New Forest Pony

Erscheinungsbild:
  • mittelschwer, von Pony- bis Warmbluttyp, edler und ausdrucksvoller Kopf, kräftige Hinterhand, schräge Schulter, gut ausgeprägter Widerrist, harte Hufe, kurzer Hals, Knieaktion
Herkunft:
  • Urtyp, Exmoor, Dartmoor, Hackney, Araber
Verbreitung:
  • Großbritannien, Schweden, Belgien, Europa
Größe:
  • 130- 148 cm, Ausnahmen von 120- 150 cm möglich
Eignung:
  • Sportpony, Fahren, Reiten, Vielseitigkeit, Western
Farben:
  • alle Grundfarben außer Schecken
Charakter:
  • manchmal feurig, leistungswillig, cool, besonnen, ausgeglichen


Ursprung und Heimat

Zuchthengst  Die Heimat der Rasse findet man in dem gleichnamigen 300 km² großen Waldgebiet in Hampshire, zwischen Southampton und dem Fluss Avon. Schon zur Zeit des Dänenkönigs Wufric und König Knut dem Großen war das Gebiet ein bevorzugtes Jagdrevier, welches auch zur Zucht von halbwilden Pferden diente.
 Im Jahr 1016 werden neben anderen wildlebenden Tieren auch Ponys in diesem Gebiet durch König Canute bekundet. Seit dem Jahr 1072 wurde das Gebiet der "Neue Forst" genannt, nachdem Wilhelm der Eroberer umfangreiche Aufforstungen anordnete. Es zeichnet sich durch einen Wald mit vielen Heide- und Moorflächen aus.
 Das Klima ist relativ mild und die Vegetation auch üppig. Dieses Pony stammt wie die anderen englischen Ponyrassen von seit vorgeschichtlichen Zeiten in England beheimateten Ponys ab und ähnelte früher auch sehr seinen urpferdähnlichen Verwandten.




Einflüsse

Kopfstudie Seit der Eroberung Großbritanniens durch die Römer zur Zeit Julius Cesars wurde die Rasse immer wieder mit europäischen Rassen gekreuzt, so kamen andere Ponyrassen, Orientalen und Iberer zum Einsatz. Im Mittelalter waren die Ponys sehr begehrt und stellten eine wichtige Einnahmequelle für ihre Besitzer dar.
 Einige berühmte Pferde sind in der Zuchtgeschichte der Rasse zu finden. Der Vater des Ausnahmehengstes "Eclipse", "Marske" wurde von 1765 bis 1769 in der Zucht eingesetzt und der Araber "Zorak" vererbte sich in der Rasse von 1852 bis 1860.




erste Society

Ponys im New Forest Bereits am 10. Februar 1891 wurde die Gesellschaft zur Förderung der Zucht des New Forest Ponys gegründet und sie stellte sich die Erhaltung und Förderung der Rasse in ihren Fordergrund. Die Gesellschaft wollte die Rasse verbessern und so kamen vor allem etwa 1893 zahlreiche andere englische Ponyrassen zum Einsatz, z.B. Welsh, Fell, Dartmoor, Exmoor und Highlands.




Registrierung und Zuchtbuch

Stute mit Fohlen Aus der ersten Gesellschaft wurde 1906 die "Burley & District New Forest Pony and Cattle Society". Man begann in dem gleichen Jahr mit der offiziellen Registrierung von Stuten und deren Nachzucht. Die Gesellschaft führte jährlich Stuten- und Nachzuchtschauen durch, dazu wurden die Ponys bei Reit- und Fahrkonkurrenzen sowie bei einem Rennen auf ihre Leistungsfähigkeit getestet. Seit dem Jahr 1910 brachte sie zudem ein Stutbuch heraus.




Reinzucht und einheitliche Society

 Seit etwa 1925 ist die Kreuzungszucht untersagt, bis dahin wurden auch Englische Vollblüter, Fell-, Highland-, Exmoor-, Welsh-, und Basuto- Ponys zur Kreuzung eingesetzt, wodurch es heute sehr verschiedene Typen gibt.
Gutmüdigkeit Im Jahr 1938 wurde die "New Forest Pony Breeding and Cattle Society" gegründet, sie führt das Stutbuch und betreut die gesamte Zucht. In dieser Gesellschaft gingen die zwei noch bestehenden Gesellschaften auf. Diese Gesellschaft ist für die Hengst-, Stuten- und Nachzuchtschauen verantwortlich und im Frühjahr organisiert sie eine Frühjahrsschau für alle Stuten, welche ganzjährig im Forest ohne Stallung und Beifütterung leben.




Gefährdung der Rasse

freilebende Ponys Durch die Modernisierung in der Landwirtschaft und den starken wirtschaftlichen Problemen während und nach dem Zweiten Weltkrieg kam es fast zur Ausrottung der Rasse. Man fand im Jahr 1949 nur noch 1000 Ponys, welche ganzjährig im Forest lebten, und im 1958 gab es 300 Ponys, welche nur noch im Sommer weideten. Die Rasse verfügt seit 1959 wieder über ein eigenes Zuchtbuch und es wird durch die "New Forest Pony Breeding and Cattle Society" herausgegeben, zwischen 1915 und 1958 wurde dieses über die "British National Pony Society" verwaltet.




"Verderers´ Court"

sehr gute Bewegungen Die Tierhaltung im Forest wird durch den "Verderers´ Court" überwacht, welche eine Form von Oberförstern und Helfern (vier bis fünf "agisters" → ehrenamtliche Förster) beschäftigt. Diese überwachen ständig die Tiere und greifen in Notfällen und aus züchterischen Gründen ein. Alle Ponys sind im Besitz von so genannten New Forest Commoners, diese sind nach dem "Right of Common of Pasture" benannt. Dies bezeichnet ein altes Weiderecht und dient als Grundlage für die Anwesenheit der Ponys, es wird von den "Verderers´ Court" angewendet.
 Die angestellten Helfer führen jedes Jahr den "drift" durch, das Zusammentreiben der Tiere. Dabei werden die Ponys entwurmt und zum Verkauf bestimmte Fohlen aussortiert, zur Unterscheidung werden alle eingefangenen Ponys mit einem Schweifschnitt gekennzeichnet.




Größenklassen

 Es werden wie bei den meisten britischen Ponyrassen auch hier zwei Größenklassen unterschieden:

Fellfarben

Flussdurchquerung  Bei der Zucht werden nur einfarbige Vertreter eingetragen, obwohl es immer wieder einmal zur Geburt eines Scheckfohlens kommt. Die Zuchtverbandsordnung der FN hat als Zuchtziel ein 138 bis 148 cm großes Pony, es sind keine Schecken, Tigerschecken, blauäugige Palominos (Cremello, Perlino?) und Albinos erwünscht und das Pony soll über ein gutes, sportliches Exterieur verfügen.




Verbreitung

Zuchthengst von schwererem Typ Die Population im New Forest wird heute auf etwa 2000 ganzjährig im Freien lebende Stuten und 150 Hengste geschätzt. Die Pferde halten sich jeweils in kleineren Herden in als "haunt" bezeichneten kleinen Gebieten auf, dort finden sie Wasser, Futter und Schutz wodurch sie nicht wahllos den New Forest durchwandern. Diese Pferde haben übrigens Vorfahrt und Verkehrsunfälle mit Ponys werden hart bestraft. In Europa wird die Rasse auch in Schweden, Holland und Belgien intensiv gezüchtet. Auch in Deutschland und Frankreich nimmt die Zucht zu und außerdem sind die Ponys in den USA und Kanada beliebt.




Eigenschaften und Charakter

Fohlen Das Pony wird heute vor allem im Jugendreitsport eingesetzt, wo zumeist die großpferdeartigen Vertreter ihre Erfolge feiern. Viele Ponys bewähren sich auch bei Jagden, Springen, Distanzritten oder als Polopferde. Durch ihren sehr guten Charakter und besonderst gute Trittsicherheit sind sie auch für Freizeitreiter sehr interessant.







Informationen:
  • IG - IG New Forest Pony
  • NFPB&CS - New Forest Pony Breeding and Cattle Society