Pryor Mountain Horse
Pryor Mountain Mustang

Erscheinungsbild:
  • auseinander liegende Augen, spitz zulaufendes Maul, kleine Ohren, quadratischer Körper, harte und kleine Hufe, schräge Schulter, abfallende Kruppe
Herkunft:
  • Pferde der spanischen Konquistadoren
Verbreitung:
  • Pryor Mountain, zw. Montana und Wyoming, USA
Größe:
  • 145-155 cm
Eignung:
  • Western, Trail, Freizeit
Farben:
  • alle, außer Schecken
Charakter:
  • wildpferdeähnlich, temperamentvoll, vorsichtig


Historie

Zuchthengst  Die Herkunft dieser Rasse ist nicht genau geklärt, sicher ist dass die Pferde von den Tieren der spanischen Eroberer abstammen, dies wurde auch durch Blutuntersuchungen bewiesen und die Rasse gehört damit zu den Spanish Mustangs (= Spanish Barbs). Dies wird durch das Aussehen der Pferde und deren häufig vorkommenden Fellfarben belegt, es werden sehr viele Mausgraue (Grullas), Falben (Dun), Glanzrappen (Jet Black), Schwarzbraune (Mahagony Bay) Stichelhaarige (Roans) und Palominos gesichtet.




Ursprung

kämpfende Hengste  Es gibt zwei Geschichten, welche den Ursprung der Pferde erklären sollen. Bei der Lewis-und-Clark-Expedition von 1804-1806, sollte Sergeant Nathaniel Pryor (nach ihm wurden die Berge benannt) Pferde von den in der Nähe lebenden Nez Perce Indianern einhandeln. Er konnte 65 Pferde erwerben, davon entkamen auf dem Heimweg 15 und von diesen sollen die Pryor Mountain Mustangs abstammen. Die zweite Geschichte handelt von einer Schlacht. Der Nez Perce Anführer Chief Josef gerückte im August 1877 mit über 1.300 Pferden zum Kampf gegen die Crow Indianer aus. Der Kampf fand in der Nähe der Pryor Mountains statt, dabei sollen die Nez Perce über 900 Pferde verloren haben und eben diese sollen die Vorfahren der Pryor Mountain Mustangs sein. Beide Geschichte weisen aber einen Fehler auf, die Nez Perce erschufen den Appaloosa und die Pryor Mountain Mustangs sind vom Körperbau und vor allem auch Fellzeichnung völlig unterschiedlich zu dieser Rasse.




BLM

Zuchtstute  Diese Mustangsart wird wie alle anderen durch das „Bureau of Land Management (BLM)“ betreut. Das BLM entstand 1946 aus dem Zusammenschluss des „General Land Office“ und des „US Grazing Service“. In dieser Zeit wurden die Mustangs zu tausenden abgeschlachtet und als Seifeliefertanten missbraucht. Durch den Einsatz von Velma B. Johnston wurde 1955 in Nevada das so genannte „Wild Horse Annie Act“ verabschiedet und die Mustangs kamen unter staatliche Schutz, bis heute werden die Herden durch das BLM kontrolliert und bei zu großen Beständen werden einige Tiere zur Adoption freigegeben (dies wirkt sich aber leider oft negativ auf die Herdenverbände aus).




Rettung und Schutzgebiet

Stute mit Fohlen  Das Abschlachten der Tiere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkte sich auf die Pryor Mountain Mustangs aus, ein Drittel des gesamten Bestandes wurde ausgelöscht. Im Jahr 1960 wurden nur noch etwa 200 Tiere gezählt und das BLM beschloss alle Tiere umzusiedeln. Es gab aber sehr viele Liebhaber dieser Herden und der Senator von Montana wurde mit Bittbriefen überhäuft. Ein Gerichtsbeschluss stoppte in letzter Sekunde den Abtrieb der Pryor Mountain Mustangs.
 Seit September 1968 gibt es ein 130 Quadratkilometer großes Schutzgebiet in den Pryor Mountains, es war das erste ausgerufene Wildpferdeschutzgebiet der USA. Im Jahr 1971 wurde durch US Präsident R. Nixon das „Wild Free Roaming Horse und Burro Act“ Gesetz verabschiedet, welche alle wildlebenden Pferde und Esel unter staatlichen Schutz stellte.




Adoptionsprogramm und die Pille

Fohlen  Nach dem Schutz der Mustangs wuchs die Herde jährlich um durchschnittlich 20 %, dadurch wurde das empfindliche Ökosystem in den Bergen stark beeinflusst. Durch diesen Umstand entstanden in diesem und anderen Gebieten die Einfangaktionen der BLM.
 Das BLM nutzte und nutzt die Einfangaktionen für die Adoptionen zur Festigung des Merkmale des Pryor Mountain Mustangs indem nur Pferde wieder in die Freiheit gelassen werden, welche genau dem so genannten alten spanischen Kolonialtyp entsprechen (dieser wird übrigens vom Menschen bestimmt und veränderte sich im Laufe der Zeit immer wieder). Da man die Probleme durch das Einfangen der Mustangs und die daraus entstandenen großen Konflikten in den Herden erkannt hat, wird heute auf eine Pille für das Pferd zurückgegriffen, dadurch wird die Fruchtbarkeit der Stute für maximal ein Jahr unterbrochen. Aber trotzdem verzichtet das BLM nicht völlig auf die Adoptionen, sind diese doch eine sichere Geldquelle. Diese Methode ist allerdings auch nicht Problemfrei, da dies die Herdenzusammensetzung beeinflusst und die Geburtenrate nicht mehr von der Natur bestimmt wird. Ideal wäre daher die Ansiedlung natürlicher Feinde der Pferde und damit die natürliche Bestandsregulation.







Informationen:
  • Info - Pryor Mountain Wild Mustang Center