Shetland Pony Originaltyp

Erscheinungsbild:
  • kompakter Körper, kurze, kräftige Gliedmaßen, kleiner Kopf, dichtes Langhaar, harte Hufe, kleine Ohren, große Augen, wenig Widerrist, kurzer Hals
Herkunft:
  • alte Rasse auf den Shetland Inseln
Verbreitung:
  • Großbritannien, Europa, Amerika
Größe:
  • bis 107 cm
Eignung:
  • Kinderreiten, Fahren
Farben:
  • alle
  • Tigerchecken vom englischen Mutterverband nicht anerkannt
Charakter:
  • ausgeglichen, ruhig, eigenwillig


Heimat

Zuchthengst  Die Heimat der Rasse liegt auf den Shetlandinseln, eine Inselgruppe, die etwa 170 km nord-östlich des schottischen Festlandes liegt. Die Inselgruppe besteht aus 117 Inseln, viele davon sind sehr klein und werden nur als Weidefläche für Schafe genutzt. Insgesamt sind nur 24 Inseln mit ca. 28.000 Menschen bewohnt.




Ursprung

Kopfstudie Die Rasse stammt von den eingeführten Pferden der Bauern ab, sie dienten dem Transport von Lasten und als Reitponys, und waren Nachfahren der kleinen keltischen Ponys. Die Ponys lebten und leben halbwild, und wurden von Beginn an auf erblichen Kleinwuchs gezüchtet.
 Es gibt aber auch die Theorie, dass die Ponys vor mehreren tausend Jahren über eine Landbrücke zwischen England und Schottland auf die Insel kamen. Diese Ponys gehörten demnach einer Urpferdeform an, welche auf Zeichnungen von 10.000 bis 9.000 v. Chr. datiert werden.




Umweltbedingungen

Energiebündel Durch ihr fast wilde Haltung mussten die Tiere sich an das harte Klima anpassen, welches viel Nässe und Kälte bedeutete, und gute Futterverwerter werden, da es oft nur Strandhafer, Seegras oder angespülten Tang gab. Diese Umwelt beeinflusste den Kleinwuchs fördernd und auch die Rundlichkeit dient der Guten Energiebilanz. Die Shetland Ponys wurden erstmals um das Jahr 700 erwähnt, als Wikinger von den kleinen und starken Pferden der Insel berichteten.




ursprüngliche Einsatzgebiete

 Das Pony fand im Jahr 1850 viele Anhänger. Der britische Adel entdeckte die Rasse als kleines Reitpferd für Säuglinge und Kleinkinder, aber auch viele Bauern entdeckten in ihnen sehr starke und dabei genügsame Arbeitspferde, mit geringen Ansprüchen an ihre Unterbringung.
Stute mit seltener Fellfarbe Die geringe Größe der Ponys wurde aber auch fast zu deren Untergang. Ab 1851 wurden die Shettys in den Bergwerken eingesetzt, nachdem ab 1847 Kinder und Frauen in den Bergwerken nicht mehr arbeiten durften. Pro Jahr landeten etwa 700 Ponys in den Bergwerken, wo sie in ständiger Dunkelheit lebten und oftmals erst als Tote das Sonnenlicht wieder sahen.




Zuchtgefährdung

 Die sehr starke Nachfrage und gute Bezahlung der Ponys verleitete die Züchter auf den Shetlandinseln ihre besten Zuchttiere zu verkaufen. Dazu kamen spezielle Zuchtziele und es entwickelten sich territoriale Zuchten.
Fohlen Auf der Insel Mainland wurde ab 1850 im Süden eine Vergrößerung der Ponys durch Einkreuzung Fjordpferden angestrebt. Dabei entstand der "Sumburgh- Stamm" mit etwa 130 cm Größe. Der Mustanghengst "Bolivar" deckte ab 1855 auf der Insel Fetlar und dazu wurde auch noch ein Araberhengst eingesetzt, beide gründeten den eleganten "Fetlar- Stamm".




"Marquess of Londonderry"

 Damit die besten reinrassigen Zuchtpferde und somit die Rasse erhalten bliebe gründete der "Marquess of Londonderry" 1873 das erste Shetlandpony Gestüt. Der Marquee kaufte dafür sehr viele Stuten und 200 Junghengste, von denen sechs zu Beschälern wurden. Das Gestüt umspannte die beiden Shetlandinseln Bressay und Noss.
typischer Shetty Kopf Zwei der Beschäler wurden Stempelhengste für die Rasse. Der Rapphengst "Jack (16)" mit einer Größe von 102 cm gründete eine der heute wichtigsten Zuchtlinien. Die Töchter des Hengstes "Prince of Toole (36)" (92 cm) wurden hervorragende Mutterstuten, welche die Zucht stark beeinflussten. Die besten Shetlandponys stammen zudem fast ausschließlich von diesen beiden und mehreren anderen Hengsten des Gestüts ab. Die anderen Hengste waren "Laird of Noss (22)", "Lord of the Isles (26)", "Multum in Parvo (28)", "Odin (32)" und "O-man (33)". Alle Hengste sind im ersten Band des Stutbuches registriert und die Nummern hinter den Namen sind die Zuchtbuchnummern.




SPSBS

Trabaktion Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die kleinen Ponys in ganz England bekannt und fand sehr viele Liebhaber. Im Jahr 1890 wurde die "Shetland Pony Stud Book Society" (SPSBS) gegründet, welche seit 1891 das Stutbuch in Perth herausbringt. Das Stutbuch war das erste weltweit für eine Ponyrasse.




Deutsche Zucht

wilde Umwelt Die Shetty Zucht begann in Deutschland 1900 als ein Hengst und acht Stuten importiert wurden. Nur zwei Jahre später kam eine ganze Herde für den Hamburger Tierpark Hagenbeck über den Ärmelkanal. Deren Nachkommen wurden an Zirkusse verkauft, wo verschiedene Kunststücke als Sensation vorführten. Es gab aber auch vieler Gegner der Ponys, den diese konnten weder in der Landwirtschaft noch als Reitpferde sinnvoll genutzt werden.
 Ab dem Jahr 1943 wurden vermehrt Ponyrassen gezüchtet, welche als Arbeitspferde eingesetzt werden konnten. Diese Rassen standen aber alle im Typ der Fjordpferde, so dass für die Shettys wieder kein Einsatzbereich frei war.
Scheckhengst Bis zu Jahr 1956 waren aber in Baden- Württemberg schon 14 Stuten und drei Hengste eingetragen. Etwa zehn Jahre später waren im gleichen Stammbuch 160 Stuten und 22 Hengste eingetragen. Je nach Zuchtland und Vorstellung der Züchter veränderte sich der Originaltyp.




Unterrassen

 Es werden heute fünf verschiedene Shetlandpony Rassen unterschieden, eine sechste kämpft um die Ankerkennung:

Originaltyp

urtümlich  Der Originaltyp wird von der "Shetland Pony Stud Book Society" (SPSBS) betreut, welche die Zuchtrichtlinien ausgibt. Ein Shetty dieses Typs darf mit vier Jahren nicht größer als 107 cm sein. Das Pony muss für seine Anerkennung von der SPSBS in den letzten drei Generationen frei von Fremdblut sein. Dadurch wird auch eine Tigerscheckfärbung nicht zugelassen, da diese wahrscheinlich von der Einkreuzung mit Welsh- Ponys stammt.




Eigenschaften

Stute mit Fohlen Die Ponys werden heute als zuverlässige Fahrpferde und Kinderreitponys eingesetzt. Man muss aber dabei bedenken, dass sie richtige "Pferde" sind, sie können genauso schnell schlechte Manieren annehmen wie ihre großen Artgenossen. Viele Kinder haben ihre spätere Reitkarriere auf Shetlandpony begonnen, viele gewinnen auch an Selbstvertrauen beim Umgang mit den Ponysturköpfen







Informationen:
  • IG - IG Shetlandpony
  • FDS - Freunde des Shetlandponys