Südafrikanisches Boerperd

Erscheinungsbild:
  • große Ohren, kleine Augen, leichter und dabei kräftiger Körperbau, trockene und stabile Gliedmaßen, gut ausgeprägter Widerrist, gerader Kopf, kleine harte Hufe, abfallende Kruppe, schräge Schulter
Herkunft:
  • Englisches Vollblut, American Saddlebred
Verbreitung:
  • Südafrika
Größe:
  • 140- 150 cm
Eignung:
  • Freizeit, Distanz
Farben:
  • alle, keine Schecken
Charakter:
  • ausgeglichen, aufmerksam


Entstehung

Zuchthengst  Die ersten gezielten Pferdeimporte nach Südafrika fanden bereits 1652 statt, als Van Riebeeck nach Südafrika kam und Pferde aus Java mitbrachte. Im Jahr 1665 brachte die niederländische Ostindien Kompanie weitere Pferde mit. Am Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts kamen Araber und andere Orientalen in die Region von Südafrika. Andalusier und andere iberische Pferde kamen 1793 hinzu, sie beeinflussten aber kaum die Rasse. Von 1750 bis 1800 entwickelte sich die als Kap-Pferd bekannte Rasse zur wichtigsten im Süden Afrikas. Die Pferde waren sehr zäh, ausdauern und intelligent, schon bald stellten sie die Militärpferde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte Lord Charles Somerset zur Förderung der Zucht importiere Englische Vollblüter ein.




Entwicklung

Kopfstudie Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen vor allem niederländische Pferde, Hackneys, Norfolk-Trotters und Cleveland Bay in die Region. Während die Pferde vor allem den Bestand rings um das Kap beeinflusst wurden, blieben weiter nördlich die Pferde fast unverändert. Als der Suez-Kanal geöffnet wurde brach der Pferdeexport nach Indien und somit die südafrikanische Pferdezucht ein, der Bestand verringerte sich deutlich. Eine Krankheitsepidemie forderte 1870 ebenfalls viele Opfer aber die Zucht konnte fortgesetzt werden.




Burenkrieg bis Zweiter Weltkrieg

Stute mit Fohlen Während des Burenkriegs 1899 mussten die Pferde unter schwersten Bedingungen im Busch überleben, es kamen tausende Pferde ums Leben. Nach dem Krieg wurde zur Erhaltung der Boerperdes im Jahr 1905 ein zusätzliches Register im Stutbuch des Züchterverbandes von Transvaal angelegt. Dieses Register ging zwischen 1918 und 1921 verloren. Der erste Weltkrieg und die ersten Lastkraftwagen führten zum weiteren Schrumpfen des Bestandes. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es durch Kriegsverluste, Exporte und dem Einzug der Modernisierung vom Aussterben bedroht.




zwei Züchtergruppen

energiegeladen Man begann 1948 mit der Rettung und Erneuerung der Rasse, dazu wurde die "Cape Boerperd Breeders Society" gegründet. Es entwickelten sich zwei Züchtergruppen, die einen wollten das Boerperd durch den Einsatz von stark selektierten Arabern und Saddle Horse (z.B. American Saddle Horse) sowie Englischen Vollblütern, Hackneys und Friesen den Bestand erhöhen. Die andere wollte die Reinzucht beibehalten aber auch hier gelangte ein sehr kleiner Anteil Fremdblut in die Zucht.
 Man legte gemeinsam einen einheitlichen Zuchtstandart fest, zum Schutz der Rasse wurde das Zuchtbuch 1964 geschlossen. Bis in die 1970er arbeiten beide Gruppen zusammen aber dann kam es zum Split, der ursprünglich und kaum beeinflusste Typ wurde nun Historisches Boerperd genannt.




Verringerung des Fremdblutanteils

Herde Im Jahr 1973 wurde der Boerperd Zuchtverband von Südafrika in Memel gegründet, dessen Mitglieder wollen den Saddlebred Anteil verringern. Er wurde im Jahr 1977 in "Historiese Boerperd Breeders Society" umbenannt. Im Jahr 1980 wurde dann die Zucht durch den Südafrikanischen Zuchtverband anerkannt.




Blutlinien

 Inzwischen werden sechs Blutlinien anerkannt:

Umbenennung

Namib Pferd  Im Jahr 1996 wurde das Historische Boerperd als eigene Rasse durch das Landwirtschaftministerium anerkannt. Die Society setzte ab 1997 gezielt acht ausgewählte Hengste ein, damit sollte Fremdblut weiter verdrängt werden. Im Jahr 1998 wurde die Rasse umbenannt und erhielt den heutigen Namen, Südafrikanisches (SA) Boerperd.




Eigenschaften

Zuchthengst schwereren Types Die SA Boerperde sind nicht so elegant wie ihre engen Verwandten aber dafür sind sie sehr zäh sowie robust und haben einen sehr guten Charakter. Sie werden sehr gern als Kinder und Freizeitpferde sowie bei Pferdesafaris eingesetzt.







Informationen:
  • SABBS - SA Boerperd Breeders' Society of South Africa