet, wobei der Schwerpunkt auf dem genetisch fixierten Tölt liegt, dieser wird Single Foot genannt. Am 22. März 1989 wurde in Irvine, Kentucky, die "Kentucky Mountain Saddle Horse Association" durch Robert Robinson gegründet. Sie setzt sich für den Erhalt, der Verbesserung und die Förderung der Rasse ein.Für die Eintragung der Pferde müssen sie den Exterieur und Interieur Vorschriften entsprechen und zudem einen klaren Naturtölt vorweisen können. Als erstes Pferd wurden der Hengst "General Jackson" im Besitz von R. Robinson eingetragen, er besaß die typische Färbung von Mountain Horses mit Deckhaar und weißen Langhaar. Er stellt heute einen der Gründerhengste der Rasse dar, weitere sind "Amigo Blue" und "Robinson's Sundown Rocky".
Fremdblut
Da die gesamte Rasse insgesamt nur einen kleinen Bestand aufweist und der Genpool damit auch klein ist, will man diesen erweitern. Zu diesem Zwecke wurde zum Beispiel der Paso Fino Hengst "Coral La CE'" für die Zucht zugelassen. Dies ist verständlich weisen Gentests doch die enge Verwandtschaft von Pferden der Tuttle Zucht mit spanisch stämmigen Rassen wie Paso Fino oder Paso Peruano auf.Typen
Man kann in dieser Rasse von zwei Typen sprechen, diese werden aber offiziell nicht unterschieden. So gibt es einen alten schwereren Typ, welcher den ursprünglichen Pferden ähnelt, und ein leichter sowie moderner Typ.Bridge State Park
Die besondere Fellfärbung der Kentuckys, wo bei dunklem Deckhaar das Langhaar heller ist (z.B. Braun mit rötlichem Langhaar, ähnlich dem Dunkelfuchs), ist aber leider mit einem manchmal auftretenden Augendefekt verbunden. Durch gezielte Zucht versucht man diesen Gendefekt aus der Rasse zu verbannen.
Eigenschaften
Heute gibt es etwa 18.000 Vertreter dieser Rasse in der gesamten Welt. Sie werden bei Rancharbeiten, Distanzritten und Shows eingesetzt oder tragen in ihrer Heimat die Touristen über die Appalachen. Ihr sehr guter Charakter und der bequeme Single Foot macht diese Rasse auch für Freizeitreiter und Familien interessant.
