Konik

Erscheinungsbild:
  • Aalstrich, oft Zebrastreifen an den Beinen, sehr helles Winterfell, gedrungen, sehr kräftiger Hals, kleine Augen und Ohren, breiter Kopf, starke Gelenke, sehr harte Hufe, kurzer und starker Rücken

Herkunft:
  • direkter Nachfahre des Waldtarpans
Verbreitung:
  • Polen und vereinzelt in ganz Europa
Größe:
  • 130- 145 cm
Eignung:
  • Landschaftspfleger, Freizeit, Fahren, Distanz,
Farben:
  • hell- bis dunkelgraues Fell
  • selten hellere Abzeichen, führen zum Zuchtausschluss
  • sehr selten Rappen oder Füchse
Charakter:
  • unkompliziert, ausgeglichen, freundlich, temperamentvoll


Ursprung

Zuchthengst  Die Koniks sind direkte Nachfahren des polnischen Waldtarpans, dieser stellt eine an die Umwelt angepasste Form des Steppentarpans dar. Der Waldtarpan wurde lange Zeit bejagt aber dann durch eine Verfügung der litauischen Regierung im Jahr 1588 unter Schutz gestellt, er starb aber trotz dieses Schutzes zu Beginn des 19. Jahrhundert aus.
Koniks im Winter Der Konik entstand aus der Kreuzung der letzten Tarpane mit heimischen Ackerpferden, diese Tarpane entstammen der Auflösung des Tierparks des Grafen Zamoyski im Jahr 1806. Die letzten frei lebenden Waldtarpane wurde 1780 durch Graf Zamojski für seinen Wildpark bei Bilgorai eingefangen und lebten dort drei Jahrzehnte lang ungestört im gräflichen Reservat und wurden von vielen schon Koniks und somit einfach "Pferdchen" genannt. Der letzte Winter war sehr streng und die Heugabe konnte nicht finanziert werden und so wurden die Pferde an die Bauern der Umgebung verschenkt. Die Bauern begannen mit einer ziellosen Kreuzung der Pferde und die Nachkommen dieser Kreuzung wurden vor allem in den Gebieten von Lemberg-Lublia, Nord-Walyniur, Tornopol, Wilna und Suwalki gehalten. Diese Region ist sehr abgeschieden und die Bauern besaßen nur bodenständige und robuste Landrassen, wel-che selber eng mit dem Tarpan verwandt waren. Durch diesen Umstand konnten sich die typischen Eigenschaften der Tarpane auch nach der Kreuzung weitervererben.




polnische Zucht

Kopfstudie Die Pferde werden erst seit dem 20. Jahrhundert gezielt gezüchtet, erst zu dieser Zeit wurden die Pferde mit Aalstrich, Zebrastreifen und mausgrauen Fell von den Forschern entdeckt. Seit dem Jahr 1915 betreibt man die Reinzucht dieser Rasse, Polen erhielt 1918 seine Unabhängigkeit zurück und die Rasse bekam den offiziellen Namen Konik Polski. Zur Zucht der Rasse wurden auch Staatsgestüte eingesetzt und unter diesen ist auch das weltbekannt Arabergestüt Janów Podlaski. Man will die Tiere in ihrer ursprünglichen Form erhalten, den Tarpane so ähnlich wie möglich und richtete daher ein entsprechendes Reservat ein. Vor allem die Professoren Antonius, Hroboni und Vetulani bemühten sich um den Erhalt der Rasse, mit der Rasse soll ein natürlicher Genpol der Pferdepopulation erhalten werden.




Rückzüchtung des Tarpan

Zuchthengst aus Popielno Die Universität Krzemieniec begann im Jahr 1928 eine Konik Zucht auf dem Hof Dworzyscze. Im Jahr 1936 wurden die ersten Koniks im Urwald von Bialowiece ausgesetzt und es begann ein Zuchtexperiment unter Leitung des Professors T. Vetulani. Man wollte den Tarpan rückzüchten und begann mit fünf Stuten und einem Hengst auf dem 36 Hektar großen Gehege mit der Zucht. Die Zuchtpferde musste Stehmähne, im Winter sich aufstellendes Fell, stark ausgeprägten Herdeninstinkt, Aalstrich und Zebrastreifen sowie mausgraues Fell aufweisen. Ein Grossteil der Erfolge ging im Zweiten Weltkrieg und seine Folgen verloren, das Experiment wurde zerstört. Einige Koniks aus dem Urwald konnten nach Sachsen gerettet werden, dort war man sich ihrer Bedeutung aber kaum bewusst.




Popielno

Konikfohlen Die Polnische Akademie der Wissenschaften errichtete 1955 eine neue Forschungsstelle, deren Standort wurde Popielno in Masuren und dort wurden 15 aus dem Reservat stammende und halbwild überlebende Koniks eingesetzt. Den Tieren steht dort ein 1.600 Hektar großes Areal zur Verfügung, welches als Halbinsel zudem teilweise natürlich abgegrenzt ist. Dieses Gebiet ist vor allem für die Schweiken bekannt, eine Untergruppe der Koniks und welche die Grundlage für die Zucht des Trakehners in Ostpreußen war. Dort wurden eine Freiland- und eine Stallherde gegründet, bis heute läuft dieser Großversuch planmäßig fort und es leben über 40 Tiere in den Nadel- und Mischwäldern mit Wiesen-, Sumpf und Moorflächen. Die überzähligen Pferde dieser Zucht werden in andere entstandene Zuchtgebiete übergeben.




Zuchtverteilung

Konikstute Es findet parallel dazu weiterhin eine Zucht in acht Staatsgestüten statt, dazu gibt es private Züchter und Zuchtgemeinschaften. Die Staatsgestüte betreiben eine stark leistungsbezogene Zucht und aus diesen stammen richtige Elitepferde.




Typen

 Es haben sich zwei Typen herausgebildet, je nach Zuchtziel:

Gefährdung der Rasse

Zufütterung der Koniks im Winter  Die Rasse ist trotz aller Bemühungen noch immer vom Aussterben bedroht, da es auf der ganzen Welt nur noch etwa 1.400 Pferde gibt und die Gefahr von zu starker Inzucht besteht. In Polen werden die Koniks immer häufiger mit Warmblütern oder Arabern gekreuzt, um bessere Reitpferde zu erhalten. Die Ergebnisse solcher Zuchtversuche fallen aber oft negativ aus und sind auch sehr schlecht für den Rasseerhalt, wichtig ist bei diesen vor allem die Selektion auf sehr gute Charaktereigenschaften.




Eigenschaften und Charakter

Stute mit Fohlen Die Pferde sind trotz ihrer geringen Größe sehr gute Gewichtsträger und somit auch als Reitpferde für schwerere Erwachsene geeignet. Die Pferde sind sehr ausdauernde Langstreckenläufer, als Distanz- und Wanderreitpferde oder vor der Kutsche sehr gut einzusetzen und konkurrieren dabei erfolgreich mit Isländern, Haflingern, Norwegern oder Dülmener. Ihr oft kuhhessiger Stand ist nur ein Schönheitsfehler und zieht kaum ernste Folgen nach sich.
Junghengste Ihr sehr ausgeglichener Charakter, die Menschenfreundlichkeit und Unkompliziertheit machen sie zu guten Familienpferden oder Therapiepferden, und ihr Temperament macht sie keinesfalls zu Schlaftabletten. Aber ihr Selbstvertrauen und Mut kann bei Fehlern sich fatal auswirken, ein Hund kann durchaus auf der Koppel zu Tode getreten werden da er als Raubtier erkannt wird. Auch können die Tiere bei unsachgemäßer Behandlung schwierig, dickköpfig und sogar gefährlich werden, aber bei guter und korrekter Behandlung sind sie Partner fürs Leben. Bei Interesse an dieser Rasse muss bedacht werden das die Pferde den Offenstall benötigen, nur dort erhalten sie die idealen Lebensbedingungen. Bei Boxenhaltung treten sehr oft Erkrankungen der Atemwege, Stauballergien, Dämpfigkeit, Charakterprobleme und Verhaltensstörungen auf.







Informationen:
  • Zucht - Huzulen und Konikzucht Hanke
  • Infos - Haustier Schutzpark Warder