Spanish Mustang

Erscheinungsbild:
  • kurzer Rücken, eleganter Körper, flacher Widerrist, kräftige Gliedmaßen, harte, kleine Hufe, kurzer, kräftiger Hals, langer, gerader bis ramsiger Kopf, lange Ohren, große Augen,
Herkunft:
  • Pferde der spanischen Eroberer
  • Andalusier, Berber, Sorraia, evtl. Araber
Verbreitung:
  • Wyoming, Montana - USA
Größe:
  • 138-155 cm
Eignung:
  • Western, Freizeit, und alle anderen Bereiche
Farben:
  • alle Farben, oft Schecken und Zebrastreifen an den Beinen
Charakter:
  • freundlich, klug, vertrauensvoll, leistungswillig


Ursprung

Zuchthengst  Der Spanish Mustang stammt von den Pferden der spanischen Eroberer ab, welche im 15. Jahrhundert mit Andalusiern, Berbern und Sorraias nach Amerika kamen. Schon bald entstanden die ersten Zuchtfarmen der Conquistadoren und die Pferde passten sich den Klimabedingungen an. Der Spanish Mustang ist eine ganz andere Rasse als der Mustang aus Nevada, Utah und Wyoming, welcher vom Bureau of Land Management ( BLM) verwaltet und durch Adoptionsprogramme mehr schlecht als recht geschützt wird. Er unterscheidet sich auch von anderen Mustangarten, der Kiger Mustang, die Pryor Mountain Horses und dem Sulphur Mustangs gehören zu dieser Obergruppe. Der Spanish Mustang geht fast ausschließlich auf die Pferde der spanischen Eroberer zurück und wurde kaum durch die Kreuzung mit anderen Rassen beeinflusst Berber, Andalusier, Genetten, Lusitanos, Sorraias und höchstwahrscheinlich Araber gehören damit zu seinen Vorfahren.




Entstehung

Kopfstudie Etwa um 1600 kamen die Indianer, durch Tausch, Handel oder Diebstahl, zum ersten Mal in den Besitz von Pferden. Dadurch wurde das Leben der Indianer völlig verändert, sie wurden mobiler und hatten mehr Erfolg bei der Büffeljagd. Durch die Pferde konnten sich die Ureinwohner aber auch besser gegen die weißen Eroberer wehren. Die Pferde waren mit der Zeit sehr genügsam und ausdauernd geworden, und somit ideal für die Indianer. Während dieser langen Zeit entliefen auch immer wieder Pferde den Weißen und Indianern und bildeten frei lebende Herden im Westen der USA.




Aufschwung und Niedergang

Stute mit Fohlen In der Mitte des 18.Jahrhunderts gelangten einige Mustangs in den Besitz der Schwarzfuß -Indianer im Nordwesten der USA. Diese wurden sehr schnell für ihre hervorragenden Reiter und ihre Pferde in ganz Amerika berühmt. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts erreichten die Pferde ihre größte Anzahl, mehrer Millionen liefen über die Weiden. Zum Ende des 19. Jahrhunderts verloren die Indianer ihren Freiheitskampf gegen die Weißen endgültig und wurden in die Reservate verbannt. Daraufhin wurden ihre Pferde abgeschlachtet und zu Hundefutter verarbeitet, kastriert oder mit verschiedenen Rassen gekreuzt. Deshalb waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts die echten Spanish Mustangs fast ausgestorben. Der Spanish Mustang war in seiner gesamten Geschichte eher ein Hauspferd bei Ranchern und Indianern als ein Mustang, seine Zucht wurde immer wieder von Menschen beeinflusst und war nicht selbständig wie bei anderen Mustangs.




Brislaw

einem Berber gleich Zu diesem Zeitpunkt begann der Rancher und Pferdezüchter Robert E. Brislaw aus Wyoming die USA, auf der Suche nach echten Spanish Mustangs, zu durchforsten. Er fand nur sieben Pferde und begann mit ihnen 1925 seine Zucht, er gab ihnen auch ihren Namen "Spanisch Mustangs" und bezog sich dabei auf ihr den Iberern nahe stehendes Aussehen und Herkunft. Gründerhengste des Stutbuches waren die Hengste "Buckshot" (ein Grulla) und "Ute" (ein Red Dun), welche beide von dem buckskin- farbenen Hengst "Monty" abstammen. Dieser Hengst wurde 1927 von Monty Holbrook in Utah eingefangen und zur Zucht verwendet. "Monty" entlief dem Rancher 1944 und nahm dabei einige Stuten mit, er konnte niemals wieder eingefangen werde.




freilebende Spanish Mustangs

der Witterung angepasst Robert E. Brislaw gründete 1957 die offizielle Spanish Mustang Registry, der Anfang eines Stutbuches. Im Jahr 1971 konnte eine kleine Herde in den Cerbat-Mountains in Arizona eingefangen werden, welche sehr reinrassig waren. Im Jahr 1977 ist in einem abgelegenen Gebiet in Oregon eine Gruppe von 27 Tieren entdeckt worden, sie zeigten alle typischen Merkmale von Sorraias. Die Pferde waren alle falb oder mausgrau, besaßen einen Aalstrich, hatten Zebrastreifen an den Beinen und den klassischen Berberkopf. Ein Zeichen ihrer relativ unverfälschten spanischen Herkunft. Zwanzig Tiere wurden später als Kiger Mustangs freigelassen. Im gleichen Gebiet der Cerbat-Mountains konnte 1991 nochmals eine Herde eingefangen werden, aber selbst in der Wildnis gibt es nur noch sehr wenige reinrassige Pferde.




Eintragungskriterien

 Für eine Eintragung in das Stutbuch muss ein Pferd mehrere Kriterien erfüllen:

Typen

 Durch die, wenn auch geringe, Vermischung mit anderen Rassen haben sich zwei unterschiedliche Typen gebildet.

Linien

seltene Farbe  Es gibt alte Rancherfamilien, welche schon seit Generationen Spanish Mustangs züchten ohne dies aber registrieren zu lassen. Die Pferde dieser Züchter sind besonderst reinrassig und es entstanden dadurch eigene Linien in der Rasse.




Gegenwart

Herde Heute gibt es in den USA wieder mehrere kleine Herden, in den Pryor- Mountains in Montana (auch als Pryor Mountain Mustang bekannt)oder im Burns District in Oregon, und auch bei den Schwarzfuß- Indianern (Blackfeet) werden die Spanish Mustangs seit 1994 durch die "Blackfeet Buffalo Horse Coalition" wieder gezüchtet. Die Indianer haben extra eine Blackfeet Buffalo Horse Coalition gegründet, welche der Zucht des Spanish Mustang in Reservaten dient. Heute gibt es rund 2.000 registrierte Pferde dieser Rasse.




Eigenschaften

rassetypischer Kopf Die Spanish Mustangs beweisen ihre Reinheit mit besonderen Skelettmerkmalen, sie haben oftmals fünf statt sechs Lendenwirbel und siebzehn statt achtzehn Rippenpaare. Die Pferde haben einen sehr weichen und angenehmen Gang und einen sehr guten Charakter. Sie sind sehr freundlich, intelligent und anhänglich. Viele Pferde weisen Zebrastreifen an den Vorderbeinen vor, ähnlich wie viele Wildpferde und Rassen mit hohem Wildpferdeanteil. Oftmals gibt es Pferde mit außergewöhnlichen Zeichnungen, welche sich je nach Jahreszeit verändern können.
 Die Rasse eignet sich für alle Bereiche des Pferdesports und kann sowohl im Westernsport wie auch in Dressur, Springen u.s.w. überzeugen. Es gibt auch erfolgreiche Distanzpferde, welche sich gegenüber den Arabern durchsetzen können.







Informationen:
  • SMR - Spanish Mustang Registry
  • BBHC - Blackfeet Buffalo Horse Coalition