Mustang

Erscheinungsbild:
  • kleine und harte Hufe, dichtes Langhaar, hochbeinig, kleine Ohren, sehr unterschiedlicher Körperbau der einzelnen Pferde, vom Vollbluttyp bis Kaltbluttyp
Herkunft:
  • Pferde der Entdecker Amerikas, ausgerissene Farmerpferde Andalusier, Lusitanos, Englische und Arabische Vollblüter, Clydesdales, Bretonne, Dartmoor Pony u.v.m.
Verbreitung:
  • Nordamerika
Größe:
  • ca. 135- 165 cm
Eignung:
  • Freizeit, Western, Distanz
Farben:
  • alle Farben und Scheckungen
Charakter:
  • mutig, ausdauernd, willensstark


Historie

Mustanghengst  Der Mustang ist den meisten aus Filmen und Bücher über Indianer und Cowboys bekannt und wird oft mit Freiheit und Wildheit verbunden. Diese Pferde stammen von den Pferden der spanischen Eroberer und den Pferden der Siedler ab. Ihr Name leitet sich von dem spanischen Wort "mestena" ab, welches Herumtreiber bedeutet.
 Die Pferde breiteten sich langsam aber andauernd über den nordamerikanischen Kontinent aus, so zählte man 1890 schon rund zwei Millionen Tiere. Die Pferde wurden in allen Kriegen, welche die Amerikaner führten, eingesetzt. Vom Unabhängigkeitskrieg über den Burenkrieg in Afrika bis zum ersten Weltkrieg, überall kamen Mustangs um Leben.




Ausrottungsgefahr

 Im Jahre 1935 wurde ein verhängnisvolles Gesetzt verabschiedet. Es sprach den Ranchern das absolute Vorrecht auf das öffentliche Land, für ihre Rinder- und Schafszuchten, aus. Die Mustangs standen damit auf der Abschussliste von professionellen Jägern.
Kopfstudie Sehr viele Tiere landeten in den Schlachthäusern, wo ihre Haut und das Langhaar industriell genutzt wurde. Das Fleisch der Tiere war dagegen wertlos und oft wurden die Pferde nur aus Lust am Töten erschossen und ihre Kadaver liegengelassen. Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde ihr Fleisch für die Hungernden in Europa sehr wertvoll und tausende Pferde traten die Reise nach Europa und zu ihrem Schlachttod an.




Velma Johnston

Freiheit Eine sehr mutige Frau namens Velma Johnston legte schon Anfang der 1950er den Grundstein für die Rettung der Mustangs, überall in den Staaten trat sie auf und bekämpfte die Mustanghasser. Sogar ein Film, "The Misfits" mit Clark Gable, Montgomery Clift und Marilyn Monroe, nahm sich durch das Engagement dieser Frau Ende der 1950er, dem Thema Mustangjagd an. Dieser Film erregte großes Aufsehen in den USA und erschuf viele neue Freunde für die Pferde. Im Jahr 1959 wurde das Einfangen der Mustangs mit dem Flugzeug per Gesetz verboten und ein reicher Industrieller hinterließ eine Million Dollar für die Erhaltung der Wildpferde.


BLM

Fohlen Der Kongress unter Präsident Richard Nixon beschloss 1971 ein neues Gesetz. Das Hat Jackson Gesetz, No. PL92-195, untersagt die Jagd und/ oder Gefangennahme eines Mustangs. Die Pflege und Aufsicht über die Mustangs unterliegt seitdem dem "Bureau of Land Management (BLM)", von 17.000 Tieren im Jahre 1972 ist der Bestand auf etwa 55.000 ein paar Jahre später angestiegen.
gescheckte Mustangs Heute gibt es über hunderttausend Pferde, davon lebt ein kleiner Teil in Freiheit (etwa 30.000) und ein großer bei "Adoptiveltern". Durch das Einfangen der Mustangs kann der Bestand reguliert werden. Die Pferde können nicht zur Plage werden und sich auch nicht durch zu starke Futterkonkurrenz selber ausrotten. Die Pferde werden in der Regel von Spezialisten so sanft wie möglich eingefangen und medizinisch untersucht und bei Bedarf behandelt, sehr gute Zuchtpferde, alte Stuten und wichtige Herdenmitglieder werden freigelassen.




Adoption

Stute mit Fohlen Die eingefangenen Pferde werden zwei Monate auf die Adoption vorbereitet, sie lernen dabei den Menschen kennen, achten und zu folgen. Anschließend werden sie für eine Pauschalsumme von 100 $ zu der Adoption freigegeben. Jeder amerikanischer Staatsbürger, welcher nicht wegen Grausamkeit gegenüber Pferden verurteilt wurde, darf bis zu vier Tiere im Jahr adoptieren.
ein fantastischer Anblick Die Adoptiveltern müssen vorher die Mindestanforderungen an die Pferdunterkunft erfüllen, dass sind eine Box mind. 3,60m mal 3,60m, ein Auslauf mind. 6m mal 6m und ein Zaun mind. 1,80 m hoch. Das Pferd bleibt noch ein Jahr lang nach der Adoption im Besitz der BLM, bis zur Ausstellung eines Zertifikates für "gute Führung" der Adoptiveltern. Die Pferde verlieren zwar die Freiheit mit ihrer Adoption aber nicht ihr Leben, wie viele ihrer freien Artgenossen. Heute leben noch in zehn US Staaten freie Mustangs, die meisten in Nevada. Viele andere werden durch private Organistationen adoptiert und können dort unter freiheitsähnlichen Bedingungen leben.




Umweltbedingungen

frei geboren Die Pferde sind ungeschützt gegen die Umweltbedingungen, welche zwischen -40 Grad bis +42 Grad schwanken. Häufig kommt es zu Dürreperioden oder extrem langen Wintern, wobei den Tieren Wasser und Nahrung ausgehen. Jedes Jahr sterben durch diese Bedingungen viele der frei lebenden Pferde, aber der Bestand kann notfalls durch noch nicht vermittelte Adoptivpferde aufgestockt werden.




Mustang Unterarten

 Es werden heute verschiedene Mustangarten unterschieden, welche unterschiedliche Vorfahren und Lebensräume aufweisen:



Informationen:
  • BLM - BLM National Wild Horse and Burro Programm