Vlaamperd

Erscheinungsbild:
  • edler Kopf, Hals mittellang und breit, schräge Schulterm, kurzer sowie kompakter Rücken, kräftige Hinterhand, trockenes Fundament, dichtes Langhaar
Herkunft:
  • Hantam, Friesen, Vollblutaraber, Ostfriese, Oldenburger u.a.
Verbreitung:
  • Südafrika
Größe:
  • 147 - 152 cm
Eignung:
  • Fahren, Freizeit
Farben:
  • alle, vor allem Rappen
Charakter:
  • gelassen, arbeitswillig


Historie

  Diese Rasse stammt aus Südafrika und entstand durch die Kreuzung verschiedenster Rassen. Grundlage bildete das heute ausgestorbene Hantam Pferd. Einheimische Pferde waren sehr schwer gebaut und sollte veredelt werden, Lord Charles Sumerset importierte dafür ca. 1820 mehrere Arabische sowie Englische Vollbluthengste und das Hantam entstand. Durch die kolonialen Beziehungen wurden nach Ende der Burenkriege im Jahr 1902 vor allem niederländische und britische Pferde eingeführt. Zuerst vier Friesenhengste und später Hackneys, Cleveland Bays, Oldenburger und Ostfriesen. Diese Friesen sollten anfangs nur als Kutschpferde für einen Bestatter namens J.S. Hoogendoorn in Kapstadt dienen. Und schon bald waren sie auch als Zuchthengste für die einheimischen Hantam Stuten im Einsatz. Aber bereits 30 Jahre vorher wurde Friesen in Südafrika gezüchtet, es waren aber nur sehr kleine Populationen und sie hatten kaum Einfluss aber einige waren schon bei der Entstehung des Hamton beteiligt.
Von Beginn an erfreuten sich vor allem dunkle Pferde in der Zucht großer Beliebtheit, deswegen auch der häufige Einsatz von Friesen. Die Niederländische Regierung hatte den Export von Friesen etwa zur gleichen Zeit verboten. Daher wurden einfach Friesen über den belgischen Hafen Antwerpen importiert. Man nannte sie daraufhin einfach Flämische Pferde oder in niederländischer Kurzform bzw. Afrikaans Vlaamperd, woraus die spätere Rassenbezeichnung entstand.




Stempelhengste

Rassenvertreter   Als Stempelhengste dieser Rasse kann man den Ostfriesen-Oldenburger Mix "Kemp" benennen, welcher zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingesetzt wurde. Er brachte Größe, Ausdauer und Leistungsfähigkeit in die Zucht, zudem vererbte er seine Rappfarbe. Ein zweiter Stempelhengst kam einige Generationen später zum Einsatz. Der 1930 geborene Hengst "Scheepers", gezüchtet und im Besitz der Familie van der Merwe, von der Kwaggasfontein Farm in Sutherland. Er hatte einen sehr großen Einfluss, zum einen vererbte er sich dominant, was vor allem die Rappfarbe aber auch seine Knieaktion anging aber auch seine guten Charakter gab er weiter. Er war reinrassig und stammte von den ersten Friesen ab, welche nach Südafrika importiert wurden. Die Familie van der Merwe verkaufte ihn 1942 an Mr. H. Serdyn aus Riebeek Wes in Boland, wo er weiter in der südafrikanischen Friesenzucht einge-setzt wurde und die Zucht neu begründete.




Gegenwart

  Erst 1983 wurde in Bloemfontein der Zuchtverein gegründet, welcher sich dem Erhalt und Schutz dieser Rasse widmet. Eine der Richtlinien schreibt die Fellfarbe vor, Hengste müssen immer Rappen sein und Stuten sollten rappfarben sein aber auch Schwarz und Dunkelbraune sind zugelassen. Trotzdem ist der Bestand sehr klein und die Rasse vom Aussterben bedroht. Dabei zeichnen sich die Tiere durch ihren guten Charakter und sehr eleganten Aussehen aus. In der Trabbewegung zeigen sie eine deutliche Aktion der Vorderbeine, Sie werden vor allem als Fahrpferd eingesetzt aber tragen auch Touristen durch Naturschutzgebiete. Aufgrund ihres Körperbaus sind sie aber auch für das Barockreiten geeignet, eventuell ein Rettungsanker für die Rasse.







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