Namib Pferde

Erscheinungsbild:
  • edle Köpfe, schlanker Körper, kräftige Vor- und Hinterhand, dichtes aber feines Langhaar, kleine, harte Hufe, klein Ohren, rechteckige Körperform
Herkunft:
  • wahrscheinlich Trakehner, Englische und Arabische Vollblüter
Verbreitung:
  • Namib- Wüste in Namibia- Afrika
Größe:
  • 140- 160 cm
Eignung:
  • Wildpferde
Farben:
  • Braune, Rappen, Füchse, keine Schimmel oder Schecken
Charakter:
  • feurig, gelehrig, ausdauernd, vorsichtig


Heimat und Ursprung

typischer Vertreter   Diese Pferde in der Namib- Wüste leben vor allem westlich der Kleinstadt Aus bei der verlassenen Bahnstation Garub, sie haben sich im Laufe der Zeit durch Inzucht zu einer eigenen Rasse entwickelt. Die Pferde stammen vermutlich von Trakehnern, Englischen und Arabischen Vollblütern ab. Diese Rassen wurden 1907 durch den Baron Hansheinrich von Wolf mitgebracht, als dieser von Deutschland nach Afrika auswanderte.




Baron von Wolf

 Der Baron errichtete nahe der Namib- Wüste sein neues Domizil und wollte dort Pferde züchten. Der Baron kreuzte auf seinem 50.000 Quadratkilometer großen Grundstück Englische Vollblüter, Trakehner und australische Rennpferde und veredelte sie mit Arabern. Seine Zuchtpferde gehörten zu den besten der Welt. Der Baron finanzierte seine teure Zucht durch den Verkauf von Pferden an die deutschen Truppen. Mit dem ersten Weltkrieg kam aber das Ende für die Zucht, der Baron starb in Europa auf dem Schlachtfeld und seine Pferde verwahrlosten.




Schiffbruch?

Kopfstudie Ältere Einwohner der Umgebung haben eine andere Theorie die besagt, dass die Pferde Überlebende eines Schiffbruchs seien. Das Schiff war auf dem Weg von Europa nach Lüderitz und erlitt vor der namibischen Küste Schiffbruch. Die stärksten Pferde konnten an das Ufer schwimmen und überleben seitdem in der Wüste.




Pferde der deutschen Schutztruppen

 Die meisten Vorfahren dieser Pferde wurden aber vermutlich von den deutschen Schutztruppen 1915 zurückgelassen, diese verwendeten vor allem Trakehner, Englischen Vollblut und Hackneys. Die Pferde verwilderten und passten sich den Bedingungen in der Wüste an. Sie müssen sich gegen Leoparden und Geparden erwehren, sie müssen Sandstürme und Dürre überstehen und sehr weite Wege zu ihrem Futter zurücklegen.




Umweltbedingungen

vom harten Umfeld gezeichnet Das Gebiet der Pferde liegt heute in einem Naturschutzgebiet, wo man nur mit einer Sondergenehmigung zutritt hat. So bleiben die Pferde relativ ungestört und können sich in Ruhe entwickeln und fortpflanzen. Die Pferde können nur eine natürliche Wasserquelle nutzen und müssen zu den besten Weidegründen über 20 km zurücklegen. Durch die harten Bedingungen überleben nur etwa 60% der Fohlen ihr erstes Jahr und immer wieder sterben geschwächte Pferde an Hunger oder Durst.




Gefahr durch Trockenheit

 Anfang der 1990er kam es fast zum Aussterben der Pferde, da eine lange Dürrezeit herrschte. Das Naturschutz- Ministerium fing über einhundert Tiere ein und verkauft sie an Farmer in Namibia. Dadurch wurde die Futter- und Wasserkonkurrenz vermindert. Die restlichen Pferde, etwa 120, wurden mit Heu gefüttert und viele Farmer öffneten ihre Viehtränken für sie bis es im März 1993 anfing zu regnen. Durch das Einfangen der Pferde veränderten sich aber die Zusammensetzungen der Herden und es kam zu schweren Rangkämpfen.




Boerperd Anerkennung

kämpfende Hengste Zur gleichen Zeit wurden die Pferde als Blutlinie von der "Boerperd Breeders Society" adoptiert und sie wurden unter den Schutz der namibischen Naturschutzbehörde gestellt. Eine Zufütterung bei sehr schlechten Bedingungen wurde gesichert und auch der Wasserzugang auf Farmen wurden ihnen erleichtert, das einfangen einzelner Pferde soll zukünftig vermieden werden und man will im Notfall lieber komplette Herdenverbände umsiedeln.




Gegenwart

 Heute haben sich die Bestände wieder erholt und man kann sie inzwischen bei speziellen Safaris erleben, aber jederzeit kann eine Naturkatastrophe sie vernichten.







Informationen: