Paint Horse

Erscheinungsbild:
  • stark bemuskelte Hinterhand, kleine Ohren, harte und kleine Hufe, sehr muskulös, kurzer, breiter und edler Kopf, große Nüstern, kurzer, kräftiger Hals, schräge und lange Schulter, muskulöse Brust, gut ausgebildeter Widerrist, große Augen, trockene Beine, stark bemuskelte Gliedmaßen
Herkunft:
  • Pferde der europäischen Eroberer
Verbreitung:
  • USA und Kanada, sowie Liebhaber und Züchter auf der ganzen Welt
Größe:
  • ca. 153 cm
Eignung:
  • alle Westernsportbereiche, Rennen, Freizeit
Farben:
  • alle Scheckfärbungen außer Tigerschecken, auch einfarbig
  • es gibt drei Schecktypen: Tobiano, Overo und Tovero
Charakter:
  • freundlich, unkompliziert, gute Nerven, leistungsbereit, ausgeglichen und ruhig


Entstehung

Zuchthengst  Wie die meisten amerikanischen Pferderassen stammt das Paint Horse von den Pferden der Spanische Eroberer ab. Hernando Cortez brachte zum Beispiel bei seiner Jagd nach Gold 1519 ein rotbraun-weißes Pferd mit Flecken am Bauch nach Amerika. Es gelangten später noch andere gescheckte Pferde und Pferde mit dem Scheckgen auf den Kontinent. Diese Pferde waren die Grundlage für die gescheckten Mustangs und später brachten europäische Einwanderer noch andere Pferde mit Scheckgenen nach Amerika. Diese Pferde waren die Vorfahren der später gezüchteten Ranchpferde aus den Quarter Horses, Florida Cracker und eben auch die Paint Horses entstanden.




Ausschluss der Schecken in der Quarter Horse Zucht

Kopfstudiet  Ein Paint ist oftmals ein farbiges Quarter Horse, welche bei der Amerikanischen Quarter Horse Organisation unerwünscht sind. Diese Organisation beschloss bei ihrer Gründung 1940 alle Pferde mit übermäßig großen Abzeichen aus der Zucht auszuschließen. Die Scheckzeichnung ist aber in den Quarter Horses genetisch verankert, selbst einfarbige Tiere können Schecken als Nachkommen haben und diese Pferde wurden daraufhin ebenfalls aus der Quarter Horse Zucht entfernt.




American Paint Stoch Horse Association

weiterer Zuchthengst  Im Jahr 1960 traf sich Rebecca Tyler Lockhart mit Bekannten, sie alle waren Freunde von gescheckten Ranchpferden. Sie wollte ein Zuchtregister für gescheckte Pferde aufstellen und einen Zuchtverband gründen. In dem Zuchtverband sollten alle sehr guten und gescheckten Ranchpferde eingetragen, deren Exterieureigenschaften und Leistungsmerkmale sich am Quarter Horse orientierten. Der Verband "American Paint Stock Horse Association" wurde 1962 gegründet, als erstes Paint Horse wurde der schwarz-weiße Tobianohengst "Bandits Pinto" im Besitz von Rebecca Tyler Lockhart eingetragen. Bis Jahresende hatte der Verband 150 Mitglieder und 250 eingetragene Pferde.



Verbände und Zuchtvorschriften

voller Kraft  Es fanden sich sehr schnell Liebhaber für diese bunten und leistungsstarken Tiere, welche nicht wie in Europa verpönt wurden. Sie zeichneten sich durch sehr große Leistungsfähigkeit, Sprintstärke, Wendigkeit und Cow Sense aus. Kurze Zeit später entstand ein zweiter Verband, welcher die gleichen Ziele verfolgte wie die "American Paint Stock Horse Association".
 Beide Verbände schlossen sich 1965 zur "American Paint Horse Association (APHA)" zusammen. Dabei wurden alle Schecken zugelassen, die entweder auf Quarters oder auf Englische Vollblüter zurückgingen. Anfänglich wurden auch Schecken anderer Abstammung aufgenommen. Heute gilt ein Pferd nur als Paint, wenn seine Eltern reinrassige Paints, Quarters oder Englische Vollblüter sind.
 Besonderst bei dieser Zucht ist, dass jedes Pferd amerikanische Papiere besitzt, auf dem es mit einem Photo abgebildet ist. Bei Verlust der Papiere kann die Abstammung durch einen Gentest nachgewiesen werden.




Scheckarten

Overo  Die Pferde weisen entweder eine der drei Scheckarten auf oder sind einfarbig. Einfarbige Pferde gelten nicht schlechter als bunte und werden für die Zucht voll anerkannt. Die drei Scheckarten sind:

Scheckung

Tobiano  Die Flecken können in allen Farben vorkommen, von Cremello bis Schwarz, und erhalten englische Bezeichnungen. Ein Fuchsschecke kann somit ein Sorrel Overo oder Sorrel Tobiano sein und ein Rappschecke ein Black Tobiano, Black Tovero oder Black Overo. Zudem kommt zu den Scheckvarianten noch eine weitere Art, die Sabino genannt wird. Durch sie wird eine Stichelhaarfärbung ausgelöst und es entstehen noch mehr Farbvarianten als nur durch die Tobiano und Overo Färbungen.




Lethal White Syndrom

Lebensfreude pur  Die bunten Pferde mit Frame Overo Zeichnung sind aber auch mit einem tödlichen Defekt bestraft, dem Lethal White Syndrome. Dieser Defekt kann nicht nur bei farbigen Paints auftreten, sondern auch bei einfarbigen Pferden und er wird rezessiv vererbt.
blaue Augen  Er verhindert die richtige Ausbildung des Nervensystems im Darm eines Fohlens, wodurch keine Nahrung verdaut werden kann und die Fohlen schon 24 Stunden nach der Geburt sterben. Nur ein Fohlen, welches das Gen von beiden Elternteilen erbt, stirbt daran. Träger dieses Defekts können nur durch eine Prüfung der Erbsubstanz festgestellt werden. Jeder verantwortungsvolle Züchter sollte seine Pferde darauf untersuchen lassen und so den Tod von Fohlen vermeiden.




Eigenschaften

außergewöhnliche Scheckung  Die Paints sind hervorragende Westernpferde, die in allen Bereichen hervorragende Leistungen zeigen. Sie überzeugen im Reining genauso wie in den Rinderdisziplinen und sind immer vorne dabei. Sie sind aber auch sehr verlässliche Partner für den Freizeitreiter und bleiben im Gelände ruhig, stellen sich aber sehr gerne jeden Rennen.



Informationen:
  • PHCG - Paint Horse Club Germany
  • APHA - American Paint Horses Association