Die Shires stammen vor allem von einer alten englischen Kaltblutrasse, den English Black, ab. Diese waren zu Zeiten Oliver Cromwells in ganz Europa als Kriegspferde gefürchtet, da sie allein durch ihren massigen Körperbau die gegnerischen Truppen verängstigten. Es waren sehr ruhige und gehorsame Pferde, stark genug, schwer gerüstete Reiter zu tragen, und gleichzeitig wendig genug, um dem Gegner auszuweichen. Diese Tiere stammten zum Teil von den durch Wilhelm den Eroberer im Jahr 1066 nach England gebrachten Great Horses ab, diese wurden später mit schweren holländischen Pferden gekreuzt.Einflüsse
Mit der Zeit wurden keine so starken und großen Pferde mehr benötigt, man brauchte leichtere und vielseitiger einsetzbare Tiere. Daher wurden im 16. und 17. Jahrhundert holländische Pferde eingekreuzt. Diese wurden von holländischen Moorarbeitern mitgebracht und waren etwas leichter als die bis dahin gezüchteten English Black.In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden zudem Friesen eingekreuzt, von diesen erbte die Rasse die ausdrucksvolle Knieaktion. Als Gründerhengst der Shire Horses gilt der Hengst "The Packington Blind Horse", der zwischen 1755 und 1770 in der Zucht eingesetzt wurde. Er beeinflusste das Aussehen der Rasse sehr stark.
Niedergang
Den Napoleonischen Kriegen folgte der Verkauf vieler guter Zuchttiere auf den Kontinent zudem behinderten die Depressionen in der Landwirtschaft die Zucht. Von 1850 bis 1860 wurden sehr viele und vor allem gute Zuchtstuten nach Schottland verkauft, sie begründeten dort die Zucht des Clydesdale.Rasseanerkennung
Im Jahr 1877 wurde die "British Cart Horse Society → Englische Karrenpferde- Gesellschaft" gegründet, ein Jahr später entstand daraus die "Shire Horse Society". Diese förderte die Zucht starker Zugtiere für die Straßenbahnen, Flusskähnen und großen Karren wie den Bierwägen. Im gleichen Jahr wurde die Rasse offiziell anerkannt, wobei "The Packington Blind Horse" als Gründerhengst eingetragen wurde.Zuchtverband
Im Jahr 1884 erhielt die Gesellschaft einen neuen Namen "Shire Horse Society of the United Kingdom of Great Britain and Ireland". Sie befasste sich nun gezielt mit der Zucht der schweren Pferde aus Leicestershire. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Rasse ihren heutigen Namen, der Name der Rasse wurde von ihrem Herkunftsgebiet abgeleitet den Shires. Dieses Gebiet umfasst die Grafschaften von Lincoln-, Sleister-, Staffort- und Derbyshire. Niedergang
Nach dem Zweiten Weltkrieg drohte der Rasse das Aus, die Modernisierung in der Landwirtschaft verdrängte die Pferde. Die Rasse wurde sogar auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierarten gesetzt, in den 1960er waren nur noch elf Zuchtstuten eingetragen.
Typen
Mit der Zeit hat sich das Einsatzgebiet und somit das Aussehen der Shires verändert. Bis Ende der 1970 wurden sie fast ausschließlich als Zugpferde eingesetzt, aber immer mehr Menschen entdecken sie als ruhige und ausgeglichene Reitpferde. Aus diesem Grund gibt es heute zwei Typen:
Heute werden in der ganzen Welt Shire Horses gezüchtet, vor allem als Gespannpferde imponieren sie sehr stark. Shires können aber auch sehr gut zum Reiten verwendet werden, da sie sehr ausgeglichen und ruhig sind. Die Pferde können aber auch richtig aufpowern, wobei sie aber immer beherrschbar bleiben. Die Vertreter der Rasse sind sehr gelehrig und neben allerlei Unsinn lernen sie auch Lektionen aus dem Zirkus und der Hohen Schule.
