Der Missouri Foxtrotter entstand als bequemes Reitpferd der Rancher in den Ozarks Mountains von Missouri und Arizona. Seine Vorfahren waren die Reitpferde der ersten Kolonisten aus Tennesssee, Kentucky und Virginia, welche 1821 den Mississippi überquerten. Diese brachten vor allem Araber, Morgans, Englische Vollblüter, Saddlebreds, Quarter Horses und Tennessee Walker in diese Gegend.der Foxtrott
Die Pferde mussten Gangarten aufweisen, welche zu der Gegend passten. Hier gab es unebenen, geröllhaltigen Boden und tiefe Täler und hohe Berge prägen die Landschaft. Die Pferde besaßen schon immer eine Gangveranlagung und diese wurde gezielt durch die Züchter gefördert. So entwickelten sie einen "unterbrochenen Schritt", welcher ideal für diese Bedingungen war. Sehr schnell wurden die Vorzüge dieser Gangart entdeckt und man fixierte sie genetisch in der Rasse.Die besondere Gangart wurde bald Foxtrott genannt und ist eine sehr flache und unterbrochene Trabversion im Viertakt. Das besondere dabei ist, dass es so aussieht als ob das Pferd vorne Schritt geht und hinten trabt. Der Reiter wird dabei kaum hochgeworfen, es ist eine sehr sichere und wenig ermüdende Gangart.
Zuchtanfänge und beginnende Verbreitung
Es gab zu dieser Zeit sehr viele unterschiedliche Zuchten, da fast jede Familie eine eigene Selektion durchführte. Die Familie Alsup züchtete bis 1861 das Rennpferd "Bremmer", es entstand aus verschiedenen Rassen und bezeichnete in der Regel nur ein schnelles Pferd aus der Alsup Zucht. Die "Bremmer" sind auch unter den Vorfahren des Missouri Foxtrotters zu finden.Sehr schnell wurden sie zu sehr beliebten Pferden, sie wurden von Rinderzüchtern, Landärzten, Sheriffs und anderen Beamten sehr stark geschätzt. Bis heute gelten die Pferde in dieser Gegend als beste und sicherste Fortbewegungsmöglichkeit.
Zuchtverband
Bis zur Gründung des Zuchtverbandes ist die Zuchtgeschichte relativ unbekannt, in dem Buch "Fox Trot Trackings" von Nadine I. Moller werden allerdings verschiedene Geschichten der Züchter dieser Pferde erzählt. Für die Züchter war demnach immer ein guter Charakter und bequemer Gang die wichtigsten Eigenschaften.
Im Jahr 1948 wurde der Zuchtverband in Ava, Missouri gegründet, welcher 1958 reorganisiert und in "Missouri Fox Trotting Horse Breed Association (MFTHBA)" umbenannt wurde. Sie überwacht und pflegt die Zucht der Missouri Foxtrotter, sie führt auch das Stutbuch. Zum Zeitpunkt der Gründung wurden alle Pferde erfasst und in das Herd Book eingetragen. Die eingetragenen Pferde wurden miteinander gekreuzt, so sollte die Rasse gefestigt werden. In Ava findet auch seit 1959 jährlich die Welt- Championship der Rasse statt.Stempelhengste und Typen
Als Stempelhengste der Rasse gelten heute "Zane Grey", sein Sohn "Missouri Traveller E" oder auch "Golden Governour", dazu kommen die Tennessee Walker "Merry Go Boy", "Rogers Perfection" und "Midnight Sun".Die unterschiedlichen Vorfahren führten zu unterschiedlichen Rassetypen:
Bei der Fohleneintragung in das Zuchtbuch des MFTHBA kommt eine größere Hürde auf den Züchter zu. Ein Pferdename darf in der Rasse nur einmal vorkommen, auch die Namen verstorbener Pferde dürfen nicht mehr verwendet werden. Dazu darf der Name nur bis zu 30 Zeichen lang sein, dabei werden Leerzeichen und Bindestriche mitgezählt. Eine Erleichterung für den Züchter stellt eine besondere Regelung dar, denn der Name darf bis zum dritten Lebensjahr des Pferdes noch geändert werden. Für alle Fohlen eines Jahres gilt der 1. Januar als verbindliches Geburtsdatum. Dieses Datum wird für die offizielle Altersberechnung verwendet.
Viele Vertreter dieser Rasse besitzen zudem eine weitere Gangveranlagung, welche von ihren Vorfahren stammt. Dadurch stellen sehr viele Tiere Mehrgänger dar, welche neben Schritt, Foxtrott und Kanter auch Trab, Pass oder Tölt beherrschen.
Weltweit sind heute über 45.000 Pferde dieser Rasse registriert und die Zahl nimmt ständig zu. Die Hauptzuchtgebiete liegen in den USA und Kanada aber auch in Europa gibt es immer mehr Rassevertreter. Ein Zeichen für die Güte der Rasse kann darin erkannt werden, dass die U.S. Forrest Ranger des Yellowstone Nationalparks mit dieser Rasse beritten sind.
Die Pferde besitzen einen sehr guten Charakter und sind leicht auszubilden. Sie verfügen über einen sehr hohen Arbeitseifer verbunden mit großer Gutmütigkeit. Deshalb und aufgrund ihrer bequemen Gänge stellen die Pferde sehr gute Freizeitpferde dar. Es sind aber keine Natur- Trotter, die Gänge müssen somit gefördert werden.
