Tennessee Walker
(Tennessee Walking Horse)

Erscheinungsbild:
  • edler und gerader Kopf, große Nüstern, gut bemuskelter Hals, gut ausgeprägter Widerrist, gerader Rücken, gerade Kruppe, hochangesetzter Schweif, lange Fesseln, kleine und harte Hufe, trockenes Fundament, lange und schräge Schulter
Herkunft:
  • Morgan, Tennessee Pacer, Saddlebred, Englisches Vollblut
Verbreitung:
  • USA, Kanada Europa
Größe:
  • (selten 143) 148- 170 cm
Eignung:
  • Gangpferdereiten, Freizeit, Distanz
Farben:
  • alle, auch Schecken
Charakter:
  • umgänglich, ausgeglichen, arbeitswillig, gelassen


Entstehung

Zuchthengst   Bei dem Tennessee Walker, oder auch Tennessee Walking Horse genannt, handelt es sich um eine noch relativ junge Pferderasse aus den USA. Die Rasse wurde erst 1947 offiziell anerkannt, nach etwa 50 Jahren gezielter Zucht.
  Im 19. Jahrhundert brauchte man auf der großen Plantagen Amerikas Pferde, welche extrem wendig, leichtfüßig, weich und bequem zu reiten waren. Dazu wurden Narragansett Pacers, Canadian Pacers, Vollblüter, Morgan Horses, Saddlebreds und Standardbreds eingesetzt.




Allen F1

Kopfstudie   Die Zucht begann mit den 1886 geborenen Hengst „Allen F1“ oder auch „Black Allen“, welcher aus einem Standardbred- Trotter- Hengst stammt. Diese waren eine beliebte Traberrasse zu jener Zeit und der Hengst hieß „Allenstein“. Die Mutter von „Allen F 1“ war eine Morgan Stute mit dem Name „Maggie Marshall“.
  Der Hengst „Allen F 1“ war trotz guter Abstammung erfolglos auf der Traberrennbahn, welches wohl auf seinem ungewöhnlichen Gang zurückzuführen war. Er zeigte den Running Walk anstatt zu traben, daher wurde er in Trabrennen disqualifiziert.




James Brantley

Schecke   Im Jahr 1903 wurde der Hengst an James Brantley nach Tennessee verkauft und wurde dadurch zum Stammvater dieser Rasse. Sein neuer Besitzer deckte mit dem Hengst Tennessee Pacer Stuten, welche als zusätzliche Gangart Pass beherrschten und einen großen Teil englisches Vollblut in ihren Adern besaßen. Deren Nachkommen besaßen einen sehr sanften, ruhigen und guten Charakter, zudem verfügten sie mit den Walkvarianten und Canter über einen besonderen Gang.
  Der wohl bekannteste Sohn des Hengstes war mit „Roan Allen“ ein großer Rotschimmel, dieser soll sogar über sieben verschiedene Gänge verfügt haben.




Einflüsse

Stute mit Fohlen  In den 1910er erfolgte die gezielte Einkreuzung von Saddlebred- Hengsten. Der Hengst „Giovanni“ ist einer der bekanntesten, er wurde ab 1914 in Wartrace eingesetzt und beeinflusste die Rasse stark. Die gesamt Rasse wurde edler und bekam mehr Qualität.
  In den folgenden Jahren wurden immer wieder Englisches Vollblut, Saddler (Traber) und andere Pacer (Passgänger) in die Rasse eingekreuzt. Damit sollte vor allem die Rasse erhalten und gefestigt werden, anstatt sie damit zu veredeln.




Stutbuch und Verband

temperamentvoll   Es dauerte bis 1935 ehe das erste Stutbuch gegründet wurde, bereits im ersten Jahr wurden darin 208 Tiere eingetragen. Gleichzeitig wurde der Verband „Tennessee Walking Horse Breeders' Association of America“ in Lewisburg, Tennessee gegründet. Im Jahr 1947 erfolgte schließlich die offizielle Anerkennung der Rasse durch das amerikanische Landwirtschaftsministerium. Das Stutbuch wurde 1950 geschlossen und heute gibt es über eine Viertel Million Vertreter der Rasse. Im Jahr 1974 wurde der Zuchtverband aufgrund geänderter Ziele in „Tennessee Walking Horse Breeders' and Exhibitors' Association“ umbenannt. In der Rasse sind die verschiedensten Typen zu finden, da so viele verschiedene Pferderassen in der Zucht zum Einsatz kamen. Es gibt genauso Kleinpferde, Warmblüter oder sehr schwere Pferde. Seit etwa 1990 gibt es die „International Walking Horse Association“, welche sich um die Zucht und Förderung des Natur Walkers einsetzt.




Gangarten

Showaufstellung   Neben dem sehr edlen Aussehen besitzen die Pferde noch ein besonderes Merkmal. Sie gelten als Dreigänger ohne über Trab oder normalen Galopp zu verfügen, stattdessen beherrschen sie den Walk und den Canter. Der Walk kommt dabei in zwei verschiedenen Arten vor und ist angeboren.

Eigenschaften

typisches Kopfstück   Der Tennessee Walker wird oftmals auf Shows eingesetzt, wo er aufgrund seines besonderen Ganges und sehr schönen Aussehens auffällt. Er ist aber auch sehr gut in den Westerndisziplinen, wie Reining und Trail einzusetzen. Aufgrund seines sehr gutmütigen Charakters stellt der Tennessee Walker auch ein sehr gutes Familien- und Freizeitpferd dar.
  Die Rasse ist aber nur bedingt für den Springsport und gar nicht für den klassischen Dressursport geeignet.







Informationen:
  • TWHV - Tennessee Walking Horse Verband e.V.
  • ETWHA - European Tennessee Horse Association e.V.
  • Info - 
  • NWHA - National Walking Horse Association
  • TWHBEA - Tennessee Walking Horse Breeders´ and Exhibitors´ Association