Lehmkuhlener Pony
Erscheinungsbild: |
- gerade sowie edler Kopf, kurze Ohren, trockenes Fundament, harte Hufe, breite Brust, schwach ausgeprägter Widerrist, tiefer Schweifansatz, dichtes Langhaar
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Herkunft: |
- britische Ponys, Dülmener
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Verbreitung: |
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Ursprung
Das Lehmkuhlener Pony ist eine alte deutsche Ponyrasse, sie wurde 1913 erstmals erwähnt, von dem Gut Lehmkuhlen und leider heute stark vom Aussterben bedroht (Rote Liste der extrem gefährdeten Haustierrassen der GEH). Sie stammt von verschiedenen britischen und deutschen Ponys ab, ihre Zucht begann am Anfang der 20. Jahrhunderts durch „Agnes Baronin von Donner“ in Schleswig Holstein. Zu den wichtigsten Rassebegründern gehört der Rapphengst „Marquis Ito“, er wurde 1914 auf dem Gut Emkendorf geboren und stammte von zwei britischen Eltern ab. Diese waren wahrscheinlich Fell- und Dartmoorponys.
Zuchtsuten
Wichtige Stuten waren die 1907 geborene „Grille“, wahrscheinlich ein Dartmoorpony und „Schneck“ eine 1918 geborene Stute, sie könnte ein Hackney gewesen sein. Aus deutschland stammten die beiden Dülmener Stuten „Wiltrud“, geboren 1921, und „Griseldis“, geboren 1921. Später kam noch die Stute „Lina“ hinzu, eine Beutepony der deutschen Armee mit unbekannter Herkunft.
Umbruch
In der späteren Zucht wurden noch einmal zwei Hengste importiert und eingesetzt, das waren „Teify“ und „Speedwell“. Ab 1945 wurde zudem der Dülmener Hengst „Pedro“ genutzt. Durch die veränderte Zucht und dem Umbruch nach dem Zweiten Weltkrieg verlor diese Rasse ihre Existenzgrundlage. Etwa 1955 wurde die Zucht in Lehmkuhlen aufgelöst und die Ponys verkauft.
Friedrich Lilienthal
In „Friedrich Lilienthal“ hatte sie aber schon einige Jahre vorher einen Liebhaber gefunden. Er setzte die Zucht mit einigen Stuten und nicht gekörten Hengst „Pascha“ fort. Da dieser Hengst auch nicht nachgekört werden konnte, wurde Lilienthal empfohlen Zuchthengste aus Norwegen einzusetzen. Zum Glück für die Zucht geschah dies nicht aber es wurden Arabische Halbblut Hengste aus Warmblutstuten eingesetzt, dadurch ging der Ursprungstyp der Rasse verloren. Nach dem Tod Lilienthal endete auch seine Zucht, die Ponys gingen in anderen Rassen auf.
Hans Kurt von Eben
Eine sehr ursprungsgetreue Zucht konnte durch „Hans Kurt von Eben“ aus Niederkleveez erhalten werden. Er besaß den gekörten Zuchthengst „Sirius“ und erwarb 1964 eine reinrassige Stute, mit diesen beiden konnte er eine reinrassige Zucht erhalten. Aus seiner Zucht stammen alle noch heute lebenden und etwa ein Dutzend zählenden Lehmkuhlener Ponys ab. Für eine Vermeidung von Inzucht wurde ein Fellpony Hengst in der Zucht eingesetzt.
Eigenschaften
Es ist ein kleines, sehr zähes Ponys mit sehr guten Reiteigenschaften, der „Pferdezuchtverband Baden-Württemberg e.V.“ betreut die Zucht. Leider schafft dies es nicht, sich gegen die vielen anderen Ponyrassen in Deutschland durchzusetzen obwohl es als einheimische Rasse einige Vorzüge haben sollte. Der geringe Bestand lässt leider befürchten, dass diese Rasse verloren gehen wird, für das Rassen verrückte Deutschland eine Niederlage auf voller Linie.
neue Hoffnung
Eine kleine Chance ist eventuell die neue Zucht von „Götz von Donner“, Enkel der Rassebegründerin, auf seinem „Gallowayhof Breiteneiche“. Mit zwei Stuten und einem Hengst soll hier ein zweiter Zuchtschwerpunkt entstehen. Der Fellponyhengst „Greenholme Sindbad“ ist ebenso auf dem Gut stationiert, Ziel ist ein Zuchtbucheintrag im Zuchtprogramm des Pferdestambuches Schleswig Holstein.
Informationen: |
- G.E.H. - Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.
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