Yili Pferd

Erscheinungsbild:
  • gerader Kopf, kompakter Körperbau, kurzer Rücken, gut ausgeprägter Widerrist, schräge Schulter, harte Hufe, dichtes Langhaar, trockenes Fundament
Herkunft:
  • einheimische Pferde, russische Rassen, Araber, Nisäisches Pferd, Englisches Vollblut
Verbreitung:
  • China
Größe:
  • 134 bis 145 cm
Eignung:
  • Distanz, Reitpferd, Packpferd, Freizeit
Farben:
  • alle, vor allem Braune und Füchse
Charakter:
  • temperamentvoll, mutig, ausgeglichen


"himmlische Pferd"

 Bereits vor Jahrtausenden wurden gute Pferde in der Xinjiang Region gezüchtet, Kaiser Wu (ca. 150 v. Ch.) prägte den Begriff „himmlische Pferde“ für Tiere welche aus dem Wusun Königreich stammten in dem Xinjiang lag. Dieses alte Königreich war für seine Pferde berühmt, wohlhabende Haushalte konnten Besitzer von mehr als 5000 Pferde sein. Dort wurden die eigenen Pferde oftmals mit den Nisäischen Pferden und anderen Wüstenpferden gekreuzt. Diese Rasse ist eng mit dem Ferghana Pferd verwandt, beide gelten als Ahnen des Turkmenen und dieser ist der Vorfahre des Achal Tekkiner. Diese „himmlischen Pferde“ galten als besonders hart und muskulös, sie sollen „Blut geschwitzt haben und hunderte Kilometer ohne Erschöpfung galoppiert“ sein. Als Kaiser Wu einige der Tiere zu Geschenk bekam, bezeichnete er die als „himmlische Pferde“.




Blut schwitzen

 Die Pferde waren sehr berühmt, da sie sehr schnell, ausdauernd und intelligent waren. Eine Besonderheit durch die diese Pferde bekannt wurden war das Blutschwitzen, dies wurde durch kleine Parasiten unter der Haut verursacht wodurch bei starker Hitze kleinste Blutgefäße platzten. Eine andere Besonderheit der Pferde war das starke auftreten von Scheckungen, besonderst die Tigerschecken waren berühmt und wurden auf vielen Bilder, Skulpturen, Grabbeilagen und Höhlenmalereien dieser Zeit abgebildet.




modernes Yili

Zuchthengst   Die Rasse wurde in der Zuchtgeschichte sehr häufig durch Araber veredelt und in den letzten beiden Jahrhunderten wurden auch Englische Vollblüter eingesetzt. Seit etwa 1960 wird diese Pferdezucht zudem durch russische Hengste beeinflusst, durch diese soll der häufige Ramskopf herausgezüchtet und ein gerader Kopf hineingezüchtet werden. Man unterscheidet in der Gegenwart zwei Arten dieser auch Wusun genannten Rasse, das Kazak Pony ist unbeeinflusst geblieben und das Yili wurde durch russische Rassen veredelt.
 Das heutige Yili Pony entstand in der Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Vermischung einheimischer Ponys, welche mongolischen Ursprungs waren, mit russischen Rassen. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts importieren Immigranten aus Russland heimische Pferde in die Xinjiang Region. Im Jahr 1936 beschloss die Verwaltung der Region weitere Pferde aus Russland in der Zucht einzusetzen, man kaufte daher in Russland Hengste der Rassen Don Pferd, Anglo Don und Orlow Traber ein.




Rückschläge und Erfolge

 Es gelang aber nicht die guten Eigenschaften der russischen Pferde in der einheimischen Population zu festigen, bereits die 2. Nachkommen Generation wie wieder deutlich Ähnlichkeit mit den ursprünglichen Ponys auf. Man bemühte sich weiterhin durch gezielte Selektion und Einkreuzung ein gutes Reitpferd zu züchten. Bereits 1963 gab man bekannt, eine neue Rasse mit guten Reiteigenschaften gezüchtet zu haben. Inzwischen ist die Rasse konsolidiert und der Bestand hat eine gute Größe angenommen.





Gegenwart

 Heute werden diese Pferde gern für lange Ritte verwendet, dabei zeigen sie eine sehr gute Durchschnittsgeschwindigkeit. Aber sie beweisen mit 1 min 15,4 sek auf einem Kilometer auch eine sehr gute Rennleistung. In einem armen Land wie China ist es auch natürlich, dass diese Tiere zur Milch und Fleischproduktion genutzt werden. In China tragen diese Pferde auch die Bezeichnung „Wusun“. Die Fellfarbe hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte geändert, statt Schecken sind heute Braune sehr stark verbreitet.







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