Pinkafelder
(Pinkaföer)

Erscheinungsbild:
  • gerader bis konvexe Kopf, gut ausgeprägter Widerrist, schräge Schulter, tiefe, breite Brust, kräftige Gliedmaßen, kurzer, kräftiger Hals, kraftvolle Hinterhand, große feste Hufe, kein Behang, trockener Körperbau
Herkunft:
  • einheimische Pferde, Ardenner, Percherons
Verbreitung:
  • Ungarn
Größe:
  • ca. 150 bis 160 cm
Eignung:
  • Landwirtschaft, Fahren, Freizeit
Farben:
  • alle, außer Schecken, vor allem Braune und Füchse
Charakter:
  • ausgeglichen, gutes Temperament, freundlich


Ursprung

 Diese Rasse entstand im 19. Jahrhundert, man kreuzte schwere einheimische Pferde mit Percherons und ab 1880 mit Noriker in Westungarn. Man wollte ein starkes und gleichzeitig elegantes Wirtschaftspferd züchten, daher wurde auch Araberblut in der Zucht eingesetzt und damit hohe Trabgeschwindigkeit sowie gute Beinaktion erreicht. Es entstanden je nach Zuchtmethoden zwei Schläge, der leichte Pinkaföer/ Pindafelder der Bergregion und der schwere Murakoz/ Muraközer aus der Umgebung des Mura Flusses im Muratal.
 Am Ende des 19. Jahrhunderts vermischten sich beide Schläge sehr stark, der leichte Pindafelder ging fast völlig verloren. In den nächsten Jahrzehnten fand eine immer stärkere Anpassung der beiden Typen statt.




Einflüsse und Zucht Neuaufbau

 Der Beginn des 20. Jahrhunderts erforderte schwerere Pferde für die immer wuchtiger werdenden Maschinen, daher wurden in der Zucht der Pindafelder vor allem Ardenner eingesetzt um diesen neuen Ansprüchen gerecht zu werden. In den 1920er wurde die einzige staatliche Kaltblutzucht Ungarns für beide Schläge gegründet.
 Der Zweite Weltkrieg führte zu hohen Verlusten in der Pferdezucht und die Zucht musst neu aufgebaut werden. Dafür wurden wiederum Ardenner und Percherons eingesetzt, es wurden von 1947 bis 1949 aus Belgien und Frankreich 60 Ardennerhengste importiert, und die Rasse konnte sich stabilisieren.




Gegenwart

 Durch den sehr verstärkten Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft wurde der Bedarf an dieser Rasse immer geringer. Es gibt heute nur noch eine geringe Population der Murakoz, da die Pferde aber relativ leicht gebaut sind haben sie durchaus eine Chance in der Freizeitreiterei und im Fahrsport werden sie schon heute oft verwendet. Der Pindafelder existiert eigentlich schon seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr als eigenständige Rasse, da es aber noch immer Typunterschiede bei den Murakoz gibt und einige Traditionsbewusste Züchter sich an den Pindafelder erinnern, ist die Auferstehung einer konsolidierten Pindafelder Rasse möglich.







Informationen: