Sorraia

Erscheinungsbild:
  • Ramskopf, hohe Knieaktion, natürliche Versammlung, kleine Ohren und Nüstern, dichtes Langhaar, Quadtradform, oftmals Bügeln, kräftige Bemuskelung
Herkunft:
  • Wildpferd oder direkter Nachfahre des iberischen Wildpferde
Verbreitung:
  • Sorraia Fluss - Portugal
Größe:
  • ca. 140 cm
Eignung:
  • Wildpferd, aber auch Trekking, Freizeit
Farben:
  • Wildfarben, Grau- oder Gelbfalben, dunkles Maul
Charakter:
  • eigenwillig, vorsichtig, feurig


Entstehung

Herde   Das Sorraia ist teilweise bei der Entstehung vieler iberischer Pferderassen mitbeteiligt gewesen, es vererbte zum Teil seinen Ramskopf, den mächtigen Hals, den ausdrucksvollen Gang und hohe Beweglichkeit. Noch heute gibt es Andalusier und Lusitanos, welche den Sorraias sehr ähneln.
Zuchthengst   Es ist vermutlich ein echtes Wildpferd bzw. sein direkter Nachkomme, wie sein Aussehen und genetischer Code beweist, welcher denen des Koniks und Przewalskis stark ähnelt. Der genetische Code der Sorraias beweist aber auch, dass das Sorraia nicht der direkte Vorfahre von Lusitanos oder Andalusiern ist. Die heutigen Pferde weisen eine Vielzahl von Genotypen bei den heutigen Pferderassen auf, dies ist nur bei einer großen Anzahl unterschiedlicher nachzeitlicher Wildpferdeformen möglich. Das Sorraia besitzt dabei einen Genotyp, welcher vielen polnischen Koniks entspricht. Ein anderen Genotyp haben dagegen Andalusier, Lusitanos und auch Berber, sie stammen damit von einem anderen Wildpferd ab als die Sorraias. Viele Lusitanos haben noch einen weiteren Genotyp, dieser stellt eine eigenständige Verzweigung aus dem gleichen Wildpferdeast wie von den Sorraias dar. Damit muss es mindestens zwei Wildpferdearten auf der iberischen Halbinsel gegeben haben.




Dr. Ruy D´Andrade

Ramskopf   Dr. Ruy D´Andrade entdeckte die letzten 30 Pferdes 1920 in den Niederungen des Sorraia- Flusses, eines linken Nebenflusses des Tejounterlaufes, bei einem Jagdausflug und nannte sie nach diesem Fluss „Cavalos do Sorraia“, zudem vermutete er schon damals in ihnen eine Wildpferderasse. Diese Gegend war lange Zeit von Menschen sehr unzugänglich und wild geblieben, weil es früher königlicher Jagdgrund darstellte und somit der Zugang für die meisten Menschen verboten war. Alle Pferde wiesen das gleiche Exterieur, mit Falbfärbung und Zebrastreifen sowie Aalstrich auf. D´Andrade wollte die gesamte Herde aufkaufen aber er fand sie nicht mehr. Er suchte in der Umgebung alle Pferde mit genau den Merkmalen der ersten Herde und kaufte diese auf, diese Pferde wiesen wahrscheinlich schon Fremdbluteinfluss auf und daher führte D´Andrade gezielte Selektion durch, um damit diese Einflüsse auszumerzen. Er ließ die Pferde völlig frei auf seinem Besitz laufen und studierte ihr Verhalten und Skelett, dabei festigte sich seine Überzeugung es mit einer Wildpferdeart zu tun zu haben. Seine Vermutung wurde auch durch die Höhlenmalereien in Escoural/Portugal bestätigt, dort zeigt eine steinzeitliche Ritzzeichnung genau diesen Typ. Der Forscher fand Hinweise auf das Vorkommen dieser Pferde nicht nur in Spanien, in Portugal werden in alten Dokumenten Wildpferde erwähnt und „Zebra“ oder „Zebro“ genannt (von den Portugiesen haben die Afrikanischen Zebras auch ihren Namen).
Jungtiere   Das Pferd konnte nur durch den Einsatz D´Andrades überleben, welcher den Tieren auf seinem Landgut Zuflucht gewährte und alle heutigen Pferdes stammen von seinen elf Zuchttieren ab. Die Rasse wurde fast ausgerottet als 70 köpfige Herde im Besitz des Hauses D´Andrade in den Revolutionswirren des Jahres 1975 bis auf wenige Exemplare vernichtet wurde.




Gegenwart

Junghengst  Heute ist die Rasse immer noch vom Aussterben bedroht, da es in Portugal und Spanien nur noch etwa 150 Sorraias gibt. Diese befinden sich größtenteils in Privatbesitz aber es gibt auch noch kleine fast frei lebende Herden in Portugal. Gerade die Privatbesitzer sind leider nicht an der Weiterzucht der Rasse interessiert, da sie darin keinen wirtschaftlichen Erfolg sehen.







Informationen: