Sable-Island-Pony

Erscheinungsbild:
  • grober Kopf, lange Beine, kurzer Rücken, langmähnig
Herkunft:
  • Kanadische Pferde mit Berberursprung
Verbreitung:
  • nur auf Sable Island (3425 ha) - Kanada
Größe:
  • bis 142 cm, zwischen 250 kg bis 450 kg
Eignung:
  • reine Wildpferde
Farben:
  • meistens braun, aber auch Rappen und Falben, keine Schimmel und Schecken
Charakter:
  • Wildpferdcharakter, sehr scheu aber anpassungsfähig


Ursprung

Zuchthengst  Im Jahre 1737 kamen die ersten Pferde auf die Insel, durch den Bostoner Reverend "Andrew Mercier" und verschwanden wieder durch Diebstahl, Schlachtung oder verhungern. Im Jahre 1760 kamen 60 Pferde auf Befehl des Inselverwalters "Thomas Hancock" von der Küste Nova Scotia nach Sable Island. Sie gehörten den französisch sprechenden Franko -Kanadiern (Akadier) und wurden als Pferde "akadischen Ursprungs mit etwas Berbercharakter" beschrieben.
 Die von Thomas Hancock nach Sable Island gebrachten Tiere wurden von den Akadiern beschlagnahmt und der Inselverwalter wollte sich an diesen bereichern. Die halbwild lebenden Pferde vermehrten sich trotz allem sehr stark.




vielseitige Nutzung

Kopfstudie  Im Unabhängigkeitskrieg (1776-1783) wurden Sable Island Ponys von amerikanischen Soldaten als Reitpferde genutzt. Die Ponys waren zwischen 1801-1940, aufgrund ihrer Größe, als Grubenpferde für den kanadischen Steinkohlebergbau sehr bekehrt. Sie wurden dafür auf Auktionen wie z.B. in Halifax versteigert.
 Da die unansehnlichen Pferde schlecht verkauft werden konnten, sollten sie durch Hengste anderer Rassen veredelt werden, darunter Morgans und Kanadier. Die eleganteren Nachkommen wurden eingefangen und verkauft, aber die übrigen Tiere behielten ihren ursprünglichen Typus. In den 1950er wollte man die "armen, durch Futtermangel und Inzucht degenerierten Ponys" retten. Es wurde Heu über der Insel abgeworfen, welches die Pferde aber verschmähten.




Seife statt Ponys

Stute mit Fohlen  Später in den 1960er beschloss man die Tiere einzufangen und sinnvoll zu nutzen, als Hundefutter und Lieferanten für Seife und Leim. Die dafür zuständige "Crown Asstes Disposal Corporation" bot die Tiere zum Kauf an und schuf sich damit starke Feinde - Schulkinder. Diese schrieben gemeinsam mit Eltern und Lehrern an den damaligen Premierminister Diefenbaker, woraus sich schließlich eine nationale Kampagne zur Rettung der Sable Island Pferde entwickelte.




"National Wildhorse"

Abkühlung  Am 2. Juni 1960 wurden die Tiere durch den Premierminister aus politischem Kalkül unter Schutz gestellt. Die Einfuhr fremder Hengste wurde verboten genauso wie die Verarbeitung der Tiere zu Seife und der Verkauf der Ponys an Privatleute. Die National-Wildpferde dürfen die Insel nur unter speziellen Vorraussetzungen verlassen, so zur Besichtigung durch Touristen in kanadischen Wildlife Parks. Heute dürfen selbst Wissenschaftler die Insel nur mit schriftlicher Genehmigung zur Forschung betreten und für Touristen ist die Insel tabu.




Umwelt

Freiheit  Die Pferde haben sich unter härtesten Bedingungen an das Leben auf der Insel angepasst. Ein Eingreifen des Menschen ist heute verboten, da dadurch die natürliche Selektion beeinflusst wird. Die Pferde finden ihr Wasser in Tümpeln und Seen, welche durch Regenwasser immer wieder aufgefüllt werden. Zusätzlich sind die Tiere in der Lage nach Wasser zu graben. Ihr Futter besteht aus mageren Sauergräsern, sie fressen die harten Dünengräser genauso wie die Sumpf- und Wasserpflanzen. Je nach Winterhärte und damit dem Nahrungsangebot, schwankt die Population zwischen 160 und 450 Tiere.




Lebensbedingungen

deutlich ist das Berberblut sichtbar  Die Pferde leben in kleinen Herden von 4 bis 10 Tieren, dadurch wird starke Nahungs- und Wasserkonkurrenz genauso vermieden wie kräfteraubende Rangkämpfe in großen Herden. Eine Herde besteht aus einem Hengst und ein bis vier Stuten und deren Nachzucht.
 Es ist auf der Insel, welche nur aus einer riesigen Wanderdüne (42km * 1,5km) besteht und nur durch karge Vegetation aus Wurzeln und Gestrüpp von 179 Pflanzenarten zusammengehalten wird, ein einmaliges Zusammenspiel mit den Pferden entstanden. Es kommt zwar Überweidung vor, gleichzeitig düngt der Kot der Pferde aber den Boden und neue Pflanzenarten können sich ansiedeln.







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