Am Ende des 19. Jahrhunderts gelangten American Standardbreds (Amerikanische Traber) nach Russland, sie waren den Orlow- Trabern deutlich überlegen wenn auch nicht so schön. Man begann daraufhin schon bald mit der Kreuzung von Orlow- Traber Stuten mit Hengsten des American Standardbred.Die Kreuzungsprodukte waren deutlich schneller als die Orlow- Traber, sie besaßen aber noch immer einen Teil der Schönheit der ihrer russischen Eltern. Diese neuen Pferde wurden schon bald unter dem Namen "Metis" (Kreuzung) begannt und sie gewannen um etwa 1900 etwa 90% aller Rennen. Es fand eine ungeplante Zucht statt und 53 der 1.500 Orlow- Traber Gestüte wurden einfach zur "Metis" Zucht umgewandelt. Die Pferde wiesen aber oftmals Exterieurfehler auf und waren auch als schlechte Vererber kaum in der Zucht einzusetzen. Da durch den hohen Erfolg dieser Kreuzungsprodukte der Orlow- Traber in Gefahr war auszusterben, wurde dessen Stutbuch 1906 für andere Rassen geschlossen.
amerikanische Einflüsse
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr American Standardbred nach Russland importiert, 1914 wurden zum Beispiel 156 Hengste und 220 Stuten aus Amerika importiert. Mit den Pferden kamen auch die amerikanischen Trainingsmethoden und Trainer nach Russland und veränderten den gesamten Trabrennsport in diesem Land.Russische Traber
Nach der Oktoberrevolution 1917 waren Trabrennen lange Zeit als Vergnügung der Aristokraten verpönt, erst etwa 1924 wurde der Rennsport wieder als Hobby der Bevölkerung entdeckt. Im Jahr 1926 wurde die neue Rasse "Russische Traber" ausgedacht, unter diese Hauptbezeichnung wurden alle Traberpferde in Russland zusammengefasst und sie beinhaltete sowohl Orlow- Traber wie Metis Traber.
Man begann mit der planmäßigen Zucht des Russischen Trabers im Jahr 1928, man selektierte die vorhandenen Pferde streng nach Exterieur und Rennleistung. Es wurden nur die besten Pferde in der Zucht verwendet, die jungen Pferde mussten schon früh ihre Leistungsfähigkeit auf der Rennbahn beweisen. Bei der Zucht stand nicht nur die Leistung und das Exterieur im Mittelpunkt sondern auch der gute Charakter der Pferde. Es war eine gezielte Kreuzung von Metis Traber und American Standardbred statt, dabei wurden immer wieder Orlow- Traber eingesetzt und dadurch Größe, Zugkraft und Charakter dieser Pferde in die neue Rasse gebracht. Es gab einige in Europa sehr erfolgreiche Pferde in dieser Zeit:
Im Jahr 1949 wurde die Entwicklung der neuen Rasse offiziell als beendet erklärt und die Rasse galt als konsolidiert, gleichzeitig erhielten die Orlow- Traber wieder ihren Namen zurück und werden seitdem wieder planmäßig gezüchtet. In der Rasse wurden aber weiterhin zwei Typen unterschieden:
Es begann eine gezielte Zucht dieser Rasse, vor allem die Rennleistung und damit der wirtschaftliche Nutzen bei gleichzeitigen guten Exterieur wurden Zuchtschwerpunkt. Man versuchte auch die Rasse als Veredler und Vererber für Arbeitspferde einzusetzen. Dieses Vorhaben schlug aber schnell fehl, da Orlow- Traber viel bessere Nachkommen erzeugten.
Zu Beginn der 1970er nahmen die russischen Trabrennfahrer vermehrt an internationalen Rennen teil. Sie hatten dabei aber große Schwierigkeiten sich gegen die American Standardbred und französischen Traber durchzusetzen. Durch diese Probleme bei den Rennen wurde wieder mit der Einkreuzung von American Standardbred begonnen, durch die Erfolge derer Nachkommen wurde schnell aus der Veredlungskreuzung eine Verdrängungskreuzung. Es wurde nur noch Wert auf die Rennleistung gelegt, korrektes Exterieur oder gar Charakter wurden unwichtig.