Cleveland Bay
Erscheinungsbild: |
- große Augen und Ohren, langer, gebogener Hals, schräge Schulter, kräftige Hinterhand, kräftige und dabei trockene Gliedmaßen, mittellanger Rücken, dichtes Langhaar
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Herkunft: |
- einheimische Pferde, Alter Real
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Verbreitung: |
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Größe: |
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Eignung: |
- Dressur, Springen, Jagd, Fahren, Freizeit
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Farben: |
- braun mit kleinen Abzeichen
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Charakter: |
- tapfer, ehrlich aber auch sensibel
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Geschichtliches
Der Cleveland Bay ist eine sehr alte Rasse, welche direkt von den Chapmen Horse abstammt. Seine Heimat liegt in dem Cleveland Distrikt bei Yorkshire, ihrer Heimat verdanken sie ihren heutigen Namen. Das Chapmen Horse des Mittelalters war ein braunes und kräftiges Packpferd, es wurde vor allem in den Klöstern gezüchtet.
Als das Reisen mit der Kutsche zur Zeit Elizabeth I. in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts immer beliebter wurde und die Chapmen Horses waren aufgrund ihrer guten Eigenschaften dabei sehr beliebt. Zu dieser Zeit in etwa begann insbesondere der Viehhandel vom Hafen Whitby aus. Dadurch gelangten iberische Pferde in das Gebiet und wurden in der Zucht eingesetzt, diesen verdankt der heutige Cleveland Bay seine hervorragende Wendigkeit und das Chapmen Horse wurde damals schneller und eleganter.
Einflüsse
Am Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich die Rasse konsolidiert und wies bereist viele der heutigen Merkmale auf. Das Chapmen Horse war bereits sehr schnell und ausdauernd aber mit dem Ausbau der Landstraßen wuchsen die Anforderungen. Um den neuen Bedingungen gerecht zu werden wurden Englische Vollblüter in der Zucht eingesetzt und es entstand das „New Cleveland Bay“ bzw. „Yorkshire Coach Horse“.
In ganz Europa und sogar in den USA begann der Siegeszug der neuen Rasse, im Jahr 1885 wurde die „Cleveland Bay Horse Society“ gegründet. Gleichzeitig begann man die Yorkshire Coach Horses aus der Zucht zu verdrängen, dies führte 1886 zur Abspaltung der „Yorkshire Coach Horse Society“.
Mit der Ausbreitung der Mechanisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der Niedergang der Rasse. Zuerst waren die schwereren Coach Horses betroffen und im Jahre 1937 wurde das Stutbuch aufgrund zu geringen Bestandes geschlossen, die restlichen Coach Horses gingen im Cleveland Bay auf.
Mulgrave Supreme
Am Ende des 2. Weltkrieges gab es keinen Bedarf mehr für kräftige Pferde, anstatt daraufhin die Zucht umzustellen wurde an den alten Zuchtrichtlinien festgehalten. Dadurch wurden im Jahre 1962 nur noch 4 Zuchthengste in gesamt Großbritannien erfasst und die Rasse stand vorm Aussterben. Königin Elizabeth II. persönlich setzte sich für die Rettung dieser Rasse ein und kaufte unter anderem den für den Export in die USA bestimmten Hengst „Mulgrave Supreme“, damit sicherte sie einen Neuanfang der Zucht.
Eigenschaften
Heute ist die Rasse wieder relativ beliebt aber gilt immer noch als stark gefährdet. Man findet sie weniger als Reitpferd aber sehr oft als Fahrpferde, durch ihre Trabaktion, Härte und Ausdauer hinterlassen sie dort einen sehr guten Eindruck. Aber auch in der Kreuzungszucht sind die Tiere sehr beliebt, sie vererben alle ihre guten Eigenschaften und deren Nachkommen erzielen sehr gute Ergebnisse. Reinrassige Cleveland Bays weisen ein erstaunliches Springpotenzial auf, auch bei Military und Jagden überzeugen sie. Man ist inzwischen weltweit wieder auf diese Rasse aufmerksam geworden und viele Pferde werden nach Übersee exportiert, wo sie entweder zur Zucht oder als vielseitige Familienpferde verwendet werden.
Informationen: |
- CBS - Cleveland Bay Horse Society
- CBS-USA - Cleveland Bay Horse Society of North America
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