Ukrainer

Erscheinungsbild:
  • gut ausgeprägter Widerrist, schräge Schulter, edler Kopf, große Augen, Rechteckformat, trockener Körperbau, kleiner und harte Hufe, feines Langhaar
Herkunft:
  • einheimische Pferde, Nonius, Gidrans, Hannoveraner, Trakehner, Englische Vollblüter, Orlow- Rostopschiner
Verbreitung:
  • Russland, Ukraine
Größe:
  • ca. 165 cm
Eignung:
  • Dressur, Springen, Rennen
Farben:
  • alle außer Schecken, sehr selten Schimmel
Charakter:
  • ausgeglichen, arbeitswillig, bei Unterforderung heftig


Entstehung

Zuchtstute  Die Zucht dieser Rasse begann direkt nach dem Zeiten Weltkrieg, mit dem Ziel ein Pferd mit eleganten Exterieur und der Eignung zum modernen Sportpferd zu züchten, vor allem der ehemalige Armeeführer S.M. Budonny engagierte sich in der Zucht. Man begann in dem ukrainischen Gestüt von Dnjepropetrowsk mit der Zucht, es wurden einheimische Pferde mit Nonius, Gidrans, Hannoveranern, Trakehnern, Englische Vollblütern und Orlow- Rostopschinern gekreuzt. Man orientierte sich am Anfang an das im Krieg untergegangene Russische Reitpferd, welches berühmt war für sein gutes Exterieur und Interieur.
 Die Nachkommen dieser Kreuzungen wurden streng selektiert, sie mussten ein elegantes Exterieur aufweisen, ausreichende Größe besitzen, massiv gebaut sein, dazu benötigten sie außerdem eine kräftige Konstitution, ruhiges Temperament und gute Leistungsfähigkeit.




Kreuzungsgruppen

 Insgesamt geht die Zucht dieser Rasse auf drei verschiedene Kreuzungsgruppen zurück:

Einflüsse und Ausbreitung

Kopfstudie  Dabei wurde aber immer wieder die Einkreuzung von überlebenden Russischen Reitpferden und Orlow- Rostopschinern praktiziert. Von den Ersten sollte vor allem der Charakter und die Härte und den Zweiten die Dressurbegabung vererbt werden. Die Zucht breitete sich sehr schnell auf die gesamte damalige Sowjetunion aus. Vor allem in Aleksandrija, Derkulsk und Jagolnizk, sowie um die Gegend von Kirowgrad und Charkow wurde die Rasse intensiv gezüchtet.




Zuchtlinien

 Bei der Zucht werden verschiedene Linien unterschieden, die bekannteste ist die 1953 entstandene „Bespetschny“- Linie. Der Name kommt von dem gleichnamigen Hengst, welcher von dem schwarzen Orlow- Rostopschiner Hengst „Buket“ und der Trakehner Stute „Plastik“ abstammte. Der Großvater von „Plastik“ war der sehr berühmte und einflussreiche Hengst „Ararad“ und „Buket“ gilt als Stammvater der Ukrainer. Der Hengst „Bespetschny verkörperte das Ideal des Russische Reitpferdes und hinterließ 172 Nachkommen, darunter sehr erfolgreiche Sportpferde.




große Erfolge

Palomino  Die Rasse wurde international durch den großen Erfolg einiger Rassevertreter bekannt. Die Pferde „Manevr“ und „Boston“ fielen bei internationalen Springprüfungen auf, so wurde „Boston“ 1958 unter Ernest Schabailo Zweiter im Hamburger Springderby und nur durch Fritz Thiedemann und „Meteor“ geschlagen. Die beiden Pferde „Ichor“, „Plot“ und „Khingang“ mischten Erfolgreich im Dressursport mit. So wurde „Ichor“ 1968 in Mexiko Olympiasieger und gewann 1972 in München mit der sowjetischen Mannschaft nochmals Gold. Vera Misewitsch errang 1977 auf „Plot“ mit der Mannschaft bei den Europameisterschaften in St. Gallen Bronze.




Gegenwart

 Heute ist die Rasse bei uns wieder bekannter geworden, nach der Wiedervereinigung von Deutschland und dem Zusammenbruch der UdSSR wurde der Markt von Pferden aus dem Osten überschwemmt und hatten bald als Billigprodukte einen schlechten Ruf. Seit Anbruch des neuen Jahrtausends werden aber auch sehr gute Pferde importiert und deren Qualität hat sich schnell herumgesprochen.







Informationen:
  • Info - Russlands Pferde