Tarpan

Erscheinungsbild:
  • grob- bis feingliedrig, kompakt, harte Hufe, dichtes Langhaar, gerader Kopf, kurzer und kräftiger Rücken, breiter Hals,
Herkunft:
  • „echter“ Tarpan
Verbreitung:
  • Polen, Russland
Größe:
  • ca. 130 cm
Eignung:
  • Wildpferd, Freizeit
Farben:
  • Graufalben ohne Abzeichen, Aalstrich und Zebrastreifen
Charakter:
  • nervenstark, eigenwillig


Ursprung

Herde   Der ursprüngliche Tarpan ist am Ende des 19. Jahrhunderts ausgestorben, als das letzte Exemplar in einem Zoo an Altersschwäche starb (andere Quellen sagen, dass 1876 das letzte Tier dieser Rasse in der Ukraine erschossen oder 1879 über eine Klippe stürzte).




Wald- und Steppentarpan sowie Chromosomenzahl

Zuchthengst   Unterschieden werden bei den Ur- Tarpanen zwei Typen, der Wald- und der Steppentarpan. Waldtarpane hatten eine gelblich, braune Fellfarbe und diese konnte im Winter bis ins Weiß aufhellen, ihr Haarkleid war dünner und glatt. Der Steppentarpan hatte ein dichteres und gewelltes Haarkleid, welches meist mausgrau war. Der Steppentarpan war einfach bedingt durch seinen Lebensraum größer als der Waldtarpan. Es gibt keine sehr genaue Beschreibung der Ur- Tarpane, da es auch nur sehr wenig Originalmaterial von ihnen gibt. Es wurden nur kleine Fellstücke, Hautreste und vereinzelte Knochen gefunden. Auch die Beschreibungen aus der Zeit der Tarpane sind eher spärlich. Daher kann das genaue Aussehen dieser Tiere nur erraten werden, zum Teil wird auch eine Stehmähne vermutet aber das ist nicht bewiesen. Fest steht aber, dass alle Pferde Aalstrich und Zebrastreifen besaßen, alle Tiere waren Graufalben und insgesamt waren sie edler als das Przewalski.
  Interessant ist die Anzahl der Chromosome der Tarpane, sie beträgt 64 wie bei allen Hauspferderassen. Da die Przewalski 66 Chromosome haben, können eher die Tarpane als Vorfahren unserer heutigen Rassen in Frage kommen.




Tierpark Zamoc

Junghengste   Der russische Fürst Zamojski besaß Ende des 18. Jahrhunderts eine der letzten reinrassigen Herde in einem Tierpark bei Zamosc. Der Fürst wollte unbedingt diese Urwildpferde erhalten, aber ein sehr kalter Winter verbrauchte seine gesamten Geldmittel und so musste er die Tiere an seine Bauern abgeben. Dort wurden die Tiere mit anderen Pferden gekreuzt, da sie zu klein für die schwere Arbeit auf den Feldern waren. Aus diesen Mischlingen sind übrigens auch die Koniks entstanden.




rückgezüchtete Koniks

Fohlen   Die heutigen Tarpane stellen eine Rückzüchtung aus Koniks dar, diese gehen auf Tarpane und Hauspferde zurück. Man versucht eine Rasse zu züchten, welche ihren ausgestorbenen Vorfahren wieder völlig gleicht. Dafür leben auch die meisten Tiere in freier Wildbahn und nur einzelne Zuchttiere werden in kleinen Gestüten gehalten. Aber die Vorstellungen von dem Ur- Tarpan gehen auseinander, die einen halten sich an die Beschreibung des Naturforschers Peter Simon Pallas (1741-1811) und die anderen eher an das Aussehen der Przewalskipferde. Es wird daher zum einen Pferde mit kleinen ponyartigen Köpfen, dunklen und feinen Beinen, sowie leichten Körperbau, und zum anderen Pferde mit sehr groben Köpfen und Gliedmaßen, welche auch schwerer und größer sind gezüchtet. Beide haben aber das mausgraue Fell und den deutlichen Aalstrich aufzuweisen.







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