Menoquin

Erscheinungsbild:
  • elegant, nicht so barock wie Andalusier, zierlich, lange Beine, gerade bis konvexe Köpfe, große Augen und kleine Ohren, schmale Nüstern, kräftiger Hals, lange, schräge Schultern, flacher Widerrist, leicht abfallende Kruppe, dichtes Langhaar
Herkunft:
  • Asturcõn, iberische Rassen, Englisches Vollblut
Verbreitung:
  • Menorca- Spanien
Größe:
  • 155- 165 (170) cm
Eignung:
  • Reiten, Fahren, Hohe Schule, Dressur
Farben:
  • Rappen in allen Schattierungen, selten kleine Abzeichen
  • sehr selten und unerwünscht Schimmel oder Füchse
Charakter:
  • temperamentvoll, nervenstark, ausgeglichen


Geschichte

 Der Menorquin kommt von Menorca, der kleinen Balearen Insel, wo seine korrekte Bezeichnung "Caballo de Pura Raça Menorquina" lautet.
Zuchthengst  Man nimmt an das sein Vorfahr die Wildpferderasse Asturcõn ist, von diesem stammt die schwarze Fellfarbe ab. Durch die Geschichte der Insel ist es sehr wahrscheinlich, dass sowohl spanische, arabische und französische Pferde bei der Rassenentstehung beteiligt waren. Die Pferde zeigen aber auch Merkmale des Englischen Vollblutes, daher glaubt man das solche Pferde auch zu den Vorfahren gehören und diese könnten durch englische Kriegsschiffe auf die Insel gelangt sein. Diese Pferderasse gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten, sie wurde aber immer nur nebenbei gezüchtet.




Bestand und Zuchtverband

Kopfprofil  Erst im Dezember 1988 wurde ein Stutbuch für die Menorquins gegründet und heute gibt es etwa 1.500 Pferde dieser Rasse. Der Zuchtverband nennt sich "Associacio de Criadores i Propietaris de Cavalls de Raca Menorquina" und ist in Ciutadella beheimatet, er überwacht die Zucht und bemüht sich um die Konzentration der Zucht auf der Insel Menorca. Insgesamt gibt es auf der gesamten Insel nur zwei Gestüte für diese Rasse.



Eigenschaften und Bot

Hengst im Bot  Die Pferde haben einen Körperbau, der den Andalusiern stark entspricht, aber sie sind etwas leichter und hochbeiniger. Es gibt die Menorquins nur als Rappen, da aber von Schwarzbraun bis Pechschwarz, mit seltenen und kleinen aber unerwünschten Abzeichen. Die Pferde werden besonders für das "Bot" gezüchtet, einem steigen auf Kommando. Dieses wird bei den Inselfesten sehr oft von den Pferden gefordert und erfordert großen Gehorsam und Ausgeglichenheit.
Zuchthengst  Die Tiere sind zwar sehr temperamentvoll aber auch gut beherrschbar, sie sind zudem energisch und nervenstark. Durch die Umweltbedingungen auf der Insel ist die Rasse sehr genügsam und robust geworden. Es werden vor allem Hengste geritten, diese werden auch nur sehr selten kastriert, Stuten finden vor allem als Arbeits- und Zuchttiere Verwendung.




Doma Menorquina

Stute mit Fohlen  Auf Menorca hat sich mit diesen Pferden eine eigene Reitweise entwickelt, die "Doma Menorquina". Sie stellt eine Mischung aus englischen und iberischen Reitstil dar, es werden klassische Dressurelemente genauso zeigt wie Spanischer Schritt oder Steigen. Es wird mit einem iberischen Sattel aber englischen Steigbügeln geritten, dieser Sattel heißt Menorquina mit tiefen Sitz, mit gerippten Samt bezogen, ausladende Galerie vorne und hohe Lehne hinten. Der Sattel wird heute vor allem von dem Hersteller Zaldi gefertigt. Die Kandare wird mit zwei Zügeln und einhändig geführt und die Reitkleidung ist schlicht schwarz- weiß mit Frack, Zweispitz und Reitstiefeln.




Jaleos

privater Zuchthengst  Die Pferde kann man vor allem bei den Jaleos, Reiterspielen, bewundern. Die Feste werden von jeder Stadt ausgerichtet, damit soll der jeweilige Schutzheilige geehrt werden. Bei der Jaleo kommen dann alle Reithengste der Umgebung zusammen und zeigen ihre Künste im Bót. Dabei steigen die Hengste und laufen oder springen auf den Hinterbeinen noch eine beachtliche Strecke entlang. Je weiter die Pferde sich fortbewegen umso größer ist der Beifall für den Reiter, das berühren der steigenden Hengst soll außerdem Glück bringen. Die Pferde beweisen dabei große Nervenstärke und sind sogar sehr vorsichtig, indem sie sich langsam und aufmerksam wieder herablassen. Das wohl bekannteste Fest ist Sant Joan in Ciutadella und es findet immer in der zweiten Junihälfte statt. Ein weiteres großes Fest heißt La Verge del Grãcia in Mao und es findet Anfang September satt.




Export

beeindruckender Blick  Es ist sehr schwer Pferde zu erwerben, welche aus Menorca ausgeführt werden sollen. Die Menorciner wollen die Rasse nur auf ihrer Insel fördern und erhalten, höchstens schlechtere Nachzucht wird abgegeben. Insgesamt gibt es auf der Insel etwa 1.100 Pferde dieser Rasse, dazu kommen 150 weitere auf Mallorca, Spanien, Norditalien und Deutschland sowie weitere weltweit.







Informationen:
  • ACPCRM - Associació de Criadors i Propietaris de Cavalls de Raca Menorquina
  • Reitschule - Escola Ecuestre Menorquina