Sowjetisches Kaltblut

Erscheinungsbild:
  • großer, massiver Kopf, schwerer Hals, gespaltene Kruppe, große Hufe, breiter Rücken, dichtes Langhaar, sehr kräftiges Fundament, kurzer Fesseln, kleine Augen
Herkunft:
  • einheimische Pferde mit Ardenner und Percheron Einfluss, Bitjug, Brabanter, Suffolk
Verbreitung:
  • GUS, Zentralrussland
Größe:
  • ca. 160 cm, 650- 750 kg Stute
  • ca. 165 cm, 850- 1.000 kg Hengst
Eignung:
  • Arbeitspferd, Landwirtschaft, Fleisch- und Milchproduktion
Farben:
  • alle, außer Schecken, vor allem Füchse
Charakter:
  • ausgeglichen, ruhig, arbeitswillig


Entstehung

Zuchthengst  Die Zucht dieser Rasse begann am Ende des 19. Jahrhunderts, man kreuzte heimische Bitjug Stuten und durch Ardenner und Percheron verbesserte einheimische Kaltblutstuten mit Brabanter Hengsten. Im Jahr 1885 wurden die ersten drei Brabanter Hengste in der Zucht eingesetzt, 1895 wurden schon 58 Hengste dieser Rasse verwendet, 1905 waren es 394 und 1945 war ihre Zahl auf 891 angestiegen.




Selektion

 Die Zucht konzentrierte sich am Anfang zuerst auf die Gestüte Khrenov und Pochinkozsk. Die Brabanter wurden bis in der dritten manchmal bis zur fünften Generation in der Zucht eingesetzt. Es fand zur gleichen Zeit eine strenge Selektion auf Zugleistung, Ausdauer und Fleischproduktion statt. Die ersten Kreuzungshengste dieser Rasse bewiesen schon sehr schnell ihre guten Eigenschaften und waren überaus bekehrt.




Einflüsse

Kopfstudie  Im Jahr 1935 wurden die staatlichen Zuchtzentren Pochinkovsk, Mordovian and Gavrilovo- Posad gegründet, das Alexandroz Gut in der Wladimir Region und das Yaroslavl Gurt wurden Zweigstellen der Zuchtzentren. Später wurden Pochinkovsk und Mordovian in Staatsgestüte umgewandelt. Zu dieser Zeit wurden auch sehr begrenzt Suffolk Hengste eingesetzt, unter ihnen als Linienbegründer der Hengst „Bozhe/ Brosche“. In dieser Zeit entstanden insgesamt acht Linien.
Die Intensivierung der Landwirtschaft erforderte immer schwerere und stärkere Pferde, dadurch wurden Rassen mit Brabanter Einfluss sehr begehrt. In der baltischen Region entstanden dadurch das Litauische und das Estnische Kaltblut, beide vor allem durch Einkreuzung von Brabantern.




Anerkennung und Leistungen

 Die Rasse wurde erst im Jahr 1952 offiziell anerkannt, durch ihre Frühreife und langlebigkeit erfreute sie sich schnell großer Beliebtheit und verbreitet sich in der gesamten UdSSR. Die Pferde dieser Rasse besitzen eine erstaunliche Zugleistung, 2.000 m mit einem Zuggewicht von 150 kg wurden im Schritt in 11 Minuten 51,8 Sekunden überwunden, durchschnittlich 16,3 Minuten, und im Trab mit 50 kg in 4 Minuten 50 Sekunden, durchschnittlich ca. 6 Minuten. Ein Hengst zog 300 kg über eine Strecke von 1.138 Metern beim Test des Zugwiderstands, durchschnittlich 177 Meter, und die größte Zugleistung beträgt 851 kg, durchschnittlich 654 kg. Bei einem Test der maximalen Ladekapazität schaffte der Hengst „Fors“ auf der Tambow- Rennbahn ein Gewicht von 23 Tonnen.
 Die Fleischleistung und Milchleistung dieser Rasse spielte vor allem in den schlechten Lagen nach dem Zweiten Weltkrieg eine Rolle, ist aber auch noch heute in einigen Regionen sehr wichtig. Fohlen erreichen daher bei guter Aufzucht als Absetzer ein Gewicht von 360 bis 400 kg mit einer täglichen Gewichtszunahme von bis zu 2,5 Kilogramm, die höchste Milchleistung dieser Rasse liegt bei 6320 kg (dies erreichen einige Milchkühe nicht) und im Durchschnitt liefern die Stuten 4.100 bis 4.800 kg Milch pro Jahr.




Zucht

Fohlen  Die wichtigsten Gestüte sind bis heute Pochinkovsk/ Potschinkowski im Nishniy Nowgorod-Gebiet und Mordovian/ Mordowski. Die wichtigsten und weitverbreitetsten Hengstlinien sind heutzutage „Fleytist“, „Jasmi“, „Rumb“, „Rezhim“ und „Cowboy“, sowie die des Brabanters „Brosche“.




Eigenschaften

 Das Sowjetische Kaltblut gehört zu den stärksten der Welt, ihre Langlebigkeit und Frühreife sind außergewöhnlich. Die guten Eigenschaften der Pferde haben aber auch einen Nachteil, sie haben hohe Ansprüche an Futter und Haltungsbedingungen. Tiere dieser Rasse werden auch oftmals zur Kreuzungszucht eingesetzt, Nachkommen dieser Kreuzung erzielen oftmals eine ansehnliche Gewichtszunahme.







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